Referees mit Stellungnahme zur Regelkritik
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marksoft -
28. September 2006 um 16:25 -
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Das erste Wochenende hat in der EBEL bereits für einiges an Diskussionen gesorgt. Vor allem die neue Regelauslegung brachte einiges an Kopfschütteln zu Tage. Rechtzeitig zum zweiten Spielwochenende nehmen nun auch die Schiedsrichter Stellung zu den neuen Regeln und zeigen sich auch selbstkritisch.Nach den ersten Spielen hat es auch in anderen Ländern verschiedene Aufregungen gegeben, da es durch die neue Regelauslegung zu wesentlich mehr Ausschlüssen gekommen ist. Wie beim Kongress des Internationalen Eishockeyverbandes mitgeteilt wurde, hat sich die Situation nach einigen Monaten beruhigt. Die Spieler haben es verstanden, dass das Verbieten und rigorose Bestrafen von Haken, Behinderung, Stockschlag für das Spiel von Vorteil ist. Das Verbot betrifft auch die Zuhilfename des Stockes bei Körperattacken.
Bereits von Beginn an war klar – die Umstellung für Schiedsrichter, Funktionäre, Trainer, Spieler oder aber auch für den Zuschauer wird keine leichte sein. Die neue Regelauslegung hat auf der ganzen Welt eingeschlagen und ruft, zugegebener Maßen, natürlich auch ihre Gegner auf die Barrikaden.
Dennoch, der Internationale Eishockeyverband IIHF verfolgt seinen eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Die besten Spieler sollen ihre Fähigkeiten zeigen können und vor Spielern geschützt werden, die durch Aktionen wie Haken, Halten und Behinderung das Können dieser Topspieler neutralisieren.
Die Spieler müssen aber wissen, dass eine höhere Anforderung an das Eislaufen gestellt wird, die Geschwindigkeit im Spiel zunimmt und Körperchecks wie bisher nicht durch Verzögerung des Tempos mit Haken und Hilfe des Stockes vorbereitet werden kann. Der Check ohne Mithilfe des Stocks ist nach wie vor erlaubt, nur zwischen der Härte im Spiel und den bisher oft geduldeten, unfairen und nicht regelkonformen Attacken muss eben unterschieden werden.
International wurde auch beim IIHF Kongress von allen großen Nationen die Umstellung auf die neue Regelauslegung begrüßt und als Vorteil für das Eishockey bezeichnet. „Jeder muss das seinige dazu beitragen“ tönt es aus IIHF Kreisen. Damit sind die gemeint, die unmittelbar auf dem Eis damit zu tun haben. Die Schiedsrichter, Trainer und Spieler sind dazu aufgerufen der neuen Regelauslegung mit „Fair Play & Respect“ zu begegnen.
Wie überall auf der Welt ist die Umstellung für alle Beteiligten hart, so auch natürlich in Österreich. Für den Schiedsrichter Obmann Renato Hagen z.Bsp. steht fest, „dass sich die Schiedsrichter auch weiterhin bemühen werden, die Regelauslegung als einheitliche Linie von Anfang bis zum Ende durchzuziehen. Aber es wird uns auch nicht gerade leicht gemacht und natürlich müssen wir in erster Linie alles ausbaden“, spricht Hagen auch das Losglück der Schiedsrichter an.
Selbstverständlich braucht es auch Erfahrungswerte. „Auch wir Schiedsrichter sind nur Menschen. Aber Kritik und zum Teil heftige Beschimpfungen und Beleidigungen sind sicher nicht ziel führend“, spricht Hagen die diversen Äußerungen an, die in den letzten Tagen durch die Medien gerast sind. „Wir für unsere Seite, werden und müssen auf alle Fälle weiter daran festhalten. Fehlerlos waren natürlich auch wir nicht und werden versuchen uns da zu verbessern wo es nötig ist“, so Hagen.
„Außer dem Schutz der Spieler will man mit dem neuen Reglement erreichen, dass das Spiel schneller wird, mehr Tore fallen und wesentlich interessanter für den Zuschauer wird“, so ÖEHV Wettspielreferent Peter Schramm.
„Spieler die im letzten Jahr noch in der NHL tätig waren, haben auch dort gesehen wie schwierig die Anfangsphase ist. Aber letztendlich wird es auch für das Eishockey etwas bringen und man wird seine Ziele erreichen. Dies hat unter anderen auch Reinhard Divis bereits in seiner Aussage bekräftigt und hier ist doch etwas Geduld und Aufgeschlossenheit angebracht. Es ist nicht richtig, dass das Eishockey körperlos wird. Im Gegenteil ein fairer Check ist immer noch erlaubt aber ohne den Stock vom Eis zu nehmen oder sich der Mithilfe des Stockes zu bedienen“, so der Wettspielreferent.