Black Wings drehen Partie gegen Graz
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marksoft -
23. September 2006 um 00:09 -
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Hart umkämpfter Heimsieg für die Black Wings Linz zum Auftakt der EBEL Saison. Die Oberösterreicher setzten sich gegen die starken Graz 99ers knapp und nicht unumstritten mit 3:2 durch und holten damit die ersten beiden Punkte der neuen Spielzeit. Die Steirer zeigten gleich im ersten Spiel auf, dass mit ihnen zu rechnen ist.Es war ein Spiel, wie man es in der Anfangsphase der neuen EBEL Saison wohl noch sehr häufig sehen wird. 76 Strafminuten verhängte Schiedsrichter Berneker in der Partie zwischen den Black Wings Linz und den Graz 99ers - einer eigentlich ganz fairen Partie.
Es war die neue Regelauslegung, die vor allem zu Beginn der Partie für viel Platz am Eis sorgte. Gerade die Hausherren taten sich in der Anfangsphase sehr schwer mit der genauen Gangart und saßen sehr häufig auf der Strafbank. Die Grazer konnten somit etwas Power Play "üben" und als man bei 5 gegen 3 in der 9. Minute durch Brule zum 1:0 einschoss schien man davon genug zu haben.
In weiterer Folge drehten sich die Spielverhältnisse, genauso wie die Strafenverteilung. Wie zuerst die Linzer saßen nun die Steirer vermehrt in der Kühlbox und kamen prompt unter Druck. Die Oberösterreicher konnten ihre Chancen aber nicht nützten und gingen mit einem 0:1 Rückstand in die erste Pause. Übrigens: bis zur 10. Minute waren die Mannschaften exakt 32 Sekunden mit je 5 Mann am Eis gestanden!
Im Mittelabschnitt schienen sich die Spieler etwas besser auf die Genauigkeit der Schiedsrichter eingestellt zu haben. Die Partie wurde schneller und auch sehenswerter und die Linzer übernahmen immer mehr das Kommando. Doch dann wurde es wieder eng auf der Spielerbank und die Special Teams waren erneut gefordert.
In diesem Ton ging es auch bis ins letzte Drittel. Dieses nützten dann aber die Linzer zu ihrem ersten Saisontor. Es war ein Unterzahltor, das die Linzer Eissporthalle erstmals zum Jubeln brachte. Neuling Gregor Baumgartner spielte sich mit einem energievollen Lauf quer übers Eis, den er mit dem 1:1 abschloss, in die Herzen der Fans.
Die jubelten noch, als es schon wieder "klingelte", dieses Mal auf der anderen Seite. Jiri Hala schoss die Gäste aus Graz nur 18 Sekunden nach dem Ausgleich wieder in Führung. Es war, wie übrigens alle Treffer des Abends, wieder ein Tor der Special Teams und fiel im Power Play.
Aber jetzt wurden die Oberösterreicher engagierter und drängten verstärkt auf den Ausgleich. Denn machte schließlich Philipp Lukas, der einen Blue Liner von Salfi, der direkt von der Bande auf ihn zusprang nur noch ins Tor drücken musste.
Die Linzer übten nun vor allem im Power Play starken Druck auf, ließen aber vor dem Tor oft die nötige Effizienz vermissen. Nicht zu vergessen Steve Passmore im Tor der Grazer, der eine glänzende Partie zeigte.
Umstritten war schließlich der Siegestreffer der Linzer. Wieder in Unterzahl wurde Todd Reirden von der Scheibe im Gesicht getroffen, wankte und ging in die Knie. Statt aber liegen zu bleiben, stand der Legionär der Steirer auf und versuchte, sich in Richtung Bank zu retten, nicht ohne dabei mit der noch vorhandenen Kraft im Zweikampf gegen einen Gegenspieler zu stecken. Wäre Reirden zu Boden gegangen, hätte die Partie abgebrochen werden müssen, so spielte der Kanadier weiter und die Linzer kamen in Scheibenbesitz. Kurzer Pass auf Perthaler und der drückte die Scheibe zwischen die Schoner von Passmore hindurch zum 3:2 - der zweite Shorthander an diesem Abend.
Die Grazer protestierten vehement gegen das Tor und lange hatte es den Anschein, als hätten sie Erfolg damit. Am Ende wurde der Treffer nach Beratung aller drei Referees gegeben und die Linzer siegten am Ende glücklich gegen starke 99ers mit 3:2.
Fazit:
Die neuen Regeln sind in aller Munde - und das zu Recht. Das Spiel zwischen den Black Wings und den 99ers war eine flotte und sehr attraktive Partie - wenn denn mal 5 Spieler bei jedem Team am Eis standen. Das Spiel wurde stark zerpfiffen und litt unter den vielen Überzahlsituationen deutlich.
Die Grazer erwiesen sich als der erwartet schwere Gegner, den man wohl die gesamte Saison abgeben wird. Lange Zeit hat man geführt, am Ende wurde man doch geschlagen. Einen Punkt hätten sich die Steirer mit Sicherheit verdient, durch das unglückliche dritte Tor musste man aber trotz der Unterstützung von 200 mitgereisten Fans ohne Punkte nach Hause fahren.
Bester Mann auf Seiten der 99ers war mit Abstand Goalie Steve Passmore. Der Schlussmann der Steirer wurde seinen Vorschusslorbeeren gerecht und brachte die Linzer in den ersten 40 Minuten zur Verzweiflung. Die Grazer haben scheinbar wieder einen Goldgriff mit ihrem Schlussmann gemacht.
Auf Seiten der Oberösterreicher war auch Torhüter Machreich ein ausgezeichneter Rückhalt und rettete vor allem in der Schlussphhase den Sieg für seine Mannschaft.
Die Grazer haben nun am Sonntag ihr erstes Heimspiel und werden vor vermutlich ausverkauftem Haus den Red Bulls aus Salzburg einen schweren Abend bereiten. Die Linzer müssen zu den Haien nach Innsbruck und können in der TIWAK Arena ihre Auswärtstaktik erproben.
EHC LIWEST Linz - Eishockeyclub Graz 99er 3:2 (0:1, 0:0, 3:1)
Zuschauer: 2.800
Referees: BERNEKER T.; GRABER M., MATHIS N.
Tore: BAUMGARTNER G. (41:16 / SALFI K.), LUKAS P. (44:30 / DIVIS R., STOREY B.), PERTHALER C. (55:43 / GROLEAU F., SHEARER R.) resp. BRULE S. (08:43 / GÖTTFRIED G., IBERER M.), HALA J. (41:34)
Goalkeepers: MACHREICH P. (60 min. / 34 SA. / 2 GA.) resp. PASSMORE S. (59 min. / 40 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 42 (MISC - GROLEAU F.) resp. 34
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., CHYZOWSKI D., DIVIS R., GROLEAU F., GRUBER G., HOHENBERGER M., KALAB F., LUKAS P., MACHREICH P., MAYR M., PENKER J., PERTHALER C., RAC W., RIENER Y., SALFI K., SHEARER R., SOROKHINS O., STOREY B., SZÜCS M., UNTERWEGER M., WINZIG D., WINZIG P.
Eishockeyclub Graz: BRULE S., BRUNNEGGER M., DAY G., GÖTTFRIED G., GUILLET R., HALA J., HERZOG S., IBERER M., JAKOBSEN T., JUDEX A., KRAXNER D., KRAXNER K., PASSMORE S., PRIVOZNIK G., QUANTSCHNIG C., REIRDEN T., SCHILDORFER D., SCHURIAN R., SUORSA J., WASHBURN S., WEINHANDL F.