Kaderbewertung: Kann die VEU gestoppt werden?
-
marksoft -
19. September 2006 um 22:01 -
4.139 Mal gelesen -
0 Kommentare
Neuer Name, neue Spieler, aber insgesamt ist alles beim Alten: die VEU Feldkirch zählt in der Nationalliga weiterhin zu den Favoriten. Mit der Umbenennung erinnert man an bessere, erfolgreichere Zeiten in der Vorarlberger Eishockeygeschichte, aber der Weg der Montfortstädter scheint zu stimmen. Er führt nach oben. Die große Frage: wie weit nach oben?Eigentlich war Eishockey-Feldkirch schon in der letzten Saison auf den Titel eingestellt. In der regulären Saison war man das beste Team, stellte die beste Defensive der Liga und feierte die meisten Siege aller Teams (22). Man stellte das beste Auswärts- und das zweitbeste Heimteam. Der Weg in die Play Offs war beeindruckend und auch das Viertelfinale kein Hindernis. Dann aber kam das Halbfinale und der Erzrivale aus Lustenau. In einer packenden Serie verlor man gegen die Grün-Gelben und musste alle Titelträume beenden.
Somit starten die Montfortstädter nicht nur in eine neue Saison, sondern auch das Projekt „Meistertitel“ von vorne. In der Defensivabteilung hat man wenig geändert, es gab auch kaum Gründe dafür. Man hatte die beste Verteidigung der Nationalliga und darauf baut man auch weiter. Änderungen gab es in der Offensive – und die können sich sehen lassen. Man holte mit Jouko Myrrä einen der besten Stürmer der zweithöchsten Spielklasse Österreichs – zweitbester Scorer und Torschütze der letzten Saison. Das wird auch der Offensivkraft der Feldkircher mehr Durchschlagskraft bringen. Da war man nur die Nummer 4.
Hockeyfans.at Prognose:
Die Fans in Feldkirch können sich auf die neue Saison freuen. Man hat die lang zurückgesehnte VEU wieder und auch das Team kann sich sehen lassen. Defensiv steht man gut da, offensiv hat man sich verbessert und der Trainer sollte aus der letzten Spielzeit gelernt haben. Insgesamt ist eines ganz klar: die VEU muss sich auch heuer mit der Favoritenrolle abfinden. Das ist man bei den Montfortstädtern gewöhnt und der Titel kann eigentlich nur das gesetzte Ziel sein.
Abwarten muss man, ob sich das Team in der letzten Saison entsprechend weiterentwickelt hat und wie vor allem die alternde Defensivabteilung mit der neuen Regelauslegung zurecht kommen wird. Können Strauss, Lampert und Co. an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen, dann ist an der VEU nur schwer vorbeizukommen.
Hockeyfans.at Prognose: Platz 1-3
Kaderbewertung VEU Feldkirch
Torhüter:
Die VEU hat wieder das gleiche Gespann wie im Vorjahr, M. Seidl und M. Gruber. Seidl war in der regulären Saison mit Hilfe seiner Verteidigung eine Klasse für sich, doch in den Play-offs hat er in den entscheidenden Spielen Schwächen gezeigt. Das Bild wird sich nicht wesentlich ändern: Seidl wird im Grunddurchgang sehr gut spielen, doch in den Play-offs wird es auf ihn ankommen ob die VEU für etwas Höheres bestimmt ist. Seine Arbeit zwischen den Pfosten ist von seiner Körpergröße geprägt - er spielt die Winkel sehr gut und hat immer ein Teil seines Körpers zwischen Torlinie und Gegner. Schwer wird es für Seidl wenn die gegnerische Mannschaft es schafft, dass er den Puck spielen muss und er große laterale Bewegungen ausführen muss, denn nur hier kommt Seidl ins Schwitzen. M. Gruber hat wieder dazugelernt und wird weiter den soliden, jungen Backup spielen. Seine Spielzeit wird sehr limitiert bleiben, obwohl er doch schon Fortschritte gemacht hat, an M. Seidl vorbeizukommen ist nicht denkbar. In der Vorbereitungsphase bekommt M. Gruber sehr viel Spielzeit, dass verdeutlicht auch seinen Schritt nach vorne. Im Überblick ist die VEU im Tor gut aufgestellt.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Verteidiger:
Ein neues Jahr doch die gleichen vier Top Verteidiger bei den Montfortstädtern. Wie wichtig die Defensive der Vorarlberger ist, zeigt einzig und allein schon der Fakt, dass der Topscorer der letzten Saison ein Verteidiger ist. M. Lampert führte die klubinterne Wertung klar an. Neben Lampert sind auch wieder W. Strauss, M. Rossi und M. Colleoni mit von der Partie. Sie werden die wichtige Spielzeit für die VEU erledigen und ab und zu werden die jungen Spieler in der 3. Verteidigung ihr Können zeigen. Offen muss jedoch die Frage bleiben, ob die schon ein wenig in die Jahre gekommen Defense der VEU bei der Null Toleranz Regelauslegung nicht den Kürzeren zieht. Strauss und Lampert sind nicht mehr die schnellsten Eisläufer und ein Haken oder Halten sind für sie immer schon Waffen der Verteidigung gewesen. D. Hois und M. Zimmermann sowie A. Pallestrang und C. Ritter vervollständigen die Verteidigung der VEU Feldkirch. Diese jungen Cracks werden aber wie schon im Vorjahr zwar viel lernen aber doch eher limitierte Spielzeit sehen. Wenn man sich dieses Verteidigung ansieht, dann fehlt es an nichts und dies wurde alles ohne Ausländer geschafft.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Sturm:
Der Sturm zeigt heuer ein neues Gesicht bei Feldkirch. Erstmals wurde ein richtiger Top-Stürmer verpflichtet. Die Fähigkeiten von J. Myrrä müssen nicht näher erläutert werden. Es ist bei ihm aber doch entscheidend wie wohl er sich in einem neuen System fühlt. Zweiter Ausländer ist weiterhin D. Kinney, der jedes Jahr eine solide Saison nach der anderen abliefert und zeigt wie wichtig er für dieses Team ist. Die routinierten T. Sticha, C. Gesson, und W. Fussi gehören nun auch schon zum Inventar der VEU. Neuzugang B. Schmiedle kommt aus dem Wald zurück. Die Vielseitigkeit der wichtigen Spieler im Sturm ist natürlich auch eine wichtige Mischung. Myrrä als Topscorer, Kinney als Kämpfer und die routinierten Sticha und Schmiedle als Leitwölfe in diesem Team. Ein wichtiger Faktor in der Vorsaison waren die jungen Wilden der VEU. D. Usubelli, J. Hehle, P. Maier, M. Mallinger sowie M. Ferrari sind junge hungrige Cracks die eine sehr gute Arbeit für ihren Verein verrichten. Alle sind wieder um ein Jahr älter geworden und haben schon im Vorjahr gezeigt wie viel sie dem Verein bringen können. Gesamt gesehen ist der Sturm der VEU erfahren, torgefährlich und auf der anderen Seite auch jung und hungrig. Die Feldkircher haben außer diesen 11 Stürmern noch einige U20 Cracks im Aufgebot, welche alle langsam an die Nationalliga herangeführt werden sollten. Also die absolute perfekte Mischung für den Erfolg.
Wertung: 5 von 5 Punkten
Trainer:
T. Pokel arbeiten kontinuierlich daran den Nationalliga-Titel nach Feldkirch zu holen. Auch heuer deuten alle Anzeichen darauf hin, dass die VEU sich wieder verbessert hat. Über den Trainer Pokel braucht man nicht lange philosophieren. Er ist ein Fachmann und wird sein Team wieder richtig einstellen und in der entscheidenden Phase wird er nicht die gleichen Fehler wie im Vorjahr machen. Die VEU hat heuer in der eishockeylosen Zeit natürlich wieder alles richtig gemacht auch die Umbenennung war ein Schritt in die richtige Richtung. Ebenso wichtig ist, dass die VEU wieder nur zwei Ausländer unter Vertrag hat und somit noch einen Platz für alle Fälle gerüstet ist. Ebenso ist die Vorarlberghalle in Feldkirch mit den super Fans immer schon eine Festung gewesen. Viele Teams kommen eigentlich nur hierher um die Punkte abzuliefern. Das Ziel im heurigen Jahr kann eigentlich nur Finale sein.
Wertung: 5 von 5 Punkten
Gesamtwertung: 18 von 20 Punkten
Die bisherigen Wertungen:
1. VEU Feldkirch 18 Punkte
2. EK Zell/See 16,5 Punkte
3. Dornbirn 16 Punkte
4. Red Bulls Salzburg II 15,5 Punkte
5. WE-V 14,5 Punkte
6. KSV IceTigers 13,5 Punkte
7. Bregenzerwald 11 Punkte