Inline -Skaterhockey Junioren mit Platz 6 bei EM
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marksoft -
18. September 2006 um 21:36 -
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Der Saisonhöhepunkt der Junioren, die EM 2006 der besten Nachwuchsspieler Europas, fand vom 9.9. bis 10.9.06 in Lugano/CH statt. Dem österreichischen Team wurden heuer bei der Europameisterschaftspremiere von Anfang an nur Außenseiterchancen ausgerechnet, galt es doch gegen die Inlineskaterhockey- Großmächte Deutschland, Schweiz und Großbritannien zu bestehen.Die fast einjährige Vorbereitungsphase, konnte aus den Einzelspielern eine kompakte Mannschaft formen. Zu einer europäischen Spitzenplatzierung ist es aber noch ein sehr weiter Weg. Bereits das Abschlusstraining in der Europameisterschaftshalle zeigte, dass die österreichischen Junioren sehr stark mit der neuen Umgebung zu kämpfen hatten. Die Spieloberfläche war ein Kunststoffbelag, der mittlerweile bei anderen Nationen schon Standard ist, für viele heimische Spieler aber eine komplett neue Erfahrung bedeutete. So war es auch nicht verwunderlich, dass die österreichische Auswahl in Punkto Beweglichkeit auf dem ungewohnten Terrain ein großes Manko mit sich brachte. Zwar konnten sich die Spieler mit fortlaufendem Turnier an den Belag gewöhnen, ein Unterschied blieb aber bis zum Schluss bemerkbar.
Bereits im ersten Match gegen den späteren Vize-Europameister Großbritannien zeigte sich der Leistungsunterschied zur europäischen Spitzenklasse. Die Engländer nutzten die Nervosität der Österreicher eiskalt aus und starteten mit einer Blitzoffensive. Bereits nach wenigen Minuten war das Spiel auf der Seite der Briten, merkbare Erlösung und etwas Ruhe brachte das erste Tor der Österreicher. Prükler konnte mit einem satten Schlagschuss den englischen Tormann bezwingen und sich als erster Torschütze für das rot-weiß-rote Team eintragen - Halbzeitstand 8:1. Nach der Pause konnten die U19 das Spiel etwas offener gestalten und auch mehrere Chancen herausspielen, Endstand 12:3. Prükler mit seinem zweiten Treffer und Krammer sorgten für die weiteren Tore des U19-Nationalteams. Die zweite Hälfte sorgte für Zuversicht im Lager der Österreicher, die erste Nervosität sollte nun abgelegt sein und die ersten Torerfolge sollten für zusätzliche Motivation in den nächsten Begegnungen sorgen.
In der zweiten Partie gegen Holland versuchte man von Anfang an mit Druck zum Erfolg zu kommen. Bereits in der vierten Minute könnten die Österreicher das erste Mal jubeln. Stangelberger Martin konnte den Ball im Tor versenken und erstmals eine Führung für Österreich herausholen. Das Spiel war offen und von vielen Chancen geprägt, beide Torleute konnten mit schönen Paraden glänzen. In dieser Phase gelang jedoch den Alterskollegen aus Holland der Gleichstand und kurz vor der Pause auch noch die 1:2 Führung, jeweils im Powerplay. Bereits wenige Sekunden nach der Pause konnte das Team Austria durch Beranek wieder den Ausgleich herstellen. In dieser Phase lagen die Spielanteile klar in der Hand der Österreicher und so kam es auch, dass 10 Minuten vor Schluss Beranek die Führung für das Team besorgen konnte. Doch gerade in dieser passierte ein schwerer Abwehrfehler und die Niederländer konnten die Unachtsamkeit eiskalt zum wiederholten Gleichstand ausnutzen. Endstand 3:3.
Dänemark war der Gegner des nächsten Vorrundenspiels. Die Dänen gestärkt durch den Sieg gegen die favorisierten Schweizer gingen extrem druckvoll zur Sache. Das Spiel war ausgeglichen, beide Seiten kamen zu guten Chancen. Nach dem 0:1 versuchten die heimischen Schützlinge mit energischem Körperspiel den Gegner zu verunsichern, gerieten dabei aber dadurch in viele Unterzahlsituationen. Die nächsten drei Tore fielen allesamt in Unterzahl, die Dänen konnten ihr Powerplay perfekt aufziehen. In der Pause stellte Coach Freiberger auf zwei Linien um, leider konnte aber das Spiel nicht mehr gedreht werden. Herausragend in dieser Phase war der dänische Schlussmann, er konnte die unzähligen Chancen der Österreicher vereiteln. Erst fünf Minuten vor dem Ende, bei einem Stand von konnte der später zum „Best Goalkeeper" in das All Star Team gewählte dänische Tormann, das erste Mal von Kothgasser bezwungen werden. Lange Zeit konnte das Team mithalten, ausschlaggebend waren aber die vielen Strafen zu Mitte des Spiels. Erwähnenswert war der Kampfgeist der Truppe, die Partie wurde bis zum Schluss nicht aufgegeben.
Die beiden nächsten Spiele gegen Deutschland und Schweiz lassen sich in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen. Die beiden Vorjahresfinalisten waren um Klassen überlegen. Die Österreicher konnten nur versuchen den Ball aus der eigenen Hälfte zu bringen, spielerisch war nicht mitzuhalten. Die Ergebnisse 13:0 gegen Deutschland und 12:0 gegen Schweiz waren die klare Folge. In beiden Spielen konnten unsere Schützlinge die internationale Klasse spüren und mussten auch neidlos anerkennen, dass hier nichts zu holen war. Somit belegte das Junioren Team Austria den fünften Tabellenrang, Punktegleich mit dem Nachwuchsteam aus Holland. Die Niederlande waren somit auch der letzte EM-Gegner, im Spiel um Platz 5.
Das Spiel um Platz fünf wurde auf 3*20 min ausgetragen. Die Österreicher begannen abwartend, ebenso die Holländer. Mit fortlaufender Dauer konnte die Österreicher einige Chancen herausspielen, scheiterten doch an der gut postierten holländischen Abwehr. In dieser Phase verabsäumten das Team einen Vorsprung herauszuarbeiten. Zwischen der 12. und 15. Minuten folgte dann die spielendscheidende Wendung. Ein Doppelschlag der Holländer zerstörte den Spielfluss der Österreicher und sorgte in weiterer Folge für einen klaren 0:5 Rückstand zur ersten Drittelpause für das heimische Team. In dieser Phase verlor man komplett den Faden und erste Ermüdungserscheinungen machten sich bemerkbar. Erst ein Weitschusstor durch Schittl weckte die Mannschaft aus dem Schockzustand auf, leider aber zu spät. Ein Doppelschlag von Remesperger sorgte noch für etwas Ergebniskosmetik, das Endresultat war aber mit 3:10 dennoch eindeutig. Somit blieb für das Junioren Team Austria der 6. Endrang.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich das Team über den gesamten Turnierbetrieb als eine Mannschaft präsentiert hat, selbst in den ausweglosen Spielen gegen Deutschland und Schweiz wurde nicht aufgegeben. Erfreulich auch die Tatsache, dass im kommenden Jahr nur zwei Spieler das Team altersbedingt verlassen müssen, es ist also heuer ein guter Grundstock für das kommende Jahr gelegt worden.
Ergebnisse des TEAM AUSTRIA U19:
VORRUNDE
vs. GROßBRITANIEN – 3:12
Tore und Assits für Österreich: Prükler, Prükler (Stangelberger Martin), Krammer
Strafzeiten: 4:10
vs. NIEDERLANDE – 3:3
Tore und Assits für Österreich: Stangelberger Martin (Stangelberger Clemens), Beranek, Hochauer (Beranek)
Strafzeiten: 14:10
vs. DÄNEMARK – 1:5
Tore und Assits für Österreich: Kothgasser
Strafzeiten: 12:9
vs. DEUTSCHLAND – 0:13
Strafzeiten: 4:4
vs. SCHWEIZ – 0:12
Strafzeiten: 6:0
SPIEL UM PLATZ 5:
vs. NIEDERLANDE – 3:10
Tore und Assits für Österreich: Schittl, Remesperger, Remesperger
Strafzeiten: 10:17
ISH EUROPAMEISTERSCHAFTEN JUNIOREN 2006 – ENDERGEBNIS
1. DEUTSCHLAND
2. Großbritanien
3. Schweiz
4. Dänemark
5. Niederlande
6. Österreich
ALL STAR TEAM:
Tor: Tarp Christian (Dänemark)
Verteidigung: Kai Esser (Deutschland), Tom Dickinson (Großbritanien)
Sturm: Robin Weisheit (Deutschland), Ciryl Estoppey (Schweiz)
FAIR PLAY CUP:
Schweiz
Kader Team Austria Juniors:
Tor: Plessl Stephan (Lunatic Hockey Team), Waldherr Patrick (Ternitzer Asphalt-Wölfe)
Verteidigung: Holper Philipp (Mad Dogs Wr. Neustadt), Kothgasser Christopher, Prükler Dominik, Schittl Joachim (alle Tigers Stegersbach), Remesperger Bernhard (Red Dragons Altenberg)
Sturm: Beranek Thomas (Mad Dogs Wr. Neustadt), Heidinger Sebastian, Winkler Bernd (Tigers Stegersbach), Hochauer Erwin (Amstetten Shadows), Kaindlbinder Harald (Irish Moose Linz), Krammer Benjamin (Raptors Steinbrunn), Stangelberger Clemens, Stangelberger Martin (Swinging Monkeys Stockerau)
Headcoach: Jan Prochazka
Coach: Andreas Freiberger
Betreuer: Helmut Remesperger, Silvia Remesperger