Kaderbewertung: Die Eisbären werden zu Jägern
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marksoft -
8. September 2006 um 22:22 -
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Viele Jahre hindurch waren die Eisbären aus Zell/See jene Mannschaft, die in der Nationalliga gejagt wurde. Nach einer guten letzten Saison, aber verpatzten Play Offs, haben die Pinzgauer nun nicht mehr den Druck der letzten Spielzeiten und können aus einer anderen Position heraus an den Start gehen. Sie werden vom Gejagten zum Jäger. Wozu ist man unter diesen Voraussetzungen fähig?Die letzte Saison verlief beim EK Zell/See nicht wirklich nach Wunsch. Im Grunddurchgang konnte man sich zwar beständig im oberen Tabellendrittel halten, wurde am Ende auch noch Zweiter und hatte im Play Off dann aber doch nichts zu melden. Enttäuschend für einen der großen Titelaspiranten, am Ende nicht einmal um den Titel spielen zu können. Die Vorherrschaft der Eisbären in der Nationalliga schien gebrochen. Lange Jahre hatte man praktisch immer um den Titel mitgespielt, dieses Mal musste man zusehen. Den Ton gaben andere an.
Also musste man etwas ändern – und tat dies auch. Man trennte sich von einigen Spielern, vor allem der Abgang von Jozef Dano bedeutete eine qualitativen Schnitt. Ob man einen Spieler, wie Dano, der immerhin einer der besten Scorer der Nationalliga ist, ersetzen kann, wird sich weisen. Hier muss man vor allem auf das goldene Händchen bei der Spielerverpflichtung von Corchaine hoffen. Es gilt so torgefährlich zu bleiben, wie im letzten Jahr. Damals war man das gefährlichste Team der Liga.
In der Verteidigung hatte man in der letzten Saison die größten Probleme – und das erkannte man auch im Pinzgau. Die Eisbären verstärkten sich hier und wollen nicht noch einmal mehr als 100 Gegentore in einer Saison kassieren – immerhin doppelt so viel wie der Sieger des Grunddurchganges aus Feldkirch in der vergangenen Spielzeit.
Hockeyfans.at Prognose:
Auch heuer werden die Eisbären aus Zell/See wieder ein gehöriges Wörtchen mitsprechen, wenn es um die Vergabe des Meistertitels geht. Im Grunddurchgang ist das Erreichen der Play Offs ohnehin kein Thema, man darf sich durchaus auch nach ganz oben orientieren. In der Defensive sollte man sich besser präsentieren, als noch in der letzten Saison und im Sturm wird sich weisen, wie man Dano ersetzen kann. Insgesamt sollte sich die Mannschaft aber sogar verbessert haben und damit die Mitkonkurrenten durchaus überraschen können.
In den letzten Jahren war man immer der Gejagte in der Liga, das sind dieses Mal aber andere. Die Eisbären werden sich in dieser Rolle durchaus zu gefallen wissen und damit noch gefährlicher sein, als man es ohnehin erwartet hat. Die große Konkurrenz um die Ränge ganz vorne kommt aus dem Ländle bzw. der Steiermark. Gegen diese Teams muss man sich behaupten und durchsetzen. Am Ende sollte das aber zumindest zum Teil gelingen und ein Platz unter den Top 4 erreicht werden können.
Hockeyfans.at Prognose: Rang 3 - 6
Kaderbewertung EK Zell/See
Torhüter:
M. Suttnig und Eigenbau A. Krätschmer wird das Duo im Eisbären Gehäuse in der Saison 2006/2007 heißen. Suttnig hatte im letzte Jahr in den Play-offs einen Durchhänger und war nicht der erhoffte Rückhalt für das Team aus Zell am See. Seine Leistungsfähigkeit ist aber unbestritten und der ehemalige Nationalteamkeeper gehört zu den Top Torhütern der Nationalliga. Er wird dies in der kommenden Saison sicher beweisen wollen. Backup A. Krätschmer ist schon mehrere Jahre in Zell am See dabei und bekommt nun erstmals auch die Chance als Vollzeit Backup. Er wird auch das eine oder andere Spiel bestreiten können. Im Tor sind somit die Eisbären gut aufgestellt.
Wertung: 4 von 5 Punkte
Verteidiger:
M. Brabant und P. Dilsky sind wieder die Headliner in der Verteidigung im Pinzgau. Brabant ist sowieso einer der besten 2-Wege Verteidiger in der Nationalliga und P. Dilsky hat mit seiner Erfahrung auch alle im Griff selbst wenn es manchmal nicht mehr so schnell geht defensiv ist er ein Bank auf die, der EKZ bauen kann. Die zwei Dauerbrenner in der Verteidigung G. D´Ambros und M. Hausegger werden wieder hinten dicht machen. A. Fersterer und M. Wurzer sind die beiden jüngeren Verteidiger in Reihen der Pinzgauer. Aufgrund der angespannten Situation am internationalen Spielermarkt wurden die Eisbären lange nicht fündig auf der Suche nach einem geeigneten Verteidiger für ihr Team. Am Ende wurde man fündig und holte mit Johan Silfwerplatz einen ehemaligen Bundesligaspieler. Er spielte schon in Innsbruck und wird der Hintermannschaft der Eisbären zusätzlichen Rückhalt geben. Die Pinzgauer verfügen damit über eine ausgezeichnete Verteidigung mit vielen Routiniers und zwei Youngsters, die es zweifellos drauf haben.
Wertung: 4,5 von 5 Punkten
Angriff:
J. Melong führt in diesem Jahr 1 nach J. Dano den Sturm der Zeller an. Er hat im letzten Jahr mit über 70 Punkten eindrucksvoll bewiesen wie wichtig er für sein Team ist, daher war es auch klar, dass er wieder verpflichtet werden würde. Sein Sturmpartner im heurigen Jahr ist der erst 22-jährige A. Courchaine. Zell am See hatte in den vergangenen Jahren schon einmal gegambelt und einen jungen Spieler nach Zell geholt. Damals funktionierte es nicht. Hoffentlich ist Courchaine ein anderes Kaliber als Warner vor 2 Jahren in Zell am See. Neuverpflichtung T. Eichberger bringt seine ganz Bundesligaerfahrung mit nach Zell und wird sehr wichtig sein. Er ist ein Playmaker mit guten Händen, er wird sich pudelwohl fühlen in der Nationalliga. Noch ein Neuzugang ist der junge Villacher D. Nageler. Er kam durch Platzmangel in der Villacher Mannschaft nach Zell am See und kann sich sicherlich gut in das Team von J. Strömwall einfügen. T. Schwab, T. Guggenberger und S. Uhl sind wieder die fixen Größen im Spiel der Eisbären. Alle drei kommen nun in ihre besten Eishockeyjahre und sie sind die so wichtigen einheimischen guten Spieler, die jedes Nationalligateam braucht. H. Estermann, P. Wurzer und M. Ausweger sind auch mit an Board in der Saison 2006/2007. Sie können Punkte machen und auch defensiv ihren Mann stehen.
Der Nachwuchs kommt wie immer in Zell nicht zu kurz. M. Laimgruber, N. Lang und F. Kaindl sind die Stürmerkücken im Team von Strömwall sie werden von der Stürmerlegende einiges lernen und sich in kürzester Zeit zu Stammspieler entwickeln können. Der Sturm der Zeller Eisbären hat wieder Durchschlagskraft, die launische Diva Dano geht der Mannschaft nicht wirklich ab und die Tiefe des Stürmerkaders sucht ihresgleichen.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Trainer:
J. Strömwall ist der neue Trainer des EKZ. Nach dem Abgang von R. Novak zurück in die Schweiz hat man einen neuen Coach gesucht und diesen mit J. Strömwall gefunden. Strömwall war im Vorjahr in Italien als Trainer beschäftigt. Der ehemalige Drei Kronen Teamspieler versucht nun seine Trainerlaufbahn zu starten und hat in Zell am See sicher einen guten Boden für seine Ideen gefunden. Der Vorstand bemüht sich, wieder ein schlagkräftiges Team zu formen und wird ein Team auf die Beine stellen, welches wieder gut mitspielen wird können. Strömwall wird die Rückendeckung des Vorstandes haben und in Ruhe arbeiten können. Als Ausblick für diese Saison kann man sagen, dass das Team erstmals seit längerer Zeit nicht der gejagte Favorit ist, doch die Mannschaft wird gut und erfolgreich Hockey spielen. Wie weit es reicht in dieser Saison wird sich sicherlich zeigen.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Gesamtwertung: 16,5 von 20 Punkten
Die bisherigen Wertungen:
1. EK Zell/See 16,5 Punkte
2. Red Bulls Salzburg II 15,5 Punkte
3. WE-V 14,5 Punkte
4. KSV IceTigers 13,5 Punkte
5. Bregenzerwald 11 Punkte