Die EBEL Saison rückt immer näher und den interessierten Eishockeyfans wird auffallen, dass einige Teams noch immer nicht ihr gesamtes Legionärskontingent ausgeschöpft haben. Langsam aber sicher wird man unruhig, doch es ist in diesem Sommer nicht so einfach, sich mit schlagkräftigen Leuten zu verstärken.Ein doppeltes Kreuzzeichen können all jene Teams machen, die bereits frühzeitig ihr Legionärskontingent aufgefüllt haben. Es ist heuer ungleich schwierigier, gute Transferkartenspieler zu verpflichten als in den letzten Jahren, wobei die Gründe hier vor allem in der NHL zu suchen sind.
Derzeit suchen fast alle guten Legionäre ihre Chance in der NHL bzw. in den Minor Leagues. Zwar gibt es in der besten Eishockey Liga der Welt den ominösen Salary Cap, doch dieser wird von den findigen Clubs bereits umgangen. Anstatt Einwegverträge zu verteilen gibt es plötzlich mehr Two-Way Contracts und schon zählt der Spieler nicht mehr zum NHL Budget. Somit gibt es derzeit in der AHL ausgezeichnete Spieler, die ansonsten in Europa ihr Glück versucht hätten. Und genau diese Cracks fehlen aktuell am Transfermarkt.
Das merken in Österreich gleich mehrere Teams. Allen voran der HC Innsbruck, der zwar zum Turnier nach Bremerhaven mit 6 Legionären ausgerückt ist, aber einen davon wieder abgeben wird. Der Kanadier Schutte, der davor schon in Duisburg durchgefallen ist, wird wohl wieder nach Hause geschickt, da er als nicht gut genug eingestuft wurde. Die Probleme hören damit aber nicht auf, denn auch der Italo-Kanadier Sbrocca hat sich nach dem ersten Training verletzt gemeldet und mit Heikkinen konnte man zumindest in den ersten Trainings nicht wirklich zufrieden sein.
Die Tiroler benötigen damit zumindest einen weiteren Legionär, den rein theoretisch auch die Red Bulls aus Salzburg noch verpflichten könnten. Die Bullen sind bekannt für ihre Anforderungen, wollen sie doch fast ausschließlich klingende Namen verpflichten. Die gibt es aber derzeit nicht am Markt.
Dieses Problem haben im übrigen nicht nur die Österreichischen Vereine, sondern vor allem auch Teams aus der DEL. In Duisburg schickte man erst kürzlich ein halbes Dutzend Try Out Spieler wieder nach Hause und ist weiterhin verzweifelt auf der Suche nach guten Legionären. Und da geht es anderen Teams nicht besser...
Nun hofft man in Europa darauf, dass der Spielermarkt nach den ersten Trainingscamps in Nordamerika durch ausgemusterte Spieler wieder in Bewegung kommt. Das könnte für das ein oder andere Team in Österreich auch noch die Hoffnung sein, wobei man den Eindruck hat, dass zumindest die Haie noch vor Saisonbeginn ihren Kader vollständig auffüllen wollen.
Es ist heuer nicht so einfach mit den Legionären, weil die Qualität derzeit nicht vorhanden ist, wie auch Spielervermittler zugeben. Der Lockout hat zahlreiche hochklassige Spieler nach Europa gespült, die in der letzten Saison zum Teil noch ein Jahr drangehängt haben, jetzt aber zurück in die NHL gegangen sind. Dadurch entstand ein zusätzliches Vakuum, das jetzt scheinbar nur sehr schwer zu füllen ist.