Ohne die verletzten Martin Knold, Brad Purdie und den heute operierten Richard Rochefort ist DEL-Club Iserlohn Roosters mit einem Sieg ins Turnier im französischen Angers gestartet. Mit 8:3 besiegten die Sauerländer vor 19 mitgereisten Roosters-Fans den Schweizer Nationalliga B-Club aus Ajoie.Insbesondere Brad Tiley mit seinen drei (!!!) Treffern und der hervorragende Jimmy Roy setzten in einer sehr ansehnlichen Partie der Roosters die Akzente.
Angers präsentiert sich bei herrlichen Sommertemperaturen von über 25 Grad als malerisch schöner Ort. Die 145.000 Einwohnerstadt im Tal der Loire gehört zu den wenigen Eishockeyhochburgen der „Grande Nation“. Wenn man sich die Bedingungen im Detail anschaut, reibt man sich verwundert die Augen. Die Eissporthalle in Angers liegt direkt in einem Wohngebiet hinter dem Bahnhof und bietet kaum mehr als Oberligabedingungen. Rund 1100 Zuschauer finden in der ARENA der „Ducs d´Angers“ Platz die zum zweiten Mal dieses internationale Turnier ausrichten. Das Bemühen der Organisatoren verdient allerdings ein ganz besonderes Lob. „Angers gibt sich ganz besondere Mühe, uns alle Wünsche von den Lippen abzulesen“, sagt Roosters-Mannschaftsleiter Charly Kirchhoff.
So ideal wie die Rahmenbedingungen sind, lief die Partie im ersten Drittel allerdings nicht. Die Roosters starteten mit drei Sturm- und Verteidigungsformationen, sowie mit Dimitrij Kotschnew im Tor. Er hatte nun doch den Vorzug vor Leo Conti bekomme. Spielerisch konnte das erste Drittel allerdings nicht wirklich überzeugen. Die Roosters passten sich dem Tempo des Schweizer Nationalligaclubs an, wirkten zu verspielt und suchten nicht konsequent genug den Abschluss. Dennoch brachte Mittelstürmer Robert Hock die Sauerländer in Überzahl mit 1:0 in Führung (12.).Tiley und Roy sorgten für die Vorarbeit, die Hock aus der zentralen Position vor dem Tor abschloss. Nur Minuten später aber nutzte der Schweizer Wittwer einen Rebound vor dem Iserlohner Tor zum 1:1-Ausgleich (17.).
Der zweite Abschnitt verlief aus Sicht der Sauerländer aber deutlich besser. Endlich spielte das Team von Trainer Geoff Ward seine läuferischen Möglichkeiten auf und machte deutlich, dass das Tempo in der DEL deutlich höher ist, als in der Nationalliga B in der Schweiz. Ein Doppelschlag von Brad Tiley in der 24. und 26. Spielminute sorgte dann für die verdiente 3:1– Führung für die Sauerländer. Insbesondere das 3:1 war der verdiente Lohn für einen herausragenden Spielzug, der von den 300 Zuschauern im Eisstadion von Angers zu Recht bejubelt wurde. Allerdings die Iserlohner hätten noch deutlicher führen müssen. Nach herrlichen Alleingängen in Unterzahl hatten Wolf und Roy die Chance, die Sauerländer noch deutlicher in Führung zu bringen. Für Iserlohner Kopfschütteln sorgte insbesondere der französische Schiedsrichter, der den IEC und das Team aus Ajoie mit „interessanten“ Regelauslegungen überraschte. Spannend verlief auch die Drittelpause: Wegen eines Kabelbrandes in der Kabine der Roosters mussten die Sauerländer einen Großteil der Pause in der Halle verbringen. „Der Gestank ist bestialisch“, sagte Roosters-Manager Karsten Mende.
Brad Tiley aber machte die ganze Aufregung nichts aus. Er erhöhte zu Beginn des letzten Drittels auf 4:1 (42.) und machte damit seinen ersten lupenreinen Hattrick im Roostersdress perfekt. Greigs anschließendes 5:1 (43.), Sulkovskys 6:1 (49.) in Unterzahl und Adduonos 7:1 (51.) sorgten dann für die endgültige Entscheidung. Am Ende wurde es so ein hochverdienter Erfolg für den Turnierfavoriten aus Deutschland. Ajoie gelang zwar noch der das 3:8, das war aber nicht mehr als Ergebniskosmetik, denn Wolf hatte vorher noch einmal für die Roosters getroffen (59.). (Iserlohn Roosters)