Sensationeller Draft: Grabner und Nödl in die NHL?
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marksoft -
25. Juni 2006 um 11:21 -
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Unglaublicher Erfolg für das österreichische Eishockey! Am Samstag fand in Vancouver der NHL Entry Draft statt und gleich zwei rot-weiß-rote Kuvencracks wurden gezogen! An Michael Grabner sicherten sich die Vancouver Canucks die Rechte bereits in der ersten Runde, Andreas Nödl folgte in Runde 2 für die Philadelphia Flyers!Das war der erfolgreichste Draft für Österreichers Eishockey aller Zeiten! Zwar ist Buffalo Sabres Stürmer Thomas Vanek als Pick Nummer 5 weiterhin der höchstgezogene rot-weiß-rote Spieler aller Zeiten, aber seit Samstag den 24. August gibt es zwei weitere Hoffnungen aus der Alpenrepublik, die es in die NHL schaffen könnten.
Früher als von fast allen erwartet sind die Österreicher Michael Grabner und Andreas Nödl gedraftet worden. Einen Erstrunden- und einen Zweitrundenpick - das gab es noch nie für Österreich!
Der Villacher Michael Grabner war zwar als Erstrundenpick prognostiziert worden, am Ende ist er aber um mindestens fünf Runden früher gezogen worden als erwartet. Schon an Nummer 14 sicherten sich die Vancouver Canucks die Rechte am Stürmer, der sich im letzten Jahr bei den Spokane Chiefs so unglaublich weiterentwickelt hat. Dass ihn genau die Kanadier holen würden war eine Überraschung, die selbst für die Fans der Canucks nicht zu leugnen war. Eigentlich hatten Colorado und Tampa Bay kurz vor dem Draft als mögliche Stationen für Grabner gegolten. Grabner selbst zeigte sich nach dem Ereignis hocherfreut darüber, dass er nun im System der Canucks ist und ist hochmotiviert, es in den Kader der Kanadier zu schaffen.
Nödl zu Philadelphia
Und als ob dieser Erstrundenpick nicht schon genug Grund zu freuen wäre, legte der Wiener Andreas Nödl gleich noch eine Schaufel nach. In der zweiten Runde wurde der Angreifer als Nummer 39 von den Philadelphia Flyers gezogen und hat damit ebenfalls Chancen, sich mittelfristig einen Platz im NHL Kader der Flyers zu sichern.
Damit stehen zwei weitere junge Österreicher auf dem Sprung zu einer Karriere in der besten Eishockey Liga der Welt. Gedraftet zu sein ist aber noch keine Garantie, es auch wirklich in die NHL zu schaffen. Ab sofort heißt es für Grabner und Nödl, noch härter zu arbeiten und sich noch intensiver auf das Leben als Eishockeyprofi vorzubereiten. Beiden wird auf jeden Fall das Potential für eine Karriere in der NHL nachgesagt, ob sie es auch tatsächlich dorthin schaffen werden hängt nicht nur vom Können sondern in vielen Fällen auch vom Glück ab. Sowohl Grabner als auch Nödl werden die nächsten Saisonen noch in den Junioren bzw. Collegeligen Nordamerikas aktiv sein und sich dann in der AHL ihre erste Sporen verdienen müssen. Erst wenn sie das erfolgreich hinter sich gebracht haben, dürfte der Weg in die NHL möglich sein.
Draftergebnis Ansporn für junge Talente
Das Ergebnis des Drafts ist aber vor allem eines: ein Zeichen an die vielen jungen Talente in Österreich, sich ein Herz zu fassen und in den sauren Apfel zu beißen, sich von zu Hause weg zu begeben. Beide Draftees 2006 aus Österreich hatten zu Beginn ihrer Nordamerikazeit große Probleme und standen sogar vor der Rückkehr, sie bissen sich jedoch durch, wurden noch stärker und beeindruckten damit die NHL Scouts ungemein.
Eine ist jedoch klar: der frühe Weg ins Ausland ist unerlässlich, um sich in Nordamerika einen Namen zu machen. Der Weg zurück nach Österreich nach einem oder mehreren Jahren im Ausland ist meist gleichzusetzen mit dem Ende aller NHL Träume.
Für Grabner und Nödl könnten diese Träume schon bald Wirklichkeit werden. Und der Draft im nächsten Jahr könnte wieder mit Österreichern gesegnet sein. Talente gibt es in der Alpenrepublik genug. Das hat der Erfolg eines Thomas Vanek auch den NHL Scouts deutlich gemacht.