Als echte Partymuffel haben sich die Edmonton Oilers im fünften Finale um den Stanley Cup erwiesen. Bei ihrem Gastspiel in Raleigh schlugen sie die Carolina Hurricanes mit 4:3 nach Verlängerung und erzwangen damit ein sechstes Spiel. Die Canes haben aber weiterhin Matchpuck - vor kanadischem Publikum!Carolina Hurricanes - Edmonton Oilers 3:4 OT (2:3, 1:0, 0:0, 0:1)
Stand 3:2
Das war die Nummer 1, es folgt die Nummer 2. Die Edmonton Oilers wollten anscheinend keinesfalls an einer Party im RBC Center zu Raleigh teilnehmen, bei der nicht sie selbst im Mittelpunkt standen. Im fünften Stanley Cup Finale standen die Westkanadier gegen die Carolina Hurricanes unter Siegzwang, wollten sie den Triumph der Canes verhindern. Und das taten sie fürs erste auch - im besten Spiel der bisherigen Finalserie...
Die Ölmänner starteten wie nach Wunsch in dieses fünfte Finale und gingen durch Legende Chris Pronger schon nach 16 Sekunden (!!!) in Führung! Die 19.000 Fans in Raleigh waren ebenso geschockt wie ihre Hurricanes, aber die Gäste aus Kanada spielten in weiterer Folge den Gastgebern in die Hände. Zwei aufeinander folgende Strafzeiten sorgten für enormen Druck der Hausherren und das 1:1 durch Eric Staal in der 6. Minute im Power Play war die logische Konsequenz.
Die Special Teams der Canes schienen die Hausherren unter dem frenetischen Jubel der 19.000 dann auf Cup Kurs zu bringen. Ray Whitney sorgte in der 11. Minute abermals bei nummerischer Überlegenheit gegen den abermals chancenlosen Markkanen für die 2:1 Führung der Gastgeber.
Die Ölmänner gaben die Partie aber keinesfalls auf, zeigten enormen Kampfgeist und machten vor allem eines besser, das zuletzt nicht ganz so gut geklappt hatte: das Überzahlspiel. Gleich das erste Power Play wurde von Ales Hemsky in den 2:2 Ausgleich umgemünzt (14.).
Mit dem 2:2 wurde die Partie aber keineswegs ruhiger, sondern noch mitreißender. Beide Teams spielten weiterhin erfrischendes Offensivhockey, bei dem am Ende die Oilers jubeln konnte. Hemsky legte mit einer Einzelleistung vor und für Michael Peca auf und dieser sorgte 18 Sekunden vor Ende des ersten Drittels für das 3:2 der Gäste.
Und auch nach der Pause blieb die Partie erfrischend offensiv. Carolina war zu Beginn die aktivere Mannschaft und fand auch die ersten beiden guten Möglichkeiten vor. Der Finne Markannen im Oilers Gehäuse war aber nicht zu überwinden. Die Kanadier mussten schließlich aber doch noch einen Gegentreffer zulassen. Staios saß gerade auf der Kühlbox als wieder Eric Staal in der 30. Minute egalisierte. 3:3 im Power Play. Und dabei blieb es trotz weiterhin offnsiv geführten Spielverlauf bis zur zweiten Drittelsirene.
Im letzten Abschnitt steigerte sich die Intensität sogar noch und die ohnehin bereits hochklassige Partie wurde noch besser. Intensives Hockey mit großem Kampfgeist und vielen Situationen vor dem Gehäuse wurde im letzten Abschnitt geboten, aber es wollte keine Scheibe ins Tor.
So musste die Overtime über Sieg und Niederlage entscheiden. Wieder begannen die Hausherren ambitionierter und bekamen folglich auch ein Power Play zugesprochen. Nachdem man bereits drei Mal in Überzahl zugeschlagen hatte, schien der Stanley Cup Triumph zum Greifen nahe. Dann aber passierte Eric Staal an der blauen Linie ein unglaublicher Fehler und der Ölmann Fernando Pisani war auf und davon, ließ sich nicht mehr stoppen und erzielte in Unterzahl den 4:3 Siegtreffer für die Edmonton Oilers!
Die Oilers erzwangen damit ein sechstes Finalspiel, das am Samstag in Edmonton stattfinden wird. Dann müssen die Kanadier wieder mit einer derartigen Leistung aufwarten, um vielleicht doch nach dem erhofften Cup greifen zu können.
Das Tor nach 16 Sekunden für die Oilers war im übrigen nicht das schnellste Tor in einem Stanley Cup Finale. Dieses fiel am 24. Mai 1988 in Boston, als Glenn Anderson für die Edmonton Oilers schon nach 10 Sekunden traf. Und zwei Jahre später war es John Byce aus Boston, der es gegen die Oilers ebenso schnell nachmachte.
Cane Cory Stillmann konnte seine Scoring Streak indessen weiter ausbauen. Er assistierte Eric Staal bei dessem Tor zum 3:3 und hat nun schon 13 Spiele in Folge mindestens einen Punkt gemacht und hält nun bei 9 Toren und 16 Assists. Damit ist er aber nicht der beste Play Off Scorer der Hurricanes. Das bleibt Eric Staal mit 27 Punkten.
Der Shorthander von Edmonton's Pisani war der erste Treffer in Unterzahl in der langen NHL Geschichte, der in einem entscheidenden Stanley Cup Finale gefallen ist.