Vergangenes Wochenende fand in Essen, Deutschland, vom 26.05. bis 28.05.2006, der so lange ersehnte erste Auftritt Österreichischer Mannschaften bei einem internationalen Titelevent. Für den Europacup Herren 2006 qualifizierten sich mit Ihren Ergebnissen der Saison 2005 in der heimischen Inline-Skaterhockey Bundesliga die Teams ISV Stegersbach Tigers, amtierender Österr. Meister, und RSG Leopoldstadt Devils, Österr. Vizemeister.Mit keinen allzu großen Erwartungen reisten beide Teams ab, waren sie doch als Neulinge auf der internationalen Bühne krasse Außenseiter. Die wichtigsten Ziele waren, so viele Erfahrungen wie nur möglich zu sammeln, sich nicht unter Wert zu verkaufen und nach Möglichkeit den einen oder anderen Gegner zumindest richtig zu fordern bzw. den einen oder anderen Erfolg zu feiern.
Als große Favoriten auf den Europacup-Titel 2006 galten diesmal vor allem die deutschen Teams Duisburg Ducks (Titelverteidiger und Serienmeister der Deutschen Bundesliga), HC Köln-West (Deutscher Vizemeister), Uedesheim Chiefs (Deutscher Pokalsieger 2005), sowie der dänische Europacup-Sieger 2004 und EC-Finalist 2005 Vesterbro Starz.
Die Gruppenauslosung meinte es mit dem amtierenden Österr. Meister, Tigers Stegersbach, zumindest auf dem „Papier“ besser und bekamen sie als Gegner einen der Mitfavoriten, HC Köln-West, den Geheimtipp IHC La-Tour (CH) und Kolding Knights (DEN).
In ihrem ersten Spiel unterlagen die Tigers klar mit 1:10 einem in allen Belangen besseren Team der IHC La-Tour. Der ständige Regen und die sehr hohe Feuchtigkeit in der Essener Eishalle (mit über 90% Luftfeuchtigkeit) verursachten dem Veranstalter und den Teams große Probleme. So wurde die Spielfläche mit der Zeit extrem rutschig und glich das Spiel gegen HC Köln-West einem Spiel mit Inlineskates auf Eis, Ergebnis 1:3 und ein Hockeymatch ohne Bewegung und mit vielen jederzeit umfallenden Spielern. Alle weiteren Spiele des Tages wurden auf den nächsten Spieltag in die kleine Rollsport-Arena der Moskitos Essen verschoben.
Die Gruppengegner der RSG Leopoldstadt Devils, waren schon auf dem Papier übermächtig und die ersten 2 Gegner am Eröffnungstag gleich die absoluten Titelfavoriten 2006.
Als erstes mussten die Devils die Hürde Vesterbro Starz bezwingen. In einem Tempo-, Chancen- und Kombinationsreichen Spiel konnte keines der Teams ihre Chancen nutzen und so trennten sie sich mit 0:0. Die erste Überraschung des Turniers war perfekt. Titelverteidiger Duisburg Ducks sind ihrem Gegner, den Devils, mit „deutschem Hockey“ entgegen getreten und konnten mit 3:0 volle Punkte ihrem Konto gutschreiben.
Am zweiten Spieltag, in der, aufgrund der erwähnten Probleme mit rutschiger Spielfläche, kleinen Rollsport-Arena, trafen Tigers Stegersbach in ihrem letzten Gruppenspiel auf Kolding Knights aus Dänemark und mussten die Gruppenphase nach eine 0:7 Niederlage an letzter Stelle beenden. Viel größere Chancen auf eine gute Platzierung hatten Devils. Schon ein Unentschieden würde für den 3. Gruppenplatz reichen. Mit einem Sieg mit mindestens 5 Toren Unterschied wäre sogar der Viertelfinaleinzug möglich gewesen. Trotz klarer Feldüberlegenheit und den besseren Torchancen, mussten sie jedoch 8 Sekunden vor Schluss das Tor zum 2:3 kassieren und sich mit dem letzten Gruppenplatz begnügen.
In weiterer Folge bedeuteten diese Ergebnisse auch ein österreichisches Duell in ihren Platzierungsspielen. Nach vielen Verzögerungen konnte das Spiel ausgetragen werden, und setzten sich die Devils in einer „Mitternachtspartie“ mit 5:1 gegen Tigers durch. Dies bedeutete auch, dass die Wiener am Sonntag gegen Utrecht Disaster (NED, Meister) um den Platz 13, sowie die Stegersbacher gegen TIC Tilburg (NED) um Platz 15 spielen werden.
Um nicht den letzten und 16. Rang belegen zu müssen, gingen die Tigers hoch motiviert in ihr letztes Spiel beim Europacup 2006. Mit 4:3 konnte sich der amtieren Österr. Meister durchsetzen und ihr Mindestziel (stark ersatzgeschwächt) erreichen.
Im Spiel um Rang 13 mit wenigen Höhepunkten und Emotionen konnten die Devils einen in keiner Phase gefährdeten Sieg 5:2 feiern.
Das an Spannung und tollen Szenen nicht zu überbietende Finale zwischen Vesterbro Starz und IHC La-Tour konnte das Team aus Dänemark nach einer tollen Aufholjagd, zwischenzeitliche Führung von La-Tour 3:1, mit 6:4 für sich entscheiden.
ERGEBNISSE der Österr. Teams in Kürze:
Gruppe A - RSG Leopoldstadt Devils
vs. Vesterbro Starz (Den) 0:0
vs. Duisburg Ducks (D) 0:3
vs. Panthers (GB) 2:3
Endstand Gruppe A:
1. Duisburg Ducks 6 Pkt.
2. Vesterbro Starz 3 Pkt.
3. Panthers 2 Pkt.
4. RSG Devils 1 Pkt.
Gruppe B - ISV Stegersbach Tigers
vs. IHC La-Tour (CH) 1:10
vs. HC Köln-West (D) 1:3
vs. Kolding Knights (Den) 0:7
Endstand Gruppe B:
1. HC Köln-West 6 Pkt.
2. IHC La-Tour 4 Pkt.
3. Kolding Knights 2 Pkt.
4. Tigers Stegersbach 0 Pkt.
Platzierungsspiele:
RSG Leopoldstadt Devils vs. ISV Tigers Stegersbach 5:1
Spiel um Platz 13
RSG Devils vs. Utrecht Disaster (Ned) 5:2
Spiel um Platz 15
ISV Tigers vs. TIC Tilburg (Ned) 4:3