Kanada atmet auf. Ganz Kanada? Mit vier Mannschaften in die Play Offs gestartet und nun sind nur noch die Edmonton Oilers als letzter Vertreter des Landes im Wettbewerb. Und eine Nation hat zugeschaut aber nicht immer zugegeben, den Oilers die Daumen gedrückt zu haben.Die Strassen Calgarys sind deutlich ruhiger geworden nach dem schmächlichen Aus gegen die Anaheim Mighty Ducks, die Tshirts mit dem grossen C sind im Schrank verschwunden wie die Banner in die Keller der Bars verbannt wurden. „Flames-Träger“ wirken fast wie Exoten.
Es ist einfach erstaunlich, wie die Euphorie so schnell aufgebaut aber genauso schnell wieder vergehen kann. Die Calgary Flames sind kein Diskussionsmittelpunkt mehr, die Enttäuschung ist in der nun wärmenden Sonne dahingeschmolzen und langsam hat sich ein anderer Schwerpunkt aufgedrängt. Die Edmonton Oilers.
Doch nun sitzen Engelchen und Täufelchen auf den Schultern vieler. Der große Rivale, dem die Flames zum „Battle of Alberta“ gegenüber gestanden hätten hat nicht nur die erste Runde überlebt sondern nach zwei verloren Spielen in beeindruckender Art den Spiess noch einmal umgedreht und die San Jose Sharks darauf gegrillt.
Zum Teufel mit der Freude. Der kann die schon unterdrücken. Aber da ist auch noch der Engel auf der anderen Schulter, der immer wieder ins Ohr flüstert, wie unschön es wäre, wenn ein US Verein den Stanley Cup nach Hause nehmen würde.
Und die einzigen die diesen Nationalstolz aufrecht erhalten können sind nun einmal die Oilers. Alles Grübeln hilft da nicht. Das letzte kanadische Team ist nun einmal der Erzrivale.
Letztendlich tauchen dann doch die Oilers Fahnen auf der 17ten Avenue auf, die den Namen „Red Mile“ schon längst bis zu den nächsten Play Offs weggepackt hat. Und die Bars sind bei 28 Grad Celsius während der Übertragung gefüllt, aber nicht übervoll.
Nun sind also nur noch vier Mannschaften übrig und die heiße Phase kommt erst noch. Reicht dies aus, um eine Nation hinter den Oilers zu vereinen?
Mindestens vier weitere Spiele werden und aufklären.