Österreich zittert sich erneut zu einem knappen 5:3 (1:1, 2:2, 2:0) Sieg über Litauen. Mit diesem Erfolg und 6 Punkten aus 3 Spielen ist der Aufstieg in die A-Gruppe schon zum Greifen nahe. Ausschlaggebend in einem abermals wenig überzeugenden Match das stark an den Nerven zehrte war dieses Mal die Power Play Ausbeute: 4 Tore in Überzahl!
Ende gut, alles gut - das österreichische Nationalteam feierte bei der WM in Tallinn den dritten Sieg in Serie. Dabei schaute es zeitweise gar nicht gut aus. Dreimal geriet das Team Austria in Rückstand, dreimal kämpfte es sich zurück als schlussendlich Daniel Welser und Thomas Koch jeweils im Powerplay für die Erlösung in diesem spannendem Krimi sorgten.
Das Spiel begann sehr viel versprechend, bereits in Minute zwei gab es für Thomas Koch die erste große Möglichkeit, dann folgte Mark Szücs der mit einem Nachschuss aus der Luft nur die Stange trifft.
Das Team unverändert in seiner Aufstellung, Trainer Jim Boni ließ alles beim Alten. Nicht zuletzt durch die Powerplaymöglichkeiten kontrollierte Österreich zu Beginn das Spielgeschehen. Die Litauer waren selten und wenn, nur im Powerplay gefährlich vor dem österreichischen Tor von Reinhard Divis.
In der 14. Spielminute musste Litauens Raubein, Egidijus Bauba nach einer unsauberen Stockattacke in das Gesicht von Thomas Koch das Spiel nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig beenden. Das Team Austria ließ sich durch die Spielweise Litauens nicht beirren und hielt letztlich nach 60 Minuten bei 8, Litauen hingegen bei 45 Strafminuten.
In dieser Phase hatte auch Österreich die Möglichkeit in einer 5 gegen 3 Überlegenheit die Führung herbeizuführen. Der Puck zappelte jedoch nicht im Netz Litauens, sondern nach einem Scheibenverlust auf der blauen Linie im Netz der Österreicher. Arturas Katalis nutzte die Gunst der Stunde und verwertete im Alleingang (17.).
Der Schock saß tief - ein Aufatmen gab es erst 28 Sekunden vor Drittelende als Roland Kaspitz den Schlussmann Litauens mit einem haltbaren Treffer bezwingen konnte. Nach dem missglückten Powerplay rettete sich das österreichische Team somit in die erste Drittelpause.
Die neuerliche kalte Dusche gab es für Österreich in der 23. Spielminute. Darius Lelenas brachte Litauen abermals in Front. Österreich versuchte verzweifelt auszugleichen, die wohl größte Chance hatte Jeremy Rebek nach Pass von Daniel Welser in der 27. Spielminute. Rebek brachte die Scheibe jedoch nicht unter Kontrolle und im Tor unter.
Zwei Minuten später war es dann doch soweit, im Powerplay traf der Verteidiger zum 2:2. Rebek versenkte nach einem Schuss von Matthias Trattnig die von der Bande zurückspringende Scheibe im Tor.
Das Spiel entwickelte sich immer mehr zum Krimi aber der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal war es Darius Pliskauskas der die Träume der Österreicher in der 32. Spielminute durch seinen Treffer zur 3:2 Führung aus kürzester Distanz zumindest vorerst zerstörte.
Zum insgesamt dritten Mal musste die österreichische Mannschaft einem Rückstand nachlaufen und schlug dann aber wie bereits beim zweiten Tor abermals im Powerplay zu. Der Torschütze war diesmal Matthias Trattnig der den Spielstand ausgleichen konnte. Kurz vor der Pause hatte dann noch Martin Ullrich die Chance erstmals die Führung für Österreich herbeizuführen, er traf jedoch nur die Stange und auch Dieter Kalt scheiterte im Nachschuss.
Mit dem Tor in der 46. Spielminute im Powerplay durch Daniel Welser erkämpfte sich Österreich erstmals die Führung. Nach dem Spiel brachte es Welser auf den Punkt: „Das Positive an diesem Tag sind die zwei Punkte. Wir haben auch gesehen, dass wenn wir einmal führen das Spiel machen können. Verbessern müssen wir uns unbedingt noch in der Chancenauswertung“.
Durch den Führungstreffer Welsers waren die Litauer gezwungen mehr zum Spiel beizutragen. Die richtigen Chancen fanden gegen Spielende jedoch die Österreicher vor. In den letzten Minuten vergaben Matthias Trattnig, Roland Kaspitz und auch Oliver Setzinger ehe Thomas Koch, abermals im Powerplay, mit einem Nachschuss für die Erlösung und Entscheidung in diesem Spiel sorgte.
„Nachdem wir das unglückliche 0:1 bei einer 5:3 Überlegenheit bekommen haben ging durch die Mannschaft ein Ruck und es war wichtig, dass wir unserer Linie weiter treu blieben. Der Ausgleichstreffer zum 1:1 knapp vor der Pausensirene war sehr wichtig. Es hat uns aber sehr viel Kraft gekostet insgesamt dreimal einen Rückstand nachzulaufen. Gegen defensiv eingestellte Mannschaften zu spielen ist immer sehr schwierig, aber wir wussten dass wir mit Geduld und Disziplin auch dieses Spiel gewinnen können“, so Koch.
„Es ist auf diesem Level sehr schwierig ein Spiel zu machen. Es gibt keine leichten Gegner und die schwächere Mannschaft verbarrikadiert immer das eigene Drittel, es gibt fast kein Durchkommen. Großartig war die Moral der Mannschaft, die das 0:1 wegsteckte und auch bis zum Schluss konsequent spielte“, analysiert Team Manager Giuseppe Mion.
Präsident Dr. Dieter Kalt sieht es ähnlich und ergänzt: „Wir haben schon vorher gewusst, dass diese WM Gruppe nicht leicht wird. Das heutige Spiel mit dem knappen Ausgang hat das wieder bewiesen. Die Mannschaft hat gekämpft, brauchte aber zu viele Chancen um ein Tor zu erzielen. Positiv war schlussendlich die gute Powerplayausbeute“.
Österreich - Litauen 5:3 (1:1, 2:2, 2:0)
Zuschauer: 224
Schiedsrichter: Schurr (GER), Dalton (GBR), Gashilov (RUS)
Tore:
16:04 0:1 KATULIS Arturas - SH2
19:32 1:1 KASPITZ Roland (SZÜCS Mark)
22:03 1:2 LELENAS Darius (PLISKAUSKAS Darius/KATULIS Arturas )
28:35 2:2 REBEK Jeremy (TRATTNIG Matthias/KOCH Thomas) - PP
31:57 2:3 PLISKAUSKAS Darius (BERNATAVICIUS Dmitrijus/KATULIS Arturas)
35:28 3:3 TRATTNIG Matthias (PEWAL Marco/ULRICH Martin) - PP
45:14 4:3 WELSER Daniel (ULRICH Martin) - PP
59:18 5:3 KOCH Thomas (SETZINGER Oliver) - PP
Schüsse: 64:23
Strafen: 8:45
Mannschaftsaufstellung:
Tor:
Reinhard Divis
Verteidiger:
Michael Stewart – Philipp Lakos
Lukas Robert – Jeremy Rebek
Andre Lakos – Martin Ullrich
Thomas Pfeffer – Johannes Reichel
Stürmer:
David Schuller – Philippe Horsky – Sean Selmser
Daniel Welser – Thomas Koch – Oliver Setzinger
Dieter Kalt – Marco Pewal – Matthias Trattnig
Mark Szücs – Roland Kaspitz – Markus Peintner