Wie erwartet war Israel kein wirklicher Maßstab für das DEB Team zum Auftakt der B-WM in Amiens. Die Deutschen überrollten den Aufsteiger förmlich mit 11:2 und konnten schon nach 10 Minuten gegen einen völlig überforderten Gegner um mindestens einen Gang zurückschalten.Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gewann zum Auftakt der B-Weltmeisterschaft in Frankreich mit 11:2 (6:0/3:0/2:2) gegen Israel. Die Deutschen waren in allen Belangen deutlich überlegen und führten bereits nach dem ersten Drittel mit 6:0. Am Dienstag treffen die Deutschen auf Japan.
Das Gesicht des berühmten Autors Jules Verne ist im wunderschönen Zentrum von Amiens allgegenwärtig, bis zum 1. Mai wird es jedoch von zahllosen Werbe-Bannern für die Eishockey B-Weltmeisterschaft geprägt. "Championnat du Monde" steht auf den Bannern, wobei nicht zusätzlich betont wird, dass es sich hier nur um eine von zwei Gruppen der B-WM handelt. Man muss ja nicht jedes Detail hervorheben.
Die deutsche Mannschaft möchte dennoch so schnell wie möglich in die A-Gruppe zurück, die Voraussetzungen dafür findet man zumindest ausserhalb der Eisfläche vor. "Die Halle ist gut, die Kabinen in Ordnung und die Stadt ist auch sehr schön", sagte Verteidiger Andreas Renz von den Kölner Haien nach dem ersten Training. Deutschlands Superstar Marco Sturm, der normalerweise Millionen bei den Boston Bruins in der NHL verdient, gab derweil ein Interview mit dem israelischen Fernsehen. Nein, erklärte er lächelnd, er wisse nicht viel über seine israelischen Kollegen. Die wissen umso mehr über ihn, aus dem Lager der Israelis war zu hören, man freue sich sehr darauf, einmal gegen einen derart prominenten Spieler anzutreten. Auf einer kleinen Eisfläche nebenan trainierten die Israelis bereits, ein Testspiel konnten sie vor dem Turnier leider nicht bestreiten, als sie im Trainingslager in Tschechien zu einer Probepartie antreten wollten, mussten sie feststellen, dass ihre designierten Gegenspieler bereits in den Osterurlaub abgereist waren.
Bundestrainer Uwe Krupp hatte noch gewarnt, sein kanadischer Trainerkollege Jean Peron werde nicht mit einem Team antreten, das nicht konkurrenzfähig sei. Krupps Warnung erwies sich als unnötig, sein Team beherrschte Puck und Gegner nach Belieben und gewann das Spiel ohne Probleme. "Die Herausforderung bestand heute darin, nicht die Konzentration zu verlieren", sagte Krupp nach dem Spiel. "Wenn man so deutlich führt, schleichen sich Fehler ein. Für uns war das keine ideale Situation, weil wir am Dienstag gegen Japan von Anfang an mit voller Konzentration und Disziplin spielen müssen." Kapitän Stefan Ustorf zollte dem Gegner Respekt: "Die Israelis haben hart gearbeitet und viel Spaß gehabt. Solche Spiele gehören bei einem solchen Turnier dazu, ab jetzt wird es schwerer."
Stimmen zum Spiel Israel - Deutschland
DEB-Präsident Hans Ulrich Esken: Wir hatten vorher gar keine Vorstellung von der israelischen Mannschaft. Dieses Spiel war einfach kein Maßstab für das weitere Turnier. Morgen wissen wir mehr.”
Bundestrainer Uwe Krupp: Wir hatten nicht viele Informationen über Israel. Nach den ersten 20 Minuten wussten wir Bescheid. Morgen wird ein wichtiger Schritt nach vorn getan. Ich war froh, dass wir zwei Gegentore bekamen.” Auf die Frage, ob die zwei Gegentore Folge von Konzentrationsmangel gewesen seien: “Wenn das Match so eindeutig ist, ist es fast unmöglich, weiter so zur Sache zu gehen.”
Christoph Gawlik: “Im Endeffekt zählt nur der Sieg. Jedes Spiel muss gewonnen werden, ganz gleich, wie der Sieg zustande kommt.”
Mannschaftskapitän Stefan Ustorf: “Für uns selbst heißt es: abhaken. Man eignet sich bei solchen Spielen schnell schlechte Angewohnheiten an. Das größere Problem ist das Eis. Das ist das schlechteste, auf was ich in den letzten 15 Jahren gespielt habe. Du musst im letzten Match bestimmt mit Schneeschuhen aufs Eis.”
(Hockeyweb.de)
Israel - Deutschland 2:11 (0:6, 0:3, 2:2)
Zuschauer: 1.748
Schiedsrichter: Bergmann (BEL), Bouguin (FRA), Coenen (NED)
Tore:
01:04 0:1 GOC Sascha (SULZER Alexander) - PP
04:20 0:2 BOOS Tino (KREUTZER Daniel/GOC Sascha)
05:13 0:3 BADER Anton (STURM Marco/HORDLER Frank)
07:48 0:4 GAWLIK Christoph (GOGULLA Philip/SCHUTZ Felix)
11:02 0:5 GAWLIK Christoph (BAKOS Michael/SCHUTZ Felix)
14:21 0:6 KREUTZER Daniel (ULLMANN Christoph/BOOS Tino)
23:03 0:7 BADER Anton (SEIDENBERG Yannic)
24:16 0:8 BARTA Alexander (BUSCH Florian)
36:30 0:9 STURM Marco (SEIDENBERG Yannic/BUSCH Florian) - PP
42:44 1:9 EIZENMAN Oren (EIZENMAN Alon/BOCHNER Daniel)
43:04 2:9 EIZENMAN Alon (EIZENMAN Oren)
50:24 2:10 STURM Marco (USTORF Stefan/BUSCH Florian)
51:23 2:11 FICAL Petr (ANCICKA Martin/ULLMANN Christoph)
Schüsse: 17:80
Strafen: 18:4