Zwei Röthke Treffer lassen Bremerhaven jubeln
Bremerhaven. (ap). In einer an Dramatik erneut nicht mehr zu überbietenden Partie konnten am heutigen Abend die Fischtown Pinguins vor der wieder stattlichen Kulisse von 6000 Fans am Straubinger Pulverturm das schier Unmögliche möglich machenNach zwei Treffern des überragenden Stürmers Rene Röthke gewannen die Pavlov Schützlinge völlig verdient mit 2:1 (0:1/2:0/0:0) und dürfen sich nun am kommenden Ostermontag auf ein echtes Endspiel vor heimischer Kulisse freuen.
Dabei sah es zunächst nicht nach einem Erfolg für die Seestädter aus. Im ersten Abschnitt waren es die DEL-ambitionierten Tigers, die mächtig Dampf machten. Das Spiel der Gäste aus Bremerhaven wirkte zunächst zu statisch, die läuferischen Qualitäten der Pinguine waren kaum zu sehen und so war es nicht verwunderlich, dass Sepp Lehner, Trevor Gallant und Co. Ihr Können aufblitzen lassen konnten. Ungemach bereits in der 3. Minute. Hier war es Steve Palmer, der nach einem Schuss von Janke den Abpraller aufnehmen konnte und zum 0:1 aus Bremerhavener Sicht verwandelte. Auch im weiteren Verlauf des Abschnitts dominierten die Gastgeber, konnten aber trotz mehrerer Überzahlgelegenheiten kein weiteres Tor nachlegen. Auf Bremerhavener Seite waren lediglich gute Einschussmöglichkeiten von Cullen und Hemmes zu notieren.
Wie verwandelt kamen die Pinguine zum Mittelabschnitt aufs Eis. Fast schien es so, als wollten sie sagen: „Schaut her – hier geht noch was!“ Plötzlich war Pfeffer im Spiel und die Männer um Kapitän Craig Streu drehten mächtig auf. Diese Spielweise hatte Erfolg. Straubing befand sich plötzlich öfter in der Rückwärtsbewegung als ihnen lieb sein konnte. In der 24. Minute „krachte“ es dann auch im Kasten der Tigers. Rene Röthke hatte einen Abpraller von Kozhevnikov aufgenommen und unhaltbar für Bales verwandelt. Dieser Treffer zeigte nicht nur Wirkung auf dem Eis. Auch auf den Rängen wurde es nun zunehmend ruhiger. Die Pinguine hatten sich durch ihre beherzte Spielweise merklich Respekt verschafft und die Fans der Straubinger schienen zu spüren, dass hier nicht mehr viel gehen würde. Im ersten Überzahlspiel der Seestädter war es Rene Röthke, der Bales anschießen konnte und Bruchteile von Sekunden später jubelend abdrehte, als der Puck im Netz zappelte.
Auch im Schlussabschnitt gaben die Gäste von der Unterweser Vollgas. Den Tigers schien mehr und mehr „die Luft auszugehen“ und gefährliche Situationen vor Gardners Tor wurden nur noch wenige verbucht. Sicher, die Gastgeber blieben das optisch dominante Team, doch Igor Pavlov hatte seine Schützlinge für diese Phase der Partie genial eingestellt. Konsequent wurde die Scheibe aus dem Drittel gespielt und konsequent setzten die Seestädter immer wieder nach. Brenzlig wurde es dann aber noch einmal kurz vor Ende der Partie. Straubing, mittlerweile mit sechs Feldspielern auf dem Eis, schaffte es aber auch trotz einer Strafzeit gegen Krezstan nicht, den für sie so wichtigen Ausgleich zu erzielen.
Gnadenlos tickte die Uhr der 60. Minute entgegen und mit der Schlusssirene lagen sich die Spieler der Seestädter jubelnd in den Armen. Nach einem 0:2 in der Serie haben sich die Pinguine eindrucksvoll zurückgearbeitet und sich das fünfte Spiel auf heimischen Eis ehrlich verdient. Lobenswert in dieser Partie erneut die Stimmung und gute Atmosphäre vor und hinter den Rängen. Die Straubinger Kulisse hat auch heute diesen Endspielfight erneut den Rahmen verliehen, den diese Spiele mit Sicherheit verdient haben. Egal wer nun am Ostermontag die Serie für sich entscheiden kann – die Play Offs 2005/2006 werden mit Sicherheit in die Geschichte der noch jungen ESBG eingehen.
Straubing Tigers: Tor: Bales, Gegenfurtner (nicht eingesetzt) – 1. Verteidigung: Dietrich/Lehner, 2. Verteidigung: Elfring/Borberg, 3. Verteidigung: Janke/Kapzan – 1. Sturm: Wilhelm/Batherson/Mann, 2. Sturm: 10 Dunham/Gallant/Trew, 3. Sturm: Palmer/Fox/Fallscheer, 4. Sturm: Angermann/Seyller/Schymainski, Ersatz: Juhasz.
Fischtown Pinguins: Tor: Gardner, Morczinietz (nicht eingesetzt) – 1. Verteidigung: Kozhevnikov/Ellis-Toddington, 2. Verteidigung: Reid/Beslagic (Dejdar), 3. Verteidigung: Hemmes/Schopper, 4. Verteidigung: Dejdar/Pyka – 1. Sturm: Cullen/Streu/Röthke, 2. Sturm: Krestan/Gyori/Robinson, 3. Sturm: S. Janzen/Albrecht/A. Janzen, 4. Sturm: Wycisk/Kraft/Pinizzotto.
Tore: 1:0 (02:25) Palmer, Fallscheer, Janke; 1:1 (23:30) Röhtke, Kozhevnikov, Cullen; 1:2 (33:02) Röthke 5/4 PP
Strafminuten: Straubing 12 –Bremerhaven 18 plus 10 gegen Reid (Check gegen Kopf und Nacken).
Hauptschiedsrichter: Schurr (Bad Wörishofen).