Robinson lässt Fischtown jubeln – Fortsetzung folgt am Sonnabend
Bremerhaven. (ap). In einem an Dramatik kaum noch zu überbietenden Spiel besiegten am heutigen Abend die Fischtown Pinguins die Straubing Tigers in der vierten Finalpartie letztlich verdient mit 2:1 (1:0/0:1/1:0) Toren und dürfen sich nun wieder Hoffnung in einer heiß umkämpften Finalserie machen, die am kommenden Sonnabend ab 18.00 Uhr am Straubinger Pulverturm eine Fortsetzung finden wird.Zum „Matchwinner“ des Abends wurde Bremerhavens Brent Robinson, der in der 58. Minute bei 5/4 Überzahl für die Seestädter auf Vorlage von Beslagic und Krzestan das „game winning Goal“ erzielen konnte. Nach der Partie kam es aufgrund der in dieser Situation gegen den Straubinger Stefan Mann ausgesprochenen Strafe zu vehementen Protesten der Gäste, deren verbale Inhalte durch Hauptschiedsrichter Schütz in einer Zusatzmeldung festgehalten wurden.
Von Beginn der Partie an kämpften beide Mannschaften um jeden Zentimeter Eis, wobei die Hausherren im ersten Drittel von den 2050 Zuschauern am Bremerhavener Wilhelm Kaisen Platz als klare Punktsieger ausgemacht werden durften. Die spielerische Überlegenheit dokumentierte sich dann auch auf der Anzeigentafel in Form einer knappen 1:0 Führung, die der heute wieder eingesetzte Jon Cullen in der 4. Minute der Partie besiegelt hatte. Benedikt Schopper und der erneut überragend agierende Rene Röthke durften sich dabei die zu vergebenden Assistpunkte gutschreiben lassen. Trotz dieser Führung mussten sich die Hausherren den Vorwurf gefallen lassen, ihre Vielzahl an Chancen nicht konsequent genutzt zu haben und auch in Überzahl nicht den Druck entwickelt zu haben, der weitere Tore versprochen hätte. Nicht unerwähnt darf aber auch Straubings Mike Bales bleiben, der erneut mit einen „Sahnetag“ seine Klasse unter Beweis stellen konnte.
Klasse war vor allen Dingen aber auch das Überzahlspiel der Gäubodenstädter, von dem die Hausherren besonders Mitte des zweiten Drittels eine aus Bremerhavener Sicht weniger schmackhafte Kostprobe nehmen durften. Nach Strafen gegen Schopper (Beinstellen) und Pyka (Spielverzögerung) schien es teilweise so, als wollten die Tigers die Pinguine auf dem glatten Parkett schwindelig tanzen. So ließ die logische Folge eines Gegentreffers dann auch nicht lange auf sich warten. In der 31. Minute war es Straubings Mann, der auf Zuspiel von Elfring in 5/3 Überzahl den Ausgleichstreffer markieren konnte. Nach diesem Treffer packten die Niederbayern die Brechstange aus und setzten die Pinguine vehement unter Druck, die sich mit zunehmender Spieldauer dann aber wieder befreien konnten und auch ihrerseits durch Cullen, Röthke, Albrecht und Beslagic zu guten Einschussmöglichkeiten kamen.
Im Schlussdrittel merkte man beiden Mannschaften an, dass keines der Teams durch einen Fehler auf die Verliererstraße kommen wollte. Obwohl die Gastgeber das optisch bessere Team waren, blieben mit Ausnahme von sehr guten Gelegenheiten durch Cullen, Röthke und Alexander Janzen weitere Großchancen Mangelware. Während die Straubinger durch Spielkultur und schnelles Passspiel beeindruckten, glänzten die Pinguine einmal mehr durch Fleiß und unermüdlichen Kampf. Dieser wurde in der 58. Minute belohnt, als Robinson in Überzahl dafür sorgte, dass das Straubinger Tornetz von einer hässlichen Beule geziert die Fans in einen Jubelorkan ausbrechen ließ. Auf Zuspiel von Krzestan und Beslagic fand der Puck, abgefälscht von einem Straubinger Schoner über die Schulter des in dieser Situation machtlosen Bales den Weg ins Tor der Gäste.
In den verbleibenden 172 Sekunden versuchten die Straubinger alles, um dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Nachdem dies nicht gelang, sprach auch Gästetrainer Öst im Rahmen der nach dem Spiel abgehaltenen Pressekonferenz von einem insgesamt verdienten Sieg der Gastgeber, die nun versuchen wollen, am kommenden Sonnabend ab 18.00 Uhr auf niederbayerischen Eis ein fünftes Spiel zu erzwingen.
Fischtown Pinguins: Tor: Gardner, Morczinietz (nicht eingesetzt) – 1. Verteidigung: Kozhevnikov/Ellis-Toddington, 2. Verteidigung: Reid/Beslagic (Dejdar), 3. Verteidigung: Hemmes/Schopper, 4. Verteidigung: Dejdar/Pyka – 1. Sturm: Cullen/Streu/Röthke, 2. Sturm: Krestan/Gyori/Robinson, 3. Sturm: S. Janzen/Albrecht/A. Janzen, 4. Sturm: Wycisk/Kraft/Pinizzotto Ersatz: Tepper
Straubing Tigers: Tor: Bales, Gegenfurtner (nicht eingesetzt) – 1. Verteidigung: Dietrich/Lehner, 2. Verteidigung: Elfring/Borberg, 3. Verteidigung: Janke/Kapzan – 1. Sturm: Wilhelm/Batherson/Mann, 2. Sturm: 10 Dunham/Gallant/Trew, 3. Sturm: Palmer/Fox/Fallscheer, 4. Sturm: Angermann/Seyller/Schymainski, Ersatz: Juhasz.
Tore: 1:0 (4.) Cullen, Röthke, Schopper; 1:1 (31.) Mann, Elfring 5/3 PP; 2:1 (58.) Robinson, Beslagic, Krzestan 5/4 PP;
Strafminuten: Bremerhaven 10 – Straubing 16
Hauptschiedsrichter: Schütz (Moers).