Hannover Indians gewinnen erneut erst im Penaltyschießen gegen Heilbronn
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marksoft -
8. April 2006 um 12:48 -
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(SF)Im Play-Off Viertelfinale zwischen den Hannover Indians und den Heilbronner Falken stand es nach zwei Spielen 1:1. Gestern stand nun das dritte Spiel in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover an. Beim ECH saß als überzähliger Ausländer erneut Chris Gustafson auf der Bank. Heilbronn musste auf seinen Topscorer Jean-Francois Caudron nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe vom vergangenen Sonntag verzichten.Indians-Trainer Greg Thomson präsentierte gleich erstmal eine neue Reihenzusammenstellung. In der ersten Reihe sollten Bryce Cockburn, Devin Rask und Patrick Saggau für Tore sorgen. Eben jener Cockburn hatte auch gleich in der ersten Minute die Möglichkeit zur frühen Führung, Danny aus den Birken im Kasten der Falken war aber auf dem Posten. In der Folgezeit kamen vor allem die Gastgeber durch Robby Sandrock 3. + 4. Minute), Dennis Meyer (6.), Markus Draxler (6.) und Oliver Ciganovic (7.) immer wieder zu Torchancen, die aber ungenutzt blieben. Als dann Mitte des ersten Drittels das erste Überzahlspiel des ECH anstand, zeigten die Käthchenstädter ein perfektes Penaltykilling, indem sie kaum gefährliche Torschüsse zuließen. Die Falken erspielten sich bis dahin zwar einige Torchancen, doch das Spielgeschehen dominierten die Gastgeber mit diversen Einschussmöglichkeiten. In der 17. Minute erlöste Kapitän Dennis Meyer seine Mannschaft und die Fans mit seinem Treffer zum 1:0 nach Vorarbeit von Seppi Staltmayr und Jan Welke. Mit diesem Spielstand sollte es in die Drittelpause gehen.
Im zweiten Spielabschnitt wurden die Heilbronner stärker und erkämpften sich mehr Spielanteile und auch Torchancen. Gleich zwei Minuten nach Wiederanpfiff fand ein Querpass von Heilbronns Förderlizenzspieler Thomas Pielmeier vor das Tor von Indians-Goalie Roman Kondelik keinen Abnehmer. Kurze Zeit später hatte Jason Becker gleich zweimal die Möglichkeit, per Schlagschuss zum Ausgleich zu treffen, doch beim ECH stand ja noch Kondelik im Tor, der überwunden werden musste. Als in der 29. Minute Falken-Stürmer Fabian Krull und ein Mitspieler zusammen auf das Tor vom Indians-Goalie zustürmten, entschied sich Krull für den direkten Schuss, anstatt auf seinen besser positionierten Partner abzuspielen. Das hätte der Ausgleich sein können. Ein Powerplay der Indians Mitte des zweiten Drittels zeigte erneut das starke Penaltykilling der Gäste. Die Hannoveraner kamen kaum über die blaue Linie, so eng standen ihre Gegner. Kurz darauf, bei einem weiteren Angriff der Falken, schien Kondelik schon geschlagen am Boden zu liegen, doch zusammen mit seiner Abwehr schaffte er es irgendwie, dass der Puck nicht über die Linie ging. Trotzdem hing der Ausgleich in der Luft. Bei einem Überzahlspiel der Gäste hatte Oliver Ciganovic nach einem Alleingang die Chancen, den Vorsprung zu erhöhen, doch aus den Birken war wiederum auf seinem Posten.
Das letzte Drittel fing wieder einmal mit mehreren hochkarätigen Chancen für die Indians an. Erst schoss Andy Reiss über das Tor, dann verpasste Markus Draxler einen wunderschönen Querpass von Ron Gaudet, und zum Schluss wollte Devin Rask den Puck über die Linie tragen, anstatt den schon geschlagenen aus den Birken mit einem präzisen Schuss zu überwinden. Das Unterzahlspiel der Hannoveraner konnte sich dann auch sehen lassen. Mitte des letzten Spielabschnittes ließen sie Heilbronn zu kaum nennenswerten Torchancen kommen. Im Gegenzug scheiterten die Spieler des ECH immer wieder am hervorragend aufgelegten Goalie aus den Birken. Als die Falken kurz vor Ende noch einmal eine Überzahlsituation hatten, bescherten sie dem Schlussmann der Indians eine Menge Arbeit. Der hielt seinen Kasten aber sauber. Nach einer Auszeit der Hannoveraner zwei Minuten vor Ende hoffte man im ausverkauften Eisstadion am Pferdeturm schon auf einen Sieg nach 60 Minuten, doch es sollte einfach nicht sein. Eine Minute vor Ende nutzte Heilbronns Krull eine der vielen Chancen und traf zum mehr als verdienten 1:1 Ausgleich. Anscheinend sollte es wie in der Vorwoche wieder in die Verlängerung gehen. Hannovers Cockburn hatte Sekunden vor Schluss noch einmal die große Chancen zum Siegtreffer, doch aus den Birken ließ sich nicht überwinden.
In der 10minütigen Verlängerung hatten die Großstadtindianer diverse Torchancen durch Jan Welke (1.), Danny Reiss (2.), erneut Welke und Dennis Meyer (3.), Andy Reiss und Sean Owens (beide 4.), doch immer war aus den Birken zur Stelle. Kurz vor Ende der Verlängerung nahm Heilbronns Trainer Rico Rossi eine Auszeit, um sein Team auf die letzten Minuten einzustellen. Da beiden Mannschaften kein Treffer mehr gelang, musste erneut das Penaltyschießen entscheiden. Und wie schon in der vorherigen Woche war das glücklichere Ende wieder auf Seiten der Indians. Für den ECH trafen die beiden „Penalty-Götter“ Klaas Feser und Robby Sandrock, beim Gegner konnte lediglich Andrej Kovalev Kondelik überwinden.
Erneut konnten die Hannover Indians Heilbronn erst nach Penaltyschießen besiegen. Das Spiel war allgemein sehr ausgeglichen, wenn Hannover auch im ersten Drittel etwas überlegen war und es einfach nicht schaffte, seine diversen Torchancen zu nutzen. In den weiteren 40 Minuten wurde Heilbronn stärker, und der ECH konnte sich oftmals bei seinem fantastisch aufgelegten Keeper Roman Kondelik bedanken, dass der Ausgleichstreffer nicht schon früher gefallen war. Indians-Trainer Greg Thomson ließ das komplette Spiel über mit vier Reihen spielen, den Gästen merkte man überhaupt nicht an, dass ihnen mit Caudron einer ihrer wichtigsten Spieler fehlte. Vor allem die Förderlizenzspieler konnten sich immer wieder geschickt in Szene setzten. Am Sonntag findet dann Spiel 4 in Heilbronn statt. Die Indians können mit einem Sieg den Einzug ins Play-Off Halbfinale besiegeln, doch dafür muss auf jeden Fall das Powerplay effektiver werden. Noch im ersten Spiel fielen alle drei Tore in Überzahl, gestern ließen die Special Teams zu wünschen übrig.
Tore: 1:016:55) Meyer (Staltmayr, Welke), 1:1 (58:56) Krull (Vogl, Pielmeier), 2:1 (GWS) Sandrock
Strafzeiten: Hannover 18 – Heilbronn 26
Schiedsrichter: Klau
Zuschauer: 4.608