Devils verlieren zu Hause gegen den ETC
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marksoft -
3. April 2006 um 15:39 -
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Eines der dramatischten und besten Eishockeyspiele der letzten Jahre wird überschattet von der schweren Verletzung von Torsten Schwarz kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als er lange bewußtlos auf dem Eis lag und erst mit Halskrause und völlig benommen ins Klinikum gebracht werden konnte!In einem dramatischen Spiel ging es über die komplette Distanz ohne Rücksicht auf Verluste hin und her, am Ende wurde es dramatisch und Crimmitschau erzielt 90 Sekunden vor dem Ende das 3:2, Karhula glich Sekunden vor dem Ende aus und in der Verlängerung ging es hin und her, ehe Heine das 4:3 erzielte und zum Matchwinner avancierte. Am Freitag müssen die Devils nun versuchen in der Höhle des Löwen nochmals zu gewinnen und am Sonntag ein zweites Heimspiel zu erzwingen!
Es war heute ein großes Eishockeyspiel im ausverkauften Weidener Eisstadion. Dies muß man einfach mal bevor man hier einen Bericht schreibt festhalten. Mehr an Emotionen, Dramatik, Kampfgeist, Torszenen und Spannung geht nicht.
Dass am Ende der Sieger zum zweiten Mal ETC Crimmitschau heisst, nach dem Treffer von Heine in der Verlängerung, muß man einfach zur Kenntnis nehmen und den Sachsen zum glücklichen Ende gratulieren. Dennoch war dieses 3:4 n.V. dermaßen knapp, daß die Blue Devils nach einer Woche Pause am kommenden Freitag jederzeit auch im Crimmitschauer Sahnpark den Hursarenritt schaffen können, um die Serie am kommenden Sonntag wieder nach Weiden zu holen.
Heute lieferten die Blue Devils sich mit den genausostarken ETC Crimmitschau einen Fight ab, der einfach atemberaubend war. Einzig der völlig überforderte Schiri Hascher trübte auf beiden Seiten (!) die Freude dann und wann etwas. Was der liebe Herr Hascher heute pfiff, wird er mit sich selbst ausmachen müssen. Gottlob standen heute zwei Teams auf dem Feld, die diese Schwäche des Unparteiischen nicht ausnutzten, sondern sich unbeirrt ein Eishockeyspiel auf Topniveau lieferten.
Nach einem torlosen ersten Drittel, daß schon Torchancen in Hülle und Fülle brachte und unter anderem einen verschossenen Penalty der Crimmitschauer (hier lag Herr Hascher mal ausnahmsweise richtig!) gings dann im zweiten Drittel mit dem Torreigen los. Bezeichnenderweise war es der "Rookie des Jahres" Thomas Kastner, der eine erneut sehr gute Leistung mit dem 1:0 in der 23.Minute krönte. Von der blauen Linie zog das Weidener Eigengewächs ab und die Scheibe schlug im Kasten der Crimmitschauer ein. Leider hielt die Führung nur drei Minuten. Michal Piskor lief auf das gegnerische Tor zu, wurde gehakt, fiel zu Boden und Schiri Hascher machte das Opfer zum Täter und gab Piskor zu Verwunderung aller im Stadion zwei Minuten. Die Crimmitschauer nutzten die Chance eiskalt zum 1:1 durch Murray in der 26.Minute. Doch die Devils ließen sich nicht beirren und nutzen ihrerseits die nächste Gelegenheit in der 30.Minute. Geigenmüller, der heute den Vorzug vor Waldowsky bekam, stocherte die Scheibe aus dem Gewühl vor dem Tor zu Wolsch und der verwandelte aus kurzer Distanz zum 2:1 für Weiden. Nun verteidigten die Devils diesen Vorsprung bis zur 54.Minute hervorragend, standen super hinten und ließen einfach keine entscheidenden Chancen zu. Erst dann war es Marius Trygg, der einmal frei vorm Tor der Weidener auftauchte und wie schon am Freitag machte der norwegische Nationalspieler das Tor und den 2:2-Ausgleich.
In der 56.Minute dann passierte der besagte Unfall von Torsten Schwarz, der aus vollem Lauf mit einem Gegner zusammenprallte. Ob ein Foul vorlag oder nicht kann man nicht beurteilen, Fakt war einfach, daß es einen riesen Knall tat und Torsten Schwarz auf den Rücken liegend regungslos liegenblieb. Gottlob kamen gleich die Ärzte und Betreuer aufs Eis und konnten die Ersthilfe noch auf dem Eis sicherstellen. Nachdem sich Schwarz unter den Augen seiner Frau und seiner kleinen Tochter minutenlang nicht mehr bewegte, war es hoffenlich ein gutes Zeichen, daß er seine Arme beim Raustragen zumindest wieder bewegen konnte. Hoffen wir wirklich, daß Torsten Schwarz ganz schnell wieder ganz gesund wird. Bei solchen Erlebnissen ist einem eine Playoff-Runde oder sonstwas völlig wurscht und man merkt wie unwichtig ein Eishockeyspiel im Vergleich zur Gesundheit eines Menschen ist. Gute Besserung Torsten!
Das Spiel ging nach der langen Unterbrechung natürlich weiter und wurde in den letzten Minuten dramatisch. Zunächst waren es die Crimmitschauer, die 90 Sekunden vor dem Ende durch Mirko Reinke das 3:2 erzielten. Der Jubel bei den mitgereisten gut 600 mitgereisten Crimmitschauern natürlich ohrenbetäuben. Doch die Devils schlugen in einer unfassbaren Energieleistung nochmals zurück, nutzten ein letztes Powerplay mit sechs Feldspielern aus dem Gewühl durch Antti Karhula zum 3:3-Ausgleich. Nun waren es die Weidener Fans, die das Stadion in ein Tollhaus verwandelten. Nachdem Friedl den jubelnden Penk noch foulte gabs gleich nochmals zwei Minuten und hier hätten die Devils den Sack zumachen müssen, was aber aufgrund der fehlenden Kraft und Frische nicht gelingen sollte. So gings in die Verlängerung, wo sich beide Teams schon wie angeschlagene Boxer gegenüberstanden und man einfach minütlich auf beiden Seiten mit der Entscheidung rechnen mußte. Zunächst war Ondruschka noch da und schoß freistehend Millimeter am Tor vorbei und dann waren es die Crimmitschauer, die zweimal das leere Tor nicht trafen. Als Ondruschka dann nach 65 Minuten nochmals zwei Minuten bekam, machten die Sachsen den Sack zu und Heine machte das vielumjubelte 4:3.
Beide Teams können stolz auf ihre Leistungen sein und dieses Spiel wird trotz der knappen Niederlage vermutlich lange niemand vergessen, denn solch dramatische Spiele brennen sich ein in die Fanseele.
Wollen wir hoffen, daß es den Devils nocheinmal gelingt am Freitag ein viertes Spiel zu erzwingen. Den Devils zuzutrauen ist es allemal!