So kann man sich täuschen! Kaum jemand hätte nach den letzten Partien einen Cent auf die Adler gesetzt, dass sie nach zwei Niederlagen in Folge noch einmal zurückkommen würden. Doch der VSV bot im fünften Finale gegen Salzburg auf fremdem Eis eine beeindruckende Charakter- wie Energieleistung und siegte mit 6:2! Damit haben die Draustädter am Sonntag die Chance auf den Titel!Der EC Pasut VSV gewann in der erneut übervollen Volksgarten Eisarena gegen den EC The Red Bulls Salzburg mit 6:2 (2:1, 2:1, 2:0). Nachdem der 1:1 Ausgleichstreffer noch überraschend war nutzten die Adler gegen die in der Folge konzeptlosen Red Bulls effizient ihre Chancen. Stand in der best-of-7-Finalserie 2:3.
Juha Lind, der gestern das Training auslassen musste, wurde rechtzeitig fit, sodass Salzburg-Coach Hardy Nilsson wieder auf das gleiche Line-Up wie zuletzt zurückgreifen konnte. Auch Adler-Trainer Greg Holst schickte seine Mannschaft unverändert gegenüber dem letzten Spiel aufs Eis.
Die ersten 20 Minuten begannen, begünstigt durch ein Powerplay gleich nach 7 Sekunden, mit einem Sturmlauf der Salzburger. Nachdem Patrick Thoresen nach nur 27 Sekunden seine Farben schon in Führung hätte bringen können, scheiterte Andre Lakos in der 2. Minute nur am roten Metall. In der 7. Minute konnten die Salzburger ihr zweites Überzahlspiel dann nutzen. Matthias Trattnig erzielte mit seinem ersten Finaltreffer die 1:0 Führung der Salzburger. Nachdem das Spiel in der Folge weiter fest in der Hand der Heimischen gewesen war, fiel in der 12. Minute der etwas überraschende Ausgleich. Nachdem Irbe einen Schuss von Pfeffer nicht festhalten konnte, reagierte Lanzinger am schnellsten und traf backhand zum 1:1. Mit dem Ausgleichstreffer kamen die Gäste aus Villach immer mehr auf, ließen die Salzburger mit gutem Forechecking kaum ins eigene Drittel und setzten die Heimischen mit einigen Chancen unter Druck. Der Villacher Offensivdrang sollte noch vor der Pause belohnt werden. Begünstigt durch einen schlechten Wechsel der Mozartstädter, schnappte sich Peintner die Scheibe und erzielte in der 19. Minute nach einem schönen Sololauf das 1:2 für die Blau-Weissen. Danach ging es in die erste Pause – in der Finalserie erstmals mit einer Führung für eine Mannschaft.
Die Red Bulls, seit dem Ausgleichstreffer völlig aus dem Konzept, fanden dieses allerdings auch zu Beginn des Mittelabschnitts in einer 5 gegen 3 Situation nicht. In der 28. Minute nutzten die Villacher dann ihr erstes Powerplay im Spiel. Bousquet bekam die Scheibe, nachdem Henry den Pass von Brown nicht abfangen konnte, und netzte unter die Querlatte zum 1:3 ein – Treffer Nr. 46 für den Kanadier. Nach etwas heißeren Diskussionen zwischen Auer und Judex sowie zwischen Pittl und Petrik, mussten letztere mit einer 5 + Spieldauer frühzeitig vom Eis. (Herzog rückte anstelle des ausgeschlossenen Petrik in den dritten Angriff der Adler vor. Mana ersetzte Pittl in der Salzburg-Abwehr.) Kurz darauf gab es noch eine 2 + 2 Minuten Strafe gegen Peintner und eine einfache Strafe gegen Pinter. In Summe hieß das: Powerplaymöglichkeit für die Salzburger, die sie auch gleich nutzten. Nach 14 Sekunden in numerischer Überlegenheit bediente Artursson Marco Pewal, der den viel umjubelten 2:3 Anschlusstreffer erzielte und wieder Hoffnung bei den Red Bulls Anhängern aufkeimen ließ. Doch wenig später, nach einer Strafe gegen Lindgren, zeigten die Villacher erneut Effizienz im Chancen verwerten. Roy stellte in der 33. Minute aus kurzer Distanz mit dem 2:4 wieder den 2-Tore-Vorsprung wieder her. Goalie Irbe, dem die Scheibe durch die Schoner rutschte, sah dabei weniger gut aus. Nach einem unglücklichen Zusammenstoß von Patrick Harand und Martin Oraze, der daraufhin mit Gehirnerschütterung ausschied, waren die Draustädter für den Rest des Spiels erneut mit nur 5 Verteidigern am Werk.
Im Schlussabschnitt fiel nach vier Minuten die Vorentscheidung. Nachdem Peintner zuvor anstatt ins leere Tor nur in den Fanghandschuh von Irbe getroffen hatte, gelang Stewart in der 44. Minute im Powerplay das 2:5. Trotz dem das Spiel schon entschieden schien, zeigten die Kärntner überraschend Nerven: 2 +2 Minuten gegen Scoville, 10 Min Disziplinar gegen Stewart, 2 + 10 Disziplinar gegen Brown und je 2 Minuten gegen Elick und Pfeffer. Doch den Red Bulls lief weiter nichts zusammen, konnten auch abermals aus einer 5 gegen 3 Situation (101 Sekunden lang) kein Kapital schlagen und waren auch mit der Brechstange gegen den Kärntner Abwehrriegel erfolglos. In der 56. Minute dann ein Powerplay der Villacher: 2:6 durch Bousquet.
Der EC Pasut VSV bejubelt einen verdienten Sieg und hat am Sonntag in der Villacher Stadthalle, die bereits ausverkauft sein dürfte, den ersten Matchball in der Hand. Die zahlreich mitgereisten VSV-Fans feierten nach Spielende neben dem Auswärtssieg auch schon den morgigen 30. Geburtstag von Goalie Prohaska, der, während heute Irbe zwei Mal weniger gut aussah, souverän blieb.
EC The Red Bulls - EC Pasut VSV 2:6 (1:2, 1:2, 0:2)
Zuschauer: 3.200
Referees: BALUSKA W.; HÜTTER A., NEUWIRTH K.
Tore: TRATTNIG M. (06:21 / PEWAL M.), PEWAL M. (28:45 / ARTURSSON G.) resp. LANZINGER G. (11:22 / PFEFFER T.), PEINTNER M. (18:22 / SCOVILLE D.), BOUSQUET D. (27:28 / BROWN M., ELICK M.), ROY S. (32:15 / HOHENBERGER H.), STEWART M. (43:37 / BOUSQUET D., ROY S.), LANZINGER G. (55:47 / ELICK M., HOHENBERGER H.)
Goalkeepers: IRBE A. (60 min. / 27 SA. / 6 GA.) resp. PROHASKA G. (60 min. / 29 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 43 (GA-MI - PITTL S.) resp. 71 (MISC - BROWN M., GA-MI - PETRIK N., MISC - STEWART M.)
Die Kader:
EC The Red Bulls: ARTURSSON G., AUER T., BANHAM F., BOCK B., GRABHER MEIER M., HAGER G., HARAND P., HENRY B., IRBE A., KALT D., LAINER J., LAKOS A., LIND J., LINDGREN V., MANA M., PEWAL M., PEWAL M., PINTER P., PITTL S., THORESEN P., TRATTNIG M., ULRICH M.
EC Pasut VSV: BOUSQUET D., BROWN M., ELICK M., HERZOG S., HOHENBERGER H., JUDEX A., KASPITZ R., KROMP W., LANZINGER G., MACHREICH P., NAGELER D., NEUBAUER A., ORAZE M., PEINTNER M., PETRIK N., PFEFFER T., PROHASKA G., RAFFL T., ROY S., SCOVILLE D., STEWART M., ULLRICH P.
Play Off Finale (Best of Seven):
EC The Red Bulls Salzburg - EC Pasut VSV 2:3 (2:3, 1:4, 3:0, 4:3, 2:6)