Haie blasen zum Angriff: Ausgleich oder Urlaub!
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marksoft -
15. März 2006 um 23:11 -
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Alles oder nichts! Das ist die Devise der Innsbrucker Haie am Donnerstag im Halbfinale gegen den VSV! Die Tiroler müssen gewinnen, um ihre Serie weiter zu verlängern und könnten dann auf ein alles entscheidendes Spiel 7 hoffen. So weit wollen es die Villacher aber nicht kommen lassen. Das Finale soll fixiert werden...Donnerstag, 16.03.2006, 19.15 Uhr
HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV (HF6b)
Schiedsrichter: SCHIMM, Berneker, Graber
Morgen Donnerstag steigt in Innsbruck das sechste Spiel der Halbfinalserie zwischen dem HC TWK Innsbruck „die Haie“ und dem EC Pasut VSV – nach dem 3:2 Auswärtssieg in Villach sind jetzt die Haie im psychologischen Vorteil.
Nach der 1:5 Heimschlappe am Sonntag waren die Tiroler als krasser Außenseiter nach Kärnten gefahren. „Keiner hätte mehr einen Cent auf uns gesetzt“, wusste auch Goalie Claus Dapliaz, der mit einer exzellenten Leistung den Grundstein für den Erfolg des HCI gelegt hatte. Noch zwei Tage zuvor hatte er nach 38 Minuten beim Stand von 1:4 entnervt das Eis verlassen, seinen Schläger am Torgestänge zerschlagen. „Manchmal muss der Frust raus – wenn es immer funktionieren würde, würde ich gerne 1-2 Schläger pro Spiel opfern. Heute waren wir wieder alle sehr konzentriert, wir wussten es beginnt wieder bei 0:0“, so Dalpiaz über die zwei Gesichter des HCI binnen 48 Stunden. Der Schlussmann der Haie hob nach dem Spiel gestern nochmals den Charakter in der Truppe hervor: „Es war nicht das erste Mal in der heurigen Saison, dass wir mit dem Rücken zur Wand standen – jedes Mal haben wir in den wichtigen Spielen unsere Leistung gebracht.“
Das Team von Alan Haworth hat jetzt den ersten Matchball abgewehrt, morgen muss der nächste Sieg folgen, wollen sie die Finalchance wahren. Torjäger James Desmarais freute sich neben seinem Game-winning-goal auch über die kompakte Mannschaftsleistung: „Wir haben den Villachern wenig Platz gegeben. Claus hat eine unglaubliche Partie gespielt.“ Mit einer ähnlichen Einstellung und Leistung wollen die Haie morgen vor 6.000-7.000 Zuschauern die Serie ausgleichen: „Wir sind hungrig nach Villach gefahren, haben es auch gezeigt. Jetzt heißt es am Donnerstag gleich stark aufzutreten und ein Spiel 7 zu erzwingen“, so der wieselflinke Flügelstürmer nach der emotionsgeladenen Begegnung.
So spürbar die Erleichterung bei den Haien war, so groß war der Schock bei den Fans in der Villacher Stadthalle nach dem Wechselbad der Gefühle. Im ersten Drittel hatten die Blau-Weißen mehrfach die Führung am Stock, im Mitteldrittel zogen die Haie plötzlich verdient auf 2:0 davon. Bis gut drei Minuten vor Schluss sah es nach einem sicheren Sieg der Gäste aus, bis Mickey Elick und Marc Brown in einem Schlussfurioso noch eine Overtime erzwangen. In dieser Phase glich die Villacher Stadthalle einem wahren Hexenkessel. Dann jedoch die kalte Dusche: Im Powerplay beendete Desmarais im Stile eines klasse Goalgetters die Hoffnungen auf einen frühzeitigen Finaleinzug.
VSV-Stürmer Wolfi Kromp, der in der Kühlbox saß als der Siegtreffer fiel, sah einen durchaus verdienten Sieg der Haie: „Offen zugegeben war Innsbruck gestern über 63 Minuten stärker, wir hätten den Sieg eigentlich nicht verdient.“ Trotzdem hadert er noch ein wenig mit der verhängten Zwei-Minuten-Strafe gegen ihn: „Ich finde, diese Strafe hätte man mit etwas mehr Fingerspitzengefühl nicht geben müssen, es war ein Zweikampf, wie er in so einer Partie öfters vorkommt.“ Nach Innsbrucker Vorbild heißt es jetzt, die Partie aus den Köpfen zu bringen und sich auf das nächste Duell konzentrieren. „Das ist das Schöne am Play-off: Bereits zwei Tage später kannst du wieder alles wettmachen. In Innsbruck müssen wir wieder eine bessere Leistung abrufen, dann ist alles offen“, so der Routinier, der schon auf über 15 Jahre Play-off Erfahrung zurückblicken kann.
Villach reist erneut schon am Vortag nach Tirol, wird morgen vielleicht noch ein kurzes Training absolvieren. Beide Coaches haben keine (neuen) Ausfälle zu beklagen, lediglich der Innsbrucker Raimund Divis ist zum Zuschauen verurteilt.
Alle Saisonduelle:
Grunddurchgang:
25 Sep 2005: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)
16 Okt 2005: HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
20 Nov 2005: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 4:3 n.P. (1:0, 2:3, 0:0, 0:0, 1:0)
09 Dez 2005: HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV 3:2 (1:1, 1:0, 1:1)
20 Dez 2005: HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV 3:2 (1:0, 0:1, 2:1)
10 Jan 2006: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 5:2 (1:2, 0:0, 4:0)
29 Jan 2006: HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)
21 Feb 2006: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 1:4 (0:2, 1:2, 0:0)
Play-off:
05 Mär 2006: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 5:2 (3:0, 0:1, 2:1)
07 Mär 2006: HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV 4:3 (1:0, 2:2, 1:1)
09 Mär 2006: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 4:1 (1:1, 3:0, 0:0)
12 Mär 2006: HC TWK Innsbruck – EC Pasut VSV 1:5 (0:2, 1:2, 0:1)
14 Mär 2006: EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 2:3 n.V. (0:0, 0:2, 2:0, 0:1)
Stand in der best-of-seven Serie:
EC Pasut VSV – HC TWK Innsbruck 3:2