Der Gewinner des Grunddurchganges, die Red Bulls Salzburg, sind eindrucksvoll in die Halbfinalserie gegen Titelverteidiger Vienna Capitals gestartet. Die Wiener schwächten sich mit zahlreichen Strafen selbst und kassierten eine 1:6 Auswärtsschlappe, die sie nun am Dienstag wieder ausbügeln können.Der EC The Red Bulls Salzburg kam im ersten Halbfinalduell mit dem EV Vienna Capitals vor 3.200 Fans in der Volksgarten Eisarena zu einem klaren 6:1 (1:1, 4:0, 1:0) Heimerfolg. – im Mittelpunkt die Kühlbox.
Darby Hendrickson stand Red Bulls-Coach Nilsson auch im ersten Play-off-Spiel nicht zur Verfügung. Hingegen war Juha Lind, zuletzt geschont, wieder im Aufgebot der Salzburger. Die Caps um Coach Boni starteten mit vier Verteidigern in die Play-offs, Gruber kam erst im Schlussabschnitt zum Einsatz.
Nach nur 9 gespielten Sekunden gab es gleich die ersten beiden Strafminuten, insgesamt sollten im ersten Abschnitt noch 26 weitere folgen. Dementsprechend kam kaum ein richtiges Spiel mit fünf gegen fünf auf. Wenn, dann wurde es von den Salzburgern dominiert, die Wiener beschränkten sich aufs Kontern, standen sehr gut in der Abwehr, agierten geschickt im Penaltykilling und hatten in einem Fast Break ihre erste Großchance. MacNeil scheiterte nur am roten Metall, Irbe konnte die zurückgeprallte Scheibe arretieren. Die Red Bulls hatten zahlreiche Überzahlmöglichkeiten, konnten jedoch nur eine erfolgreich zum Abschluss bringen, in der 9. Minute durch Burke Henry – 1:0. In der 18. Minute fiel der etwas überraschende Ausgleich durch Philipp Lakos.
Nach dem äußerst zerhackten Auftaktdrittel startete der Mittelabschnitt mit 4 gegen 3. In der 19. Minute musste auf Seiten der Red Bulls Greger Artursson in die Kühlbox, 20 Sekunden vor Drittelende Caps-Verteidiger Darcy Werenka und zwei Sekunden vor Ende noch der Wiener Kaspar. Und wenige Sekunden nach Wiederanpfiff nutzten die Salzburger die Überzahlsituation zum 2:1. Andre Lakos zog nach einem Bully von der Blauen ab.
Die Kühlbox drohte auch weiterhin nicht zu vereinsamen. Die Red Bulls fanden im Mitteldrittel wieder zu ihrer gewohnten Powerplaystärke. In der 23. Minute, nach einem Foul an Patrick Harand, der daraufhin verletzt ausschied, bekam Kevin Mitchell eine 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe. Hager von nun an im dritten Sturm der Red Bulls. Die Caps von nun an mit nur drei Verteidigern, Gruber kam weiterhin nicht zum Einsatz. Wenig später eine zwei-Minuten-Strafe gegen Setzinger. Die Red Bulls nun mit 5 gegen 3. Frank Banham erzielte den 3. Powerplaytreffer der Salzburger - 3:1 in der 24. Minute. In der 27. Minute, nach einem Traumpass von Grabher-Meier, das 4:1 durch Martin Pewal – wieder in einem Powerplay. Nach 34 Minuten dann die erste Überzahlmöglichkeit im zweiten Abschnitt für den Titelverteidiger. Da Martin Ulrich den Schläger verlor, wurde kurzfristig ein 5 gegen 3 daraus. Irbe zeichnete sich dabei allerdings zwei Mal mit einer Glanztat aus, zeigte auch hier, dass er in Play-off-Form ist. In der 38. Minute schaute Red Bulls Kapitän Kalt auf, übernahm aber selbst die Verantwortung und traf mit einem Handgelenksschuss platziert ins Eck zum 5:1.
Die Wiener, nach der Strafenorgie etwas unter die Räder gekommen, taten nun etwas mehr für den Angriff, gaben sich nicht auf. Christian Ban verstärkte noch mal den Caps-Sturm. Doch spätestens bei Arturs Irbe war Endstation. Der lettische Stargoalie ließ sich kein zweites Mal überraschen, unterstrich seine Leistung noch mit einem big save bei einem Versuch von Gruber. Auf der anderen Seite musste Penker in der 53. Minute – die Caps erneut in Unterzahl - den sechsten Gegentreffer chancenlos hinnehmen. Auer, der sich heute in der zweiten Sturmlinie sichtlich wohl fühlte, krönte seine Leistung mit dem Tor des Abends – backhand ins kurze Eck – zum 6:1 Endstand. Kurz vor Ende gab es noch eine 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen MacNeil. Burke Henry schied mit einer Handverletzung aus, gebrochen dürfte aber nichts sein.
Die Red Bulls hatten anfänglich Schwierigkeiten, die zahlreichen Überzahlmöglichkeiten zu nutzen, was sie ab dem zweiten Drittel dann taten. Die Strafenorgie in Zahlen – 26 zu 36 + 10 Minuten Disziplinar + 2 Mal Spieldauer – unterstreicht, dass die Wiener heute ohne Chance gegen das beste Powerplayteam der Liga waren. Die beiden Spieldauerdisziplinarstrafen gegen MacNeil und Mitchell bleiben aber vorerst ohne Folgen, für beide war es die jeweils erste.
EC The Red Bulls - EV Vienna Capitals 6:1 (1:1, 4:0, 1:0)
Zuschauer: 3.000
Referees: CERVENAK P.; PEISKAR W., STOCKER M.
Tore: HENRY B. (08:52 / LIND J., BANHAM F.), LAKOS A. (20:21 / TRATTNIG M.), BANHAM F. (23:00 / PEWAL M., ARTURSSON G.), PEWAL M. (26:56 / LAKOS A., GRABHER MEIER M.), KALT D. (37:31 / TRATTNIG M.), AUER T. (52:56 / TRATTNIG M., KALT D.) resp. LAKOS P. (17:32 / RESSMANN G.)
Goalkeepers: IRBE A. (60 min. / 26 SA. / 1 GA.) resp. PENKER J. (60 min. / 34 SA. / 6 GA.)
Penalty in minuten: 26 resp. 86 (GA-MI - MACNEIL I., GA-MI - MITCHELL K., MISC - SUORSA J.)
Die Kader:
EC The Red Bulls: ARTURSSON G., AUER T., BANHAM F., BOCK B., GRABHER MEIER M., HAGER G., HARAND P., HENRY B., IRBE A., KALT D., LAKOS A., LIND J., LINDGREN V., MAIRITSCH M., MANA M., PEWAL M., PEWAL M., PINTER P., PITTL S., RIENER Y., TRATTNIG M., ULRICH M.
EV Vienna Capitals: BAN C., BARTHOLOMÄUS W., BAUMGARTNER G., CRAIG M., DOLEZAL C., EICHBERGER T., GRUBER G., KASPER P., LAKOS P., LATUSA M., MACNEIL I., MITCHELL K., NIEC A., PENKER J., RESSMANN G., SETZINGER O., SUORSA J., TSURENKOV Y., WERENKA D., WINKLER S., WREN B.