Remis gegen Italien begräbt Deutschlands Viertelfinalchancen
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marksoft -
19. Februar 2006 um 09:43 -
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Das war's mit den Viertelfinal-Träumen des DEB Teams. Das Team Germany konnte auch im wichtigen Spiel gegen Gastgeber Italien absolut nicht überzeugen, holte mit viel Glück ein 3:3 Unentschieden und muss damit auf ein Wunder hoffen. Bei Italien machte KAC Stürmer Tony Iob ein Tor und einen Assist.Um was es ging, war jedem klar. Eine Niederlage gegen die Italiener und das Viertelfinale des Olympischen Eishockeyturniers wäre für die deutsche Mannschaft so weit weg, wie die Erde vom Mars. Als „siebtes Spiel einer Best of seven Entscheidung“ bezeichnete Generalsekretär Reindl die Partie im Vorfeld. Die Pflichtaufgabe konnte aber nicht zufrieden stellend gelöst werden. Nach dem 3:3 (1:1,0:0,2:2) gegen die Auswahl Italiens sind die Hoffnungen auf das Viertelfinale auf ein Minimum gesunken. Dabei schien nach einem späten Shorthander der Azzuri bereits alles gelaufen. Erst in den letzten Zügen der Begegnung konnte Marcel Goc noch den Augleich herstellen.
Früh erhielten die deutschen Hoffnungen einen Dämpfer. Gerade zwei Minuten waren absolviert, da überwand John Parco Olaf Kölzig mit seinem zweiten Turniertreffer. Der Gedanke an das unbedingte Gewinnen Müssens beflügelte in keinster Weise. Im Gegenteil, mit zunehmender Spieldauer wurde die Mannschaft von Uwe Krupp nervöser. Die Zuschauer im rappelvollen Palasport Olympico erfreuten sich an ihren Landsmännern. Die La Ola Welle schwappte durch das Rund.
Doch so einfach wollte sich die deutsche Mannschaft freilich nicht geschlagen geben. Der Drang auf den Gleichstand wurde im zweiten Abschnitt vehementer. Eine erste kleine Erlösung gab es nach 26 Minuten. Boos setzte sich hinter dem Tor geschickt durch, Martinec drückte den Puck an Jason Muzzatti vorbei über die Linie. Unverständlicher Weise leisteten sich der A-Gruppen Absteiger fortan zu viele Strafen, die ein besseres Ergebnis verhinderten.
Druckvoller Beginn der deutschen Mannschaft im Schlussabschnitt. Schnell gab es eine doppelte Überzahl, aus der allerdings kein Kapital geschlagen wurde. Eine Führung gab es jetzt immerhin bei der Schussstatistik. Den Vorteil auf dem Eis verschafften sich jedoch die Gastgeber. In der Vorwärtsbewegung verloren die Deutschen die Scheibe, Italien konterte blitzschnell und traf durch den Klagenfurter Tony Iob zum 2:1. Nur kurze Zeit später musste Olaf Kölzig sich mächtig strecken, um Chittaronis Schuss zu parieren. Die Deutschen gaben nie auf und wurden dafür belohnt. Ein herrliches Zuspiel von Kreutzer fand in Sven Felski einen dankbaren Abnehmer. Wenig ruhmreich agierten beide Teams im Powerplay. Hüben wie drüben verpufften fünf Versuche wirkungslos. Deutschland hatte in diesem Abschnitt die vierfache Anzahl von Torschüssen aufzuweisen. Spannend war die Schlussphase allein durch den Spielstand. Was sich jedoch in den letzten beiden Spielminuten auf dem Eis abspielte, war Dramatik pur. Ein spätes Powerplay nährte die Hoffnungen der Deutschen auf einen last-minute Sieg.
Doch wieder einmal stellte sich das Überzahlspiel als Achillesferse heraus. Scheibenverlust, Konter der Italiener, Tor durch Borgatello. Alles schien vorbei. Krupp nahm Kölzig umgehend raus, brachte einen weiteren Stürmer. Und tatsächlich traf Marcel Goc zum viel umjubelten Ausgleich.
Die Chancen auf das Viertelfinale sind durch dieses Unentschieden indes nicht gestiegen. Ein Sieg gegen die starken Schweizer ist nunmehr unabdingbare Pflicht.
Italien - Deutschland 3:3 (1:0, 0:1, 2:2)
Zuschauer: 8.908
Schiedsrichter: Favorin (FIN), Karlsson (SWE), Masik (SVK)
Tore:
02:03 1:0 PARCO John (IOB Tony)
26:21 1:1 MARTINEC Tomas (BOOS Tino)
44:27 2:1 IOB Tony (PARCO John/de BETTIN Giorgio)
47:16 2:2 FELSKI Sven (KREUTZER Daniel)
58:28 3:2 BORGATELLO Christian (de BETTIN Giorgio/CHITARRONI Mario) - SH
58:43 3:3 GOC Marcel (KREUTZER Daniel/LEWANDOWSKI Eduard) - PP
Schüsse: 21:34
Strafen: 18:16