Österreichs Eishockey Nationalteam bleibt unter Trainer Jim Boni in dieser Saison weiter ohne Niederlage! Im ausverkauften Salzburger Volksgarten schlug das Team Austria den erschreckend schwachen Olympiateilnehmer Deutschland mit 1:0 und siegte damit erstmals seit dem April 2004 gegen den nördlichen Nachbarn.Das Länderspiel Österreich – Deutschland war ein Eishockeyfest erster Güte, und aus österreichischer Sicht passte auch das Ergebnis: Österreich gewinnt das Nachbarschaftsduell mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0).
Eine tolle Eröffnungsfeier inklusive der Cheerleader-Gruppe Millenniumdancers und live gesungener Bundeshymnen wurde den 4.000 Fans in der bis auf den letzten Platz gefüllten Salzburger Eisarena geboten. Daran nahm sich die österreichische Nationalmannschaft anscheinend ein Beispiel und legte einen ebenso starken Beginn aufs Eis. Dabei kam ihnen ein Deutschland entgegen, Eduard Lewandowski und Sascha Goc wanderten gleich zu Beginn auf die Strafbank. Aus den zwei Überzahlmöglichkeiten konnte Österreich kein Kapital schlagen. Manuel Latusa und Martin Ulrich scheiterten an Deutschlands Schlussmann Robert Müller.
Nach den ersten zehn Minuten schien der Gegner durchwegs stärker zu werden, Österreich kam ihm mit insgesamt zwölf Strafminuten entgegen. Die „Schweden-Linie“ der Österreicher mit Setzinger – Koch – Welser hatte starke Auftritte, einige leichte Abstimmungsschwierigkeiten waren zu merken. Doch Daniel Welser sollte recht behalten: „Wir sind eine eingespielte Linie, da macht es nichts, wenn wir vorher nur ein gemeinsames Training mit Dago Koch hatten“, sagte der Klagenfurter vor dem Spiel. „Je länger es dauert, desto besser werden wir drei!“ Genauso war es auch, 1.25 Minuten vor Schluss erlöste Thomas Koch die Mannschaft und erzielte in einer 4-4-Situation nach perfektem Pass von Verteidiger Robert Lukas den Treffer zum 1:0.
Bei diesem Spielstand blieb es auch nach dem zweiten Spielabschnitt. Das Match wurde zunehmend ausgeglichener, beide Mannschaften passten sich an die strenge Regelauslegung von Headreferee Igor Dremelj an und kassierten insgesamt nur 10 Strafminuten. Österreichs Goalkeeper Gert Prohaska bekam einiges zu tun, auf der anderen Seite prüfte besonders die Schweden-Linie mit zwei hochkarätigen Chancen (Setzinger bzw. Robert Lukas) den deutschen Tormann. Österreich konnte auch im Mitteldrittel leichte Vorteile für sich verbuchen (9 bzw. 6 Torschüsse).
Im Schlussdrittel konnte Österreich seine optische Überlegenheit fortsetzen, die Vorteile im Spiel aber nicht in Tore ummünzen. Mit vollem Einsatz gekämpft, die zählbaren Erfolge blieben aber aus: Sowohl die Salzburg-Linie um Nationalteam-Kapitän Dieter Kalt als auch die der neu zusammengestellt Sturm mit Szücs – Kaspitz – Latusa kamen dem Tor zwar gefährlich nahe, konnten aber den Goalie nicht überlisten. Aber auch der Gegner hatte das nötige Torglück nicht auf seiner Seite, der stark aufspielende Gert Prohaska konnte den Ausgleich jedes Mal verhindern.
Österreich gewinnt gegen Deutschland mit 1:0 und behält damit seine weiße Weste in der Ära Jim Boni. Der Coach spielte durchgehend mit vier Linien, alle Feldspieler kamen zum Einsatz. Morgen reist die Nationalmannschaft aus Salzburg direkt nach Wien, bereits am Freitag wartet in der Albert-Schultz-Halle die Skills Competition (ab 16.30 Uhr) und am Samstag das Kelly´s All Star Game (19.00 Uhr).
Stimmen zum Spiel
Kapitän Dieter Kalt: Es war kein typisches Freundschaftsspiel, eher wie bei einer Weltmeisterschaft. Beide Mannschaften waren mit viel Einsatz dabei, mehr Kampfgeist hätten beide nicht zeigen können.“
Head Coach Jim Boni: „Es war ein wichtiger weiterer Schritt für uns Richtung Weltmeisterschaft. Wir gehen immer step by step. Mir persönlich hat das Spiel gefallen, wir sind kompakt aufgetreten. Der Sieg war hart erkämpft, bei so vielen Unterzahlspielen hätte das Ergebnis auch leicht anders aussehen können – aber es war eine gute Übung für unsere Special Teams!“
Österreich – Deutschland 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)
Zuschauer: 4.000 – ausverkauft
Schiedsrichter: Igor Dremelj (SLO); Thomas Berneker, Michael Stocker.
Tor: Thomas Koch (20./Robert Lukas).
Strafminuten: 28 plus Zehn-Minuten-Diszi Schuller plus Matchstrafe Setzinger bzw. 20 plus Spieldauerdiszi Sulzer und Usdorf.
Torschüsse: 21:26 (9:7, 6:9, 6:10).
Line-up:
1. Setzinger – Koch – Welser; Rebek – R. Lukas.
2. Kalt – Pewal – Trattnig; A. Lakos – Unterluggauer.
3. Peintner – Schuller – Horsky; Ph. Lakos – Stewart.
4. Szücs – Kaspitz – Latusa/Mössmer; Ulrich – Klimbacher.