Black Wings zittern sich zu Overtime-Pflichtsieg gegen Graz
-
marksoft -
31. Januar 2006 um 22:42 -
6.132 Mal gelesen -
0 Kommentare
Beinahe hätten die Black Wings das Spiel gegen die Graz 99ers zu wenig ernst genommen! Die Oberösterreicher konnten sich erst 99 Sekunden vor Ende der regulären Zeit in die Overtime retten und siegten dort glücklich mit 4:3! Somit haben die Linzer bereits 8 Punkte Vorsprung auf den Play Off Strich. Graz bleibt wieder nur der Trost, gut gespielt zu haben...Das Glück trägt in der Erste Bank Eishockey Liga derzeit die Farben der Black Wings aus Linz. Auch im zweiten Spiel in Folge feierte man zwar einen Sieg, die bessere Mannschaft war man trotzdem nicht!
Die Linzer mussten ohne den verletzten Sorokins und dem erkrankten Mayr auskommen. Damit fehlte den Oberösterreicher ihre dritte Verteidigungslinie und Leopold Wieselthaler rückte in den Kader als fünfter Verteidiger auf. Zum Einsatz kam er zwar, doch die Haupteiszeit teilten sich die anderen vier Verteidiger.
Es war kein berauschendes Spiel, das sich die Black Wings und ihre Gäste aus Graz lieferten. Die Linzer schienen diese Partie mit angezogener Handbremse absolvieren zu wollen, die 99ers spiegelten ihre Saison wieder und wirkten verunsichert.
Und trotzdem hatten die Grazer die erste Großchance. Rodman vergab völlig alleine vor dem an und für sich leeren Tor. Doch Nestak konnte irgendwie noch einen Schoner in die Richtung des Slowenen bringen und rettete in der 5. Minute das torlose Remis.
Die Linzer fanden ihre Möglichkeiten meist nach Aussetzern in der Grazer Verteidigung vor. Immer wieder liefen sie 1 gegen 0 auf Torhüter Fankhouser zu. Salfi und zwei Mal Chyzowski konnten die Scheibe aber nicht am Grazer Schlussmann vorbei ins Netz setzen.
Das gelang dann den Grazern! Sie wurden im Drittel der Linzer nicht mit letztem Nachdruck angegangen, die Scheibe kam zur Mitte und dort stand Pollross völlig frei. Dieser zog direkt mit einem Schlagschuss ab und die Hartgummischeibe landete genau im rechten Kreuzeck!
Die Partie wurde auch nach diesem Treffer nicht besser. Das Tempo blieb überschaubar, die guten Szenen Mangelware. Chyzowski vergab in der 16. Minute noch, doch 41 Sekunden später stand es dann doch 1:1. Mark Sczüs hatte zum Solo angesetzt und Goalie Fankhouser hatte auch noch Pech, als er ausrutschte.
Der schnelle Linzer Stürmer machte das Doppelpack perfekt, als er in der 18. Minute seinen nächsten Sololauf zum 2:1 für die Oberösterreicher nützte. Die Spielweise der Linzer schien aufzugehen.
Doch im Mitteldrittel übertrieb man es mit dem Zurückschalten der Gänge. Die Stahlstädter machten gar nichts mehr für die Partie und wurden dafür bestraft. Insgesamt drei Mal zappelte die Scheibe hinter Pavel Nestak im Tor, zum Pech der Grazer wurde aber zwei Mal auf "kein Tor" erkannt.
Den Anfang machte Göttfried in der 28. Minute, als die Scheibe angeblich von der Querlatte wieder zurücktropfte und in der 35. Minute war der Puck tatsächlich im Netz. Ein Weitschuss von Brunnegger hatte das Kreuzeck getroffen, doch vorher hatte sie die blaue Linie knapp überschritten - Abseits!
Letzten Endes klappte es dann aber doch mit dem hochverdienten Grazer Treffer. 61 Sekunden vor Drittelpause war es Kühn, der das 2:2 machte und damit die Partie wieder öffnete. Die Linzer hatten in diesem Mitteldrittel kaum Chancen, die beste noch durch Winzig, der aber nur die Stange traf.
Im letzten Drittel wirkten die Hausherren wieder etwas engagierter und kamen gleich durch zwei Scücs Solos zu guten Möglichkeiten. Aber auch die Grazer versteckten sich nicht und in der 51. Minute war der Schock für die 2.500 Fans in der Linzer Eissporthalle perfekt: Storey traf von der Blauen Linie zum 2:3.
Und eigentlich hätte Schurian in der 52. Minute alles klar machen können. Sein Schuss ging aber nur an die Querlatte! Damit eröffnete man den Oberösterreichern die Chance auf eine Schlussoffensive, die zwar wenig überzeugend, dafür aber effektiv ausfiel. 99 Sekunden vor Schluss war es der Lette Viktors Ignatjevs, der aus halblinker Position zum 3:3 einnetzte.
Die Overtime musste her! Und in dieser ging es hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten. Doch es war der Kapitän der Linzer, dem es vorbehalten war, diesen Abend zu beschließen. 43 Sekunden vor Ende stand er goldrichtig und drückte die Scheibe unter Fankhouser zum 4:3 Endstand ins Netz.
Fazit:
So glücklich dieser Sieg für die Stahlstädter auch war, es waren enorm wichtige zwei Punkte. Da der KAC und die Vienna Capitals verloren, konnten die Oberösterreicher ihren Vorsprung auf den Play Off Strich weiter ausbauen und stehen nun mit einem Bein im Halbfinale. Jetzt haben sie es selbst in der Hand, müssen dafür aber vor allem einem danken: dem Glück!
Die Grazer können sich über eine ansprechende Leistung freuen, holten immerhin einen Punkt. Wenig auffällig agierte Warren Norris, der von einem DEL Vertreter beobachtet wurde. Da waren andere Akteure am Eis aktiver.
EHC LIWEST Linz - Graz 99ers 4:3 n.V. (2:1, 0:1, 1:1, 1:0)
Zuschauer: 2.500
Referees: Längle M.; Erd U., Neuwirth K.
Tore: Szücs M. (15:55 / Lukas R., Ignatsevs V.; 17:42 / Salfi K., Ignatsevs V.), Ignatsevs V. (58:21 / Doyle R., Lukas P.), Perthaler C. (64:17 / Lukas R., Ignatsevs V.) resp., Pollross M. (12:13 / Kühn G., Schurian R.), Kühn G. (38:58 / Lange H., Schurian R.), Storey B. (50:57 / Pollross M., Washburn S.)
Goalkeepers: Nestak P. (64 min. / 40 SA. / 3 GA.) resp. Fankhouser S. (64 min. / 34 SA. / 4 GA.)
Penalty in minutes: 12 resp. 12
Die Kader:
Linz: Holzleitner A., Jäger B., Rac W., Harand C., Wiedmaier S., Perthaler C., Winzig P., Lukas P., Obermayr G., Salfi K., Szücs M., Chyzowski D., Shearer R., Nestak P., Mayer M., Wieltsch P., Privoznik G., Doyle R., Ignatsevs V., Lukas R., Wieselthaler L.
Graz 99ers: Tropper M., Göttfried G., Pollross M., Lange H., Kraxner K., Kraxner D., Kühn G., Oberkofler D., Selmser S., Norris W., Rodman M., Schurian R., Washburn S., Fankhouser S., Iberer M., Reinthaler K., Brunnegger M., Quantschnig C., Storey B., Steinwender R.,