Gert Prohaska: unser Glück ist zurückgekommen
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marksoft -
18. Januar 2006 um 13:16 -
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Gert Prohaska ist die Nummer eins unter den Torhütern der Erstebankliga. Was ihn so stark gemacht hat, warum es so gut läuft und, was er über die Fans zu sagen hat, gibt er in einem Interview preis.Sechs Siege in den letzten sieben Spielen. Hat der EC Pasut VSV einen Lauf?
Die Situation ist erfreulich, auf jeden Fall. Doch wir dürfen das nicht hochstilisieren. Es ist nicht so, dass wir die Gegner reihenweise abgeschossen haben. Ich glaube, das Glück, das uns im Dezember bei den knappen Niederlagen gefehlt hat, ist nunmehr bei den knappen Siegen zurückgekommen.
Am Freitag geht es nach Linz. Gegen die Black Wings schaut die Saisonbilanz eher düster aus. Einem Sieg stehen vier Niederlagen gegenüber.
Die Linzer treten in Villach extrem defensiv an. Vorne warten sie auf ihre drei, vier Chancen pro Spiel und nützen diese eiskalt. Hinten steht mit Pavel Nestak ein starker Rückhalt. Am Freitag wird es nicht leicht. Mit Kent Salfi und Philipp Lukas sind sie noch eine Spur gefährlicher geworden.
Fachleute meinen, du spielst heuer deine beste Saison aller Zeiten. Gibt es Gründe dafür?
Ich möchte positiv hervorheben, dass wir mit Markus Kerschbaumer erstmalig einen eigenen Tormanntrainer zur Verfügung haben. Meines Wissens ist das in der österreichischen Liga einzigartig. Lediglich Claus Dalpiaz kommt alle paar Wochen „Besuch“ von einem eigenen Coach. Bei uns wird aber regelmäßig und intensiv gearbeitet. Es ist ganz einfach jemand da, mit dem man reden und kleine Veränderungen vornehmen kann. Markus ist fachlich topp drauf und immer mit der Videokamera im Anschlag dabei. Wir analysieren unser Verhalten genauso, wie wir Torhüter aus der NHL studieren.
Die Fans honorieren deine Leistungen.
Wir haben fast immer ein ausverkauftes Haus. Speziell wenn Tore fallen, herrscht hier eine tolle Stimmung. Wie fast in ganz Österreich. Es macht wirklich Spaß, vor vollen Tribünen zu spielen.
Freitag, der 13. ist gerade vorüber. Von deinen Mitspielern hört man, du wärest abergläubisch.
Ach so, sagt man das?! Nein, es stimmt schon, dass ich gewisse Rituale pflege. Beispielsweise lasse ich mich exakt um 17.55 Uhr massieren. Dann ruf’ ich Herbie Hohenberger, der nach mir dran kommen muss. Nach Siegen trachte ich besonders, dass ich die Gepflogenheiten weiter führe.
Wie schaut’s mit deinem Publizistik-Studium aus?
Die Kurse sind abgeschlossen, die Diplomarbeit ist halb fertig. Derzeit liegt sie aber sprichwörtlich auf Eis. Ich konzentrier’ mich erst einmal darauf, mit dem EC Pasut VSV in die Play-Offs einzuziehen.