Capitals beenden Auswärtsserie der Black Wings
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marksoft -
21. Dezember 2005 um 00:02 -
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Die Siegesserie der Black Wings Linz ist zu Ende! Die Oberösterreicher mussten sich nach fünf Auswärtserfolgen bei Meister Vienna Capitals mit 4:6 geschlagen geben und wurden damit in der Tabelle von den Wienern auf Rang 3 abgelöst. 20 Minuten fehlten den Oberösterreichern auf einen neuen Ligarekord.Eine Langzeitserie musste in diesem Spiel reißen - und es war jene der Black Wings, die nach 5 Auswärtssiegen wieder einmal ohne Punkte nach Hause kamen. Gegen die Vienna Capitals setzte es im fünften Saisonduell die ebensovielte Niederlage und damit steht bereits jetzt fest, dass die Caps das direkte Duell mit den Linzern gewonnen haben!
Die Oberösterreicher erwischten den besseren Start und überraschten den Meister schon nach 109 Sekunden am falschen Fuß. Bei einem schnell vorgetragenen zeigten sich alle 6 am Eis befindlichen Wiener als begeisterte Zuschauer und Stefan Wiedmaier konnte das 1:0 der Gäste ohne bedrängt zu werden erzielen.
Unter den Augen von NHL Scout Bernd Freimüller (Atlanta Thrashers) konnten die Capitals danach aber das Heft in die Hand nehmen und in der 4. Minute durch Mitchell den Ausgleich erzielen und auch in weiterer Folge das Spiel bestimmen. Die Linzer versteckten sich aber nicht, fanden vor allem im Power Play einige gute Chancen vor, doch das erste Drittel gewannen trotzdem die Hausherren. In der 17. Minute war es Kapitän Werenka, der im Power Play (Mayr auf der Strafbank) die erstmalige Führung der Hauptstädter fixierte.
Der zweite Abschnitt begann gleich mit einer Aufregung, denn drei Linzer Spieler erschienen mit erheblicher Verspätung aus der Pause und die Oberösterreicher kassierten dafür sofort eine Strafe, ohne dass eine Sekunde gespielt gewesen wäre. Diese Überzahl bestraften die Wiener nach nur 56 Sekunden zum 3:1 durch Mitchell und die Partie schien ob der Stärke des Meisters entschieden.
Doch weit gefehlt, denn die Gäste nützten ihrerseits ebenfalls die erste Überzahl des Drittels. Ignatjevs zog von der blauen Linie ab und es stand 2:3 aus Sicht der Stahlstädter.
Das Spiel wurde dadurch offener, ob einiger Refereentscheidungen aber auch hektischer. Eine Rauferei zwischen Latusa und Privoznik wurde von den Linesmen trotz minutenlanger Versuche der beiden Streithähne mit Aufwand aller Kräfte verhindert. Das war jedoch für die Linzer eine Art Weckruf, denn eine halbe Minute später stellte Robert Lukas auf 3:3 und das Comeback der Gäste war perfekt.
Die Wiener schienen nun sichtlich geschockt ob der Linzer Aufholjagd, die zudem in diesem Abschnitt sehr effizient agierten. Denn auch der nächste Schuss saß: gerade als man eine Unterzahl überstanden hatten, stand es aus Sicht der Gastgeber 3:4! Perthaler hatte die Linzer in Führung geschossen.
Die Wiener jubelten ebenfalls noch einmal in diesem Drittel, jedoch umsonst, denn das 4:4 in der 16. Minute wurde wegen Torraumabseits nicht gegeben und wenige Sekunden später rettete Nestak die Oberösterreicher mit zwei spektakulären Saves in die Drittelpause.
Im letzten Abschnitt erwartete man einen Sturmlauf der Hausherren - und wurde nicht enttäuscht. Die bis dahin eher unauffällig erste Angriffsformation lief angetrieben von Bob Wren zur Form auf und drehte die Partie praktisch im Alleingang. Setzinger in der 48. Minute nach sehenswertem Wren Assist und die Nummer 18 der Wiener selbst in der 51. Minute sorgten für die 5:4 Führung des Meisters.
Kurz nach einer Großchance von Dolye zum Ausgleich erzielten die Vienna Capitals in der 54. Minute den 6. Treffer (Setzinger) und damit die endgültige Entscheidung. Die Linzer konnten diesem Zwischenspurt nichts mehr entegensetzen und mussten am Ende die Niederlage hinnehmen.
Mit dem Sieg konnten sich die Caps auf Rang 3 in der EBEL Wertung verbessern, die Linzer rutschten auf Rang 4 ab und sind stark unter Druck von den dahiner platzierten Mannschaften. Die Partie selbst war lange Zeit emotionslos geführt mit wenigen Höhepunkten und vielen Fehlern auf beiden Seiten. Die Linzer zeigten vor allem in den Abschnitten 1 und 2, weshalb sie auswärts in dieser Saison bedeutend mehr punkten als zu Hause. Sie sind Meister des destruktiven Spiels und schnellen Konters, sobald sie selbst das Spiel machen müssen, ist man mit dem Latein aber bald zu Ende.
Aber auch die Wiener zeigten Schwächen, sind sehr stark abhängig von der Leistung ihrer Paradelinie. Läuft bei Setzinger, Wren und Craig nichts zusammen, geht auch im Angriff nicht viel. Dennoch war der Sieg am Ende verdient.
EV Vienna Capitals - EHC LIWEST Linz 6:4 (2:1, 1:3, 3:0)
Zuschauer: 3.600
Referees: Hagen R.; Siegl A., Mathis N.
Tore: Mitchell K. (03:30 / McNeil I., Eichberger T.; 20:56 / Lakos P., Setzinger O.), Werenka D. (16:43 / Setzinger O., Mitchell K.), Setzinger O. (47:44 / Wren R., Craig M.; 53:58 / Craig M., Werenka D.), Wren R. (50:06 / Craig M., Gruber G.) resp., Wiedmaier S. (01:49 / Jäger B., Privoznik G.), Ignatsevs V. (23:32 / Chyzowski D.), Lukas R. (28:13 / Chyzowski D., Shearer R.), Perthaler C. (31:03 / Doyle R., Chyzowski D.)
Goalkeepers: Bartholomäus W. (60 min. / 27 SA. / 4 GA.) resp. Nestak P. (59 min. / 27 SA. / 6 GA.)
Penalty in minutes: 24 (Misconduct - Latusa M.) resp. 28 (Misconduct - Privoznik G.)
Die Kader:
Capitals: Suorsa J., Eichberger T., Winkler S., Setzinger O., Niec A., McNeil I., Craig M., Wren R., Latusa M., Baumgartner G., Ban C., Penker J., Bartholomäus W., Mitchell K., Kasper P., Altmann M., Lakos P., Gruber G., Werenka D.
Linz: Holzleitner A., Shearer R., Jäger B., Chyzowski D., Szücs M., Obermayr G., Rac W., Perthaler C., Wiedmaier S., Harand C., Nestak P., Mayer M., Lukas R., Doyle R., Mayr M., Sorokins O., Wieltsch P., Ignatsevs V., Privoznik G.