Nachspiel: Linz legt Protest gegen Salzburg Sieg ein
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marksoft -
4. Dezember 2005 um 15:03 -
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Ein Nachspiel wird der 4:3 Penaltysieg der Red Bulls Salzburg in Linz haben. Eine nicht abgesessene Strafe für Frank Banham sorgt für Aufregung, denn nach Ende der Overtime trat der Kanadier zum Penalty Schießen an. Ein Regeverstoß, den auch Schiedsrichter Kowalczyk erkannt haben dürfte, denn nach Beendigung der Partie wurde auch der Spielbericht noch abgeändert.Den dritten Auswärtssieg der Saison feierten die Red Bulls Salzburg mit dem 4:3 nach Penalty Schießen in Linz. Die Freude beim Anhang und der Mannschaft war groß, doch die Partie dürfte noch ein Nachspiel haben.
30 Sekunden vor Ende der Overtime kassierten die Red Bulls eine Strafe für "zu viele Spieler am Eis" und schickten ihren Stürmer Frank Banham auf die Strafbank. Daher hätte der Kanadier zum Penalty Schießen nicht antreten dürfen, meinen die Black Wings Verantwortlichen. Da er dies doch tat, sei das ein klarer Regelverstoß, weshalb man Protest beim ÖEHV eingelegt habe. Es sei dabei nicht von Belang, ob Banham seinen Penalty verwertet habe oder nicht (tat er nicht).
Auch das Schiedsrichtertrio dürfte den Fehler nach dem Spiel bemerkt haben, denn auf Anfrage von Hockeyfans.at wurde aus Linz folgender Sachverhalt geschildert: "Ich kam nach dem Spiel zum Schiedsrichter Kowalzcyk. Er sagte als erstes, dass wir die Nummer 38 (Banham), die in der Overtime auf der Strafbank gesessen ist, auf die Nummer 19 abändern müssen. Die Nr. 19 (Hager) wäre draußen gesessen, denn sonst hätte die Nr. 38 keinen Penalty schießen dürfen (Reglement)."
Die große Frage dahinter ist jene, warum Schiedsrichter Kowalczyk bereits von sich aus wusste, dass die Statistik die Nummer 38 eingetragen hatte und verlangte die Korrektur?
Fakt ist, dass es ein Video vom Spiel gibt und der Linzer Co-Trainer Rick Nasheim nach Studium bestätigte, dass ganz klar ersichtlich sei, dass Frank Banham auf der Strafbank gesessen hatte. Schiedsrichter Kowalczyk wurde nach dem Spiel damit konfrontiert und meinte "ich muss mich da auf meine Linesmen verlassen - die haben mir gesagt, dass die Nr. 19 draußen gesessen ist".
Der Ablauf dürfte so gewesen sein, dass Banham die Strafbank nach der Schlusssirene verlassen hat und die Red Bulls danach statt ihm Gregor Hager in die Kühlbox schickten. Hier versucht der ÖEHV auch den Spieß umzudrehen und den Fehler auf die Linzer umzuwälzen. Schiedsrichterobmann Siegel meinte dazu, dass man wenn dann wohl dem Strafzeitnehmer den Fehler zuschreiben müsse. Denn dieser hätte den Tausch merken und verhindern müssen.
Unmittelbar nach dem Spiel diskutierte man lange in der Linzer Führungsmannschaft, ob man Protest einlegen sollte. Ursprünglich überwog die Einstellung, dass ein Einspruch wohl keinen Sinn haben werde, weil es zwar ein Fehler gewesen ist, dieser Fehler aber keine Auswirkung hatte, weil Banham ohnehin verschossen habe. Nun hat man die Meinung geändert und legte doch Protest ein.