Wien bleibt uneinnehmbar für die Black Wings
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marksoft -
19. November 2005 um 00:52 -
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Die Black Wings Linz haben einen Angstgegner - Meister Vienna Capitals! Die Wiener konnten sich auch im dritten Saisonduell gegen die Oberösterreicher durchsetzen, der 4:2 Heimerfolg fiel dabei aber in die Kategorie "glücklich", brachte die Hauptstädter aber zurück in die Top 4. Die Linzer hingegen rutschten aus den Play Off Rängen!Wie grausam Eishockey sein kann mussten am Freitag Abend die Black Wings Linz bei ihrem Gastspiel in Wien zur Kenntnis nehmen. Die Oberösterreicher kämpften sich nach einem 0:2 Rückstand in die Partie zurück, glichen aus und waren am Ende dem Sieg näher als die Vienna Capitals. Dass der Meister dennoch zwei Punkte mit ins Bett nahm war eine reine Glücksfrage, denn das 4:2 schmeichelte den Hauptstädtern.
Die Partie verloren die Oberösterreicher in den ersten gut 13 Minuten. Zu Beginn des Spiels wirkte man müde, war nicht beim Gegner und ließ sich von den Capitals regelrecht überrollen. Und dass der Meister, einmal in Fahrt gekommen, nur schwer zu bremsen ist, das weiß man nicht erst seit letzter Saison.
Schon in der 3. Minute krönte Bob Wren sein Comeback mit dem 1:0 zu Gunsten der Hausherren und auch in weiterer Folge kurbelte der Einfädler seine Mannen nach vorne. Immer wieder stand der Linzer Schlussmann Pavel Nestak im Mittelpunkt. Und im Power Play der 7. Minute stand es nach einem wunderschön herausgespielten Mitchell Tor schon 2:0.
Damit nicht genug, drückten die Caps weiter. Der dritte Treffer lag in der Luft, doch je länger die Partie dauerte, umso mehr schienen sich die Gastgeber am Vorsprung auszuruhen. Die Linzer kamen besser ins Spiel, standen plötzlich näher am Mann und übernahmen gegen Ende des Drittels sogar das Kommando.
Das 1:2 durch den siebten Saisontreffer von Christian Perthaler brachte dann den endgültigen Ruck durch das Team von Trainer Kurt Harand. In den letzten Sekunden des Drittels drängten die Linzer, angetrieben von ca. 150 mitgereisten Fans aus der Stahlstadt, auf den Ausgleich.
Dieser gelang dann aber erst in der ersten Minute des Mitteldrittels. Wieder war Perthaler nach Shearer Zuspiel zur Stelle und bejubelte seinen zweiten Treffer des Abends. Es stand 2:2, der frühe Rückstand war aufgeholt, die Partie nun offen.
Und es entwickelte sich ein Match auf gutem Bundesliganiveau. Schnell, attraktiv, mit vielen Torchancen auf beiden Seiten präsentierte sich das Mitteldrittel. Treffer wollten aber trotzdem keine mehr fallen und es ging in einen spannenden Schlussabschnitt.
Auch hier änderte sich wenig am Charakter des Spiels. Beide Teams agierten ausgeglichen, fanden Chancen vor. Je näher das Ende der Partie rückte, umso mehr übernahmen die Linzer das Kommando. Die Caps verlegten ihre Bemühungen gezwungener Maßen immer mehr auf Konter und konnten von Glück reden, dass die Gäste nicht in Führung gingen. Der Druck wuchs und wuchs - das Tor machte aber der Meister!
Nach einem Befreiungsschlag tropfte die Scheibe unglücklich von Christian Perthaler ab, kam genau vor die Kelle eines Wieners. Die Gastgeber hatten plötzlich die Chance zum 2 gegen 1 Break, der Puck kam zu Gregor Baumgartner und die Nummer 79 der Hauptstädter netzte souverän zum 3:2 ein.
Es sollte der Game Winner sein, denn die Linzer nahmen noch Goalie Pavel Nestak vom Eis, drängten sich ins Angriffsdrittel und kassierten in einem schnellen Gegenzug auch noch Treffer Nummer 4. Torschütze war Oliver Setzinger ins leere Netz.
Am Ende ein glückliche Sieg der Wiener, den man wohl unter "erzitterter Arbeitssieg" einreihen muss. Dem Boni Team wird das aber egal sein, denn die beiden Punkte gegen die Linzer prolongierten eine Serie: noch nie hat man in dieser regulären Saison gegen die Stahlstädter verloren. Mit dem siebten Heimsieg, dem zweiten in Folge, kämpfte man sich in der Tabelle auf Rang 4 vor und überholte damit die Oberösterreicher. Erstmals seit der 7. Runde ist der Meister damit wieder in den Play Off Rängen.
Dafür rutschten die Linzer aus ebendiesen - erstmals seit Runde 2! Doch noch ist für die Oberösterreicher nichts verloren. Die Tabelle ist derart eng zusammengerückt, dass zwischen Rang 2 und Rang 5 nur ein einziger Zähler steht!
Die Caps werden nun am Sonntag im nächsten Heimspiel versuchen, ihren Platz im Spiel gegen die zuletzt so unglücklichen Graz 99ers zu verteidigen. Die Linzer dürfen ebenfalls am eigenen Eis ran und haben den Rekordmeister aus Klagenfurt zu Gast. Ein Sieg, und man ist wieder in den Play Off Plätzen. Eine Niederlage und man bekommt auch von hinten wieder Druck.
EV Vienna Capitals - EHC LIWEST Linz 4:2 (2:1, 0:1, 2:0)
Zuschauer: 3.800
Referees: Carlsson M.; Fussi W., Winter Mag. K.
Tore: Wren R. (02:46 / Craig M., Baumgartner G.), Mitchell K. (06:45 / Wren R., Craig M.), Baumgartner G. (58:17 / Craig M., Kasper P.), Setzinger O. (58:59 / Werenka D., Ressmann G.) resp., Perthaler C. (20:22 / Shearer R., Chyzowski D.; 17:27 / Ignatsevs V.,
Goalkeepers: Maund J. (60 min. / 40 SA. / 2 GA.) resp. Nestak P. (59 min. / 35 SA. / 4 GA.)
Penalty in minutes: 22 (Misconduct - Baumgartner G.) resp. 14
Die Kader:
Capitals: Tsurenkov Y., Eichberger T., Winkler S., Setzinger O., Dolezal C., Ressmann G., Suorsa J., Niec A., Craig M., Wren R., Latusa M., Baumgartner G., Ban C., Bartholomäus W., Maund J., Gruber G., Kasper P., Lakos P., Werenka D., Mitchell K., Altmann M.
Linz: Holzleitner A., Jäger B., Rac W., Harand C., Wiedmaier S., Perthaler C., Winzig P., Obermayr G., Salfi K., Szücs M., Chyzowski D., Shearer R., Nestak P., Mayer M., Wieltsch P., Wilson M., Privoznik G., Doyle R., Ignatsevs V., Lukas R., Mayr M.