2. Deutsche Liga: Torhüter erzielt Tor
-
marksoft -
2. Oktober 2005 um 10:41 -
1.673 Mal gelesen -
0 Kommentare
Zu einem Kuriosum kam es beim Niederbayern Derby in der zweiten Deutschen Bundesliga. Der Straubinger Torhüter Mike Bales traf in den letzten Sekunden der Partie mit einem Empty Netter gegen Landshut zum 4:2 Endstand für sein Team! Das erste Tor des Goalies in seiner langen Karriere.„Ron Hextall war früher mein Lieblingsspieler“, erzählt Mike Bales, „er war auch sehr gut mit dem Schläger.“ Seit dem Freitag hat Straubings Goalie mit dem langjährigen NHL-Keeper etwas gemeinsam. Wie sein einstiges Idol, das zweimal für die Philadelphia Flyers traf, hat er ein Tor erzielt.
Mit dem 4:2 drei Sekunden vor Ende des Niederbayern-Derbys gegen Landshut versetzte der Kanadier im Tor des Vize-Meisters der 2. Bundesliga den Cannibals, die nach der Herausnahme ihres Torhüters mit zwei Mann mehr auf dem Eis noch einmal die letzten Kräfte mobilisierten, in der engen Begegnung den Todesstoss.
Es war der Moment des Mike Bales, der sich danach von Mitspielern und Fans feiern lassen durfte. Als er einen Schuss abfing, schaltete er blitzschnell und schickte den Puck auf den Weg über die gesamte Eisfläche ins gegnerische leere Tor, wo sie kullernd eintraf. „Es war schon auch viel Glück dabei“, bekennt der 34-Jährige, „ich wollte die Scheibe vor allem rausschießen. Besonders riskant war es nicht. Ich wusste, dass ich genug Zeit habe.“
Mike Bales, der sich im Training auch mal aus Spaß an solchen Kunststücken versucht, gelang damit ein Streich, der nur ganz wenigen Eishockeytorhütern vergönnt ist. In Deutschland wird vor allem der frühere Nationalkeeper Klaus Merk damit in Verbindung gebracht. Ihm gelang es im Tor der Preußen Berlin in den Spielzeiten 1992/93 und 1993/94 jeweils einmal, einen Treffer zu erzielen.
Wie Klaus Merk zu seiner aktiven Zeit lauert Mike Bales, der es für wichtig hält, als Torhüter auch spielerisch mit dem Schläger umgehen zu können, ganz bewusst auf solche Gelegenheiten, wenn der Gegner den Torhüter vom Eis genommen hat: „Es kommt nicht oft vor, dass man diese Chance bekommt.“
Wenn es aber soweit ist, fackelt er nicht lange. „Ich habe es schon ein paar Mal versucht“, blickt er auf seine inzwischen 13 Profijahre zurück. Bereits in seiner ersten Saison nach dem College hätte er im Trikot der Providence Bruins (AHL; 1992/93) auch schon beinahe mal getroffen. „Damals dachte ich schon, die Scheibe ist drin.“ Jetzt aber erst, nachdem er zum ersten Mal getroffen hat, kann er als Kunstschütze mit Stolz über so einen Treffer sagen: „Das ist es schon etwas Besonderes.“
(Hockeyweb.de)