Pünktlich zur neuen Saison gibt es in Graz helle Aufregung unter den Fans. Der Vorstand der 99ers hat die Schlachtgesänge im Liebenauer Bunker unter die Lupe genommen und will nun die "ATSE-Rufe" aus der Halle verbannen. Sportlich läuft es auch noch nicht rund: im Training verletzte sich Gilbert Kühn.Der ATSE Graz war der erste Eishockeyverein in der steirischen Landeshauptstadt und zwei Mal Österreichischer Meister. In den 90er Jahren verschwand der Name "ATSE" dann von der Bildfläche, denn der Verein wurde mit dem UEC Graz zum EC Graz fusioniert - damals auch unter einem Mann namens Hannes Kartnig.
Ende der 90er Jahre erschienen dann die 99ers erstmals auf der Bildfläche und hat seither mit den Schlachtgesängen alter Zeiten zu kämpfen. Für die Fans ist Eishockey in Graz noch immer mit dem ATSE verbunden und die Schlachgesänge tönen noch immer den "alten" Namen.
Bis zur heurigen Saison, denn in dieser will man bei den Steirern handeln. Sogar vom Computer übertönt werden sollen die Gesänge, sobald der ATSE besungen wird. Das wollen die Fans so aber nicht auf sich sitzen lassen.
Die Steirer haben laut eigenen Angaben die erste Partie am Freitag gegen den VSV praktisch ausverkauft. Nur noch 400 Tickets gibt es im Vorverkauf, aus Villach werden 200 Fans erwartet. Damit sollten am Freitag 4.200 Fans der Saisoneröffnung beiwohnen - und wieder ihren "ATSE" besingen.
Bei dieser Eröffnung mit dabeisein sollte auch Gilbert Kühn, wenngleich er sich im Training verletzt hat. Im Training hatte er einen Puck ins Gesicht bekommen und dabei die Lippe sowie Zähne verletzt. Am Freitag will er trotzdem am Eis stehen, wenngleich die Saison nicht wirklich positiv für ihn beginnt: Kühne hatte erst kürzlich ein paar Spiele verpasst, nachdem er sich eine Fußverletzung zugezogen hatte.