Setzinger: So gut in Form war ich noch nie!

Sechs Jahre Finnland waren vorerst genug. Oliver Setzinger ist ein echter Wiener und aus dem hohen Norden heim gekehrt, um die Fans der Vienna Capitals in Extase zu versetzten. In einem kurzen Interview spricht er über seinen Wechsel nach Wien, seine neue Center-Position und das harte Training von Jim Boni.Oliver, du warst die letzten sechs Jahre in Finnland. Was genau führt dich zurück in die Heimat? Oliver Setzinger: Weil ich jetzt zum ersten Mal in meiner Karriere das mache, was ich machen will. Die letzten Jahre habe ich immer auf andere gehört, hab mir sagen lassen, wo ich spielen soll. Seit mich die Nashville Predators vor vier Jahren gedraftet haben, versprechen sie mir jedes Jahr aufs Neue, dass ich endlich meine Chance bekomme. So war es auch heuer und sie haben es wieder nicht eingehalten. Damit hab ich gesagt, ich versuche aus dem Vertrag aus zu steigen und jetzt ein Mal das zu machen, was ich will. Ich bin in Wien zu Hause, meine Familie und meine Freunde sind hier, das hat mir in den letzten Jahren einfach gefehlt. Hast du Nordamerika deshalb schon ganz abgeschrieben? Setzinger: Nein, das auf keinen Fall. Wir werden ja sehen, ob sie mich drüben wirklich wollen. Wenn es so ist, dann holen sie mich. Egal ob ich in Finnland, oder in Österreich spiele. Für mich wird es hier auch sicher nicht leichter, weil ich in eine andere Rolle schlüpfe, als ich in Finnland gespielt habe. Die Mannschaft wurde an einigen Punkten verändert. Wie ist derzeit die Stimmung im Team? Setzinger: Die könnte besser nicht sein. Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Mannschaft schon nach drei Wochen so zusammen gewachsen ist. Wir sind ein echtes Team, jeder versteht sich mit jedem gut. Wir trainieren hart, jeder hilft dem anderen, wenn irgendetwas ansteht. Du wirst heuer voraussichtlich erstmals auf der Center-Position spielen. Wie geht es dir dabei? Setzinger: Da hab ich überhaupt kein Problem damit. So wie es aussieht spiele ich mit Many Latusa und Gregor Baumgartner im zweiten Block zusammen. Ich fühl mich wirklich wohl dabei. Wir sind drei gelernte Flügelspieler, die alle defensiv spielen können. Ich werde die Bullys machen, und die Position vor dem eigenen Tor übernimmt derjenige, der am schnellsten zurück ist. Das erleichtert die ganze Sache noch zusätzlich. Jim Boni sagt, ihr seid heuer das „hardest working Team“. Was geht derzeit ab, beim Training? Setzinger: Ja, wir trainieren echt hart. Der Trainer lässt uns sehr viel Eis laufen. Das Training ist immer ans Spiel angepasst. Wir sind natürlich derzeit sehr müde, aber das ist egal. Es wird sich auszahlen, wenn die Saison dann in die entscheidende Phase geht. Mit dir sind Kevin Mitchell und Gerald Ressmann nach Wien gekommen. Was kannst du über deine neuen Kollegen berichten? Setzinger: Den Resse kenne ich natürlich schon eine Zeit lang vom Nationalteam. Er ist ein super Eisläufer, hat eine tolle Stocktechnik und vor allem ein großartiges Auge. Er ist ein absoluter Spielmacher. Vielleicht macht er nicht alles extrem schnell, aber dafür alles sehr gezielt und gut durchdacht. Auch Kevin Mitchell ist eine absolute Verstärkung in der Defense. Eine lange Saison steht bevor. Sind die Caps schon richtig heiß? Setzinger: Ja, auf jeden Fall. Wir freuen uns schon auf das Spiel in Linz am Freitag, das wird der erste richtige Test für uns, weil es gegen eine Mannschaft aus Österreich geht. Ich persönlich bin auch schon ganz heiß auf das erste Heimspiel am 23. September gegen Innsbruck. Welche Form können die Fans von Oliver Setzinger erwarten? Wie bist du derzeit drauf? Setzinger: Mir geht es echt gut. Ich bin schon drei Wochen länger am Eis, als der Rest der Mannschaft. So gut in Form wie jetzt, war ich eigentlich noch nie. Ich fühl mich echt super, es schaut derzeit wirklich gut aus. Wo stehen die Capitals am Ende der Saison? Setzinger: Hoffentlich dort, wo sind in der letzten Saison waren. Ich habe zwar keine Ahnung, wie die anderen Teams drauf sind, aber das ist auch egal. Wir haben Ziele und werden anständig darauf hin arbeiten. Schlagen müssen wir da so wie so jeden.