Der Lockout in der nicht gespielten letzten NHL Saison hat enorme Spuren in der NHL hinterlassen. Zwar versuchen die Eigentümer und Ligaverantwortlichen derzeit positiv in die Schlagzeilen zu kommen, doch der Lockout ist nicht spurlos an der NHL vorbeigegangen. Finanzielle Einbußen, abspringende Sponsoren und verärgerte Fans - der Druck ist enorm und alles deutet auf eine "normale" NHL Saison 05/06 hin.Wie praktisch die gesamte vergangene Saison über prognostiziert hat die NHL nun an den Folgen des Lockouts zu "knabbern". Während die Spieler durch die Engagements in den diversen europäischen Ligen zum Großteil weiterhin ihre gesicherten Einkommen hatten müssen die Liga und die Teameigentümer nun mit den Folgen der Aussperrung kämpfen.
Immer wieder war betont worden, dass ein Großteil der Teams während des Lockouts weniger Minus schreiben würde als wenn die Liga ihren normalen Betrieb abhalten würde. Nun bekommt die beste Eishockey Liga der Welt aber die Folgen des mittlerweile einjährigen Lockouts präsentiert.
So hat der Lockout sind der Liga in der letzten Saison nicht weniger als 500 Millionen US Dollar Einnahmen durch TV Verträge und Werbeeinnahmen entgangen. Das war aber erst der Anfang, denn jetzt springen auch die Sponsoren ab. In der vergangenen Woche trat die Walt Disney Co. aus dem Werbevertrag zurück, was ein Ausbleiben von 60 Millionen Dollar bedeutet. Auch einer der Hauptsponsoren in der NHL, Sport Motor Co., ist derzeit dabei, sein Engagement in der NHL zu überprüfen.
Und auch am TV Sektor gerät die ohnehin mit schwächelnden Reichweitenzahlen kämpfende Eishockeyliga unter Druck. So hat der US Sportsender ESPN eine Verlängerung der Verträge kurzerhand abgesagt. Wie in Nordamerika berichtet wird, glaubt ESPN nicht mehr an die Beständigkeit der Liga und will kein Risiko eingehen. Selbst bei einer Einigung für die Saison 2005/06 und einer stattfindenden NHL Spielzeit werden die TV Rechte wohl günstiger weggehen als bislang.
NHL auf der Suche nach positiven News
In der Zwischenzeit ist die NHL darauf bedacht wieder mit positiven Schlagzeilen in die Wohnzimmer der Sportöffentlichkeit zu gelangen. In den letzten Wochen wurde intensivst mit der Spielergewerkschaft verhandelt und es deutet vieles darauf hin, dass die beste Liga der Welt die Saison 05/06 pünktlich beginnen wird.
Gerade mit dem Hintergrund der abspringenden Sponsoren und TV Sender, der verärgerten Fans und der ausbleibenden Einnahmen werden die Teams förmlich zu einer Einigung mit den Spielern gezwungen. Ein weiteres Lockoutjahr kann sich die Liga nicht leisten.
Das dürfte auch den Verantwortlichen klar sein, denn man versucht derzeit im Rahmen einer Tagung den Sport wieder attraktiver zu machen. Dabei hört man vor allem auf die Wünsche der Fans und den Erfahrungen aus Europa und den Minor Leagues. So wurde gestern praktisch beschlossen, dass es ab der nächsten gespielten NHL Saison auch in der besten Eishockey Liga der Welt ein Penalty Schießen geben wird, sollte eine Partie nach regulärer Spielzeit und einer 5-minütigen Overtime nicht entschieden sein.
"Die Fans wollen den Shootout und das ist dsa Mindeste was wir tun können, nachdem wir sie in den letzten 12 Monaten verärgert haben," meinte Islanders General Manager Mike Milbury zur positiven Einstellung der Liga gegenüber dem Penalty Schießen.
Doch das wird nicht die einzige Neuerung in der NHL sein. Auch im Bereich der Ausrüstung dürfte es zu Änderungen kommen. Schon seit Jahren wird die Goalie Ausrüstung immer mehr konzentriert. Die Ausrüstung der Torhüter soll abgespeckt werden, die Schoner werden verkleinert, das Toreschießen soll erleichtert werden. Auch eine minimale Vergrößerung der Tore ist angedacht, stößt aber auf wenig Gegenliebe bei den Verantwortlichen.
"Wir waren traditionell sehr konservativ, da gibt es keinen Zweifel," meint Milbury zu den Plänen. "Wir wollten der Geschichte und dem Erbe des Eishockey gegenüber respektvoll sein, aber die Trainer waren das nicht. Sie haben das Spiel zu Tode gecoacht, setzten fast ausschließlich auf Defensive und die Torhüter haben in den letzten Jahren mit den immer größer dimensionierten Ausrüstngen geschummelt. Wir müssen reagieren, andere Sportarten tun das auch!"
Für Milbury ist der Kern eines NHL Spiels der Einsatz der Spieler, Eislaufen, Geschwindigkeit und Aggressivität. "Es sind nicht die Regeln,welche die Fans in die Hallen locken. Die haben sich immer geändert und ich glaube nicht, dass wir davor Angst haben sollten!"