Die WM ist eröffnet - und wie! Vier Spiele haben die 69. Titelkämpfe bislang erlebt und die Fans hatten bereits einiges zu bejubeln. Hockeyfans.at macht während der nächsten beiden Wochen immer wieder einen Blick auf die Kuriositäten hinter den Kulissen - im WM Tagebuch!30. April 2005, Tag 1
Die WM beginnt. Ist das Kribbeln schon in den Tagen davor immer stärker geworden, steigert es sich an diesem Morgen noch weiter. Nur noch wenige Stunden und ich kann es nicht mehr erwarten. O.k., dann fahre ich eben früher nach Wien. Abfahrt 8:30 Uhr - ich hätte den Vormittag sonst nicht ausgehalten!
Knapp 200 km und 2 Stunden später Ankunft vor der Stadthalle in Wien. Erster Eindruck: hier sind Weltmeisterschaften? Von da wo ich zufahre ist alles eine riesige Baustelle. Also eine Runde herum und in die Tiefgarage, wo alles nur auf einen "Mausimarkt" hinweist. Irgendwie bin ich glaube ich zu weit gefahren: nur Slowaken! Unglaublich, die waren noch früher da als ich und begeben sich auf die Suche nach Flüssigkeiten!
Es beginnt die Suche nach dem Zugang für die Presse. Einmal rund um die Halle und ich habe ihn gefunden. Die Akkreditierungen funktionieren ohne Probleme - kein Vergleich zu Prag 2004. Unbürokratisch und schnell - in 3 Minuten ist alles erledigt!
Das Pressezentrum präsentiert sich geräumig und entspricht den modernen Anforderungen an diese Titelkämpfe, mein Weg führt mich aber zuerst in die Halle. Die Neugier, ob das Eis hält ist viel größer. Ja, es hält, die Trainings laufen und mein Tag nimmt seinen Lauf.
Um 12 Uhr Generalprobe der Eröffnung. Sieht ok aus und alle scheinen bereit. Die Fan Choreografie, die im Hockeyfans Forum seinen Ursprung gefeiert hat, wird offensichtlich stark ins Programm integriert. Da kommt Freude auf.
14 Uhr Fandorf: schaut gut aus. Überschaubar, nahe der Halle und die Fans stehen Schlange für die Fanartikel! Im Festzelt läuft die Wiederholung des letzten Finales zwischen den Caps und dem KAC. Kein Wunder, dass die Wiener Fans schon wieder (oder beim Anblick so mancher: noch immer?) feiern.
Die Eröffnung naht und langsam geht es wieder rein in die Halle. Die erste große Aufregung: wo sitzt die Presse? Die Mitarbeiter der Wiener Stadthalle sind zwar freundlich und bemüht, Ahnung haben sie aber keine. Die Fotografen murren schon auf, Plätze gibt es für sie kaum separate. Zeit zum Ärgern gibt es kaum: die Eröffnung startet.
Alles beginnt mit einem Feuerwerk und trotzdem lässt die Akkustik zu wünschen über. Der gute WM Song ist zu leise, läuft Playback und wird dem Original nicht annähernd gerecht.
Bis zur Nationalhymne läuft alles wie geschmiert, nur wo bleibt die Choreografie? Der Hallensprecher hat sie offenbar vergessen, weist nur zwei Mal darauf hin - und ist kaum zu hören.
Als dann auch noch ein Starmaniac die Hymne singt wird es ganz lustig: "vielgeliebtes Österreich"? War das schon mal in der Hymne? Na ja, vielleicht habe ich in der Schule doch nicht so aufgepasst, wie ich das hätte tun sollen.
Spiel 1: Sensationelle Stimmung!
Wow! Die Stadthalle bebt und ich bin begeistert. Vergesst die Sazka Arena - sie ist zwar neu und fasst beinahe 20.000 Zuschauer, aber in der Stadhalle ist es lauter - viel lauter!
Unglaublich: eine ganze Halle macht mit und alles bebt. Das Team Austria trägt das Seine dazu bei und selbst nach der Niederlage wird gefeiert, gefeiert, gefeiert. Super Auftakt!
Spiel 2: Slovensko
Eigentlich hatte ich einen ruhigen Abend erwartet, nachdem das Österreich Spiel viel Stress war. Schnell Berichte schreiben, Fotos reinladen und wieder in die Halle. Mir stockt der Atem: aus dem rot-weiß-rot ist ein weiß-blau-rot geworden. Statt "Österreich" tönt es jetzt "Slovensko" durch das Oval. Bin ich doch in der Slowakei?
Die Stimmung auch in Spiel 2: sensationell, dicht und begeisternd. Da wird man förmlich mitgerissen. Keine Ahnung, wie der junge Mann auf der Videowall da schlafen kann. Der Alkohol - und das bei diesen Skaninavischen Preisen?
Jetzt habe ich auch Zeit, mehr auf das Drumherum zu achten: die Cheerleader können ganz schön ablenken. Ganz zu schweigen von diesen positiven Fans. Russen, Weißrussen, Österreicher, Slowaken - alles bunt durcheinandergemischt. Eine sensationelle Party! Eine Eishockeyparty!
Der erste Tag der WM geht dann im Pressezentrum zu Ende. Schnell noch die Highlights aus Innsbruck angeschaut und dann ins "Kringer's". Von dort geht es um Mitternacht Richtung Heimat. Ankunft: 2:30 Uhr.
Todmüde geht es ins Bett: Tag 1 ist endgültig vorbei. Ich bin begeistert von dieser WM. Und das war erst der Anfang der Party! Am Sonntag geht es weiter: wieder werden die Fans feiern und lustig sein. Eishockey ist genial!
Diese Ausgabe des WM Tagebuchs wurde von Klaus Führer geschrieben. Solltet Ihr selbst einen Tag bei der WM hier veröffentlichen wollen, einfach an kontakt@hockeyfans.at senden!