Deutschland mit achtbarem 2:3 gegen USA
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marksoft -
27. April 2005 um 12:34 -
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Eine große Kulisse fand sich am Münchner Oberwiesenfeld ein. Die Heimspielstätte des Bundesligaaufsteigers EHC München war seit Langem wieder ausverkauft. Eingedenk der personellen Besetzung der Gastmannschaft freilich kein Wunder. Diverse NHL - Größen, allen voran Dallas-Star Mike Modano gaben kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft ein Stelldichein in der bayerischen Landeshauptstadt.Die deutsche Mannschaft schlug sich bei ihrem vorletzten WM-Test achtbar, musste sich nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Fehlte es zwei Drittel lang an der Durchschlagskraft, erspielte sich das Team von Greg Poss in den letzten zwanzig Minuten ein Übergewicht, aus welchem die Treffer von Felski und Benda resultierten. Einzig ein Fauxpas von Torhüter Jonas ermöglichte der Amerikanern den Sieg.
Die US-Boys begannen zurückhaltend, ließen die Gastgeber durchaus mitspielen. Die nahmen dankend an und kamen zu ersten kleineren Möglichkeiten. Michael Bakos prüfte Ty Conklin per Blueliner. Jan Benda tat es ihm im Powerplay gleich, verzog aber hauchdünn. Nach zehn Minuten übernahmen die Gäste mehr und mehr das Ruder. Die deutsche Verteidigung übersah Eric Cole, der just von der Strafbank zurückkam. Cole überwand seinen Berliner Klubkamerad Oliver Jonas flach durch dessen Schoner. Drei Minuten später zeigte Mike Modano seine Extraklasse: Sein Solo mit verzögertem Abschluss zum 0:2 nötigte sogar dem Gros des deutschen Publikums Beifall ab. Kurz vor der ersten Pause fand sich Mike York frei vor Jonas wieder, konnte die Scheibe aber nicht im Netz unterbringen.
Der zweite Abschnitt gehörte dann zunächst wieder den Gastgebern. Lasse Kopitz hatte die bis dahin größte Chance, als er ebenso unverhofft wie ungehindert zum Break startete, leider aber Conklin anschoss. In der Folgeszene versuchte es Eduard Lewandowski mit einem Dribbling; auch hier war beim US-Schlussmann Endstation. Mit fortwährender Spielzeit mutierte das Spielniveau von einem munteren in ein zähes. Dem Favoriten sah man zwar die spielerische Leichtigkeit und technische Überlegenheit ein ums andere Mal an, zwingend waren die Mannen von Peter Laviolette allerdings kaum mehr. Die deutsche Mannschaft hingegen hatte Mühe sich in Szene zu setzen. Einzig Alex Barta konnte sich einmal gegen die Riesen in der US-Hintermannschaft durchsetzen. Sein Schuss aus spitzem Winkel strich knapp am langen Pfosten vorbei.
Auch der Schlussabschnitt begann wenig spektakulär. Daran änderte auch eine Faustkampfeinlage der Herren Benda, Martinec, Gill und Halpern nichts. Es musste schon ein Tor auf deutscher Seite helfen, um Stimmung in die Halle zu bringen. Zwölf Minuten vor dem Ende schloss Sven Felski einen schnellen Gegenangriff über Martinec und Bakos erfolgreich ab. Jetzt waren Mannschaft wie Publikum in der Begegnung angekommen. Erst recht, als Jan Benda vier Minuten nach dem Anschluss den Gleichstand herstellte. Der Traum von einem Überraschungscoup währte indes nicht lange. Keine zwei Minuten später brachte Richard Park seine Farben wieder in Front. Es war ein Shorthander, abgeschlossen mit einem trockenen Handgelenksschuss in die kurze Ecke. Oliver Jonas machte hierbei keine glückliche Figur.
Tore:
0:1 (11:08) Cole (Modano)
0:2 (14:20) Modano (Knuble)
1:2 (48:27) Felski (Bakos, Martinec)
2:2 (52:38) Benda (Kopitz)
2:3 (54:30) Park (Stastny 4-5)
Schiedsrichter: Christian Wohlgenannt (Austria)
Zuschauer: 6250 (ausverkauft)
(Hockeyweb.de)