Zwei junge ÖEHV-Torhüter bei der WM gefordert
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marksoft -
26. April 2005 um 10:28 -
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Jahrelang war Reinhard Divis die uneingeschränkte Nummer eins der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft. Im Vorjahr stand der Wahl-Vorarlberger bei allen sechs WM-Partien seinen Mann. Durch die Verletzung des ersten österreichischen NHL-Spielers und durch den Ausfall des ebenfalls routinierten Claus Dalpiaz geht die ÖEHV-Auswahl ohne Torhüter mit WM-Erfahrung in die Heim-WM.Die Last wird auf die Schultern von Bernd Brückler (23) und Patrick Machreich (24) verteilt, Jürgen Penker (22) ist der dritte Mann im Kasten. "Die Torhüter sind ziemlich jung, aber sie sind Siegertypen und wollen beweisen, dass sie gut spielen können. Man muss als Mannschaft gut spielen, damit man dem Torhüter die Chance gibt, gut zu spielen", erklärte Teamchef-Assistent Lars Bergström.
Bernd Brückler genoss Ausbildung in den USA
Brückler debütierte im Dezember 2003 beim Slovakia-Cup im Team und sicherte sich mit starken Leistungen einen Platz im WM-Aufgebot 2004, kam allerdings nicht zum Einsatz. Dass er mit Druck umgehen kann, hat der Steirer seit Jahren an der University of Wisconsin in Madison bewiesen. Oft mehr als 15.000 Zuschauer verfolgten im Kohl-Center die Badgers (Dachse) und ihren Torhüter, der einige Rekorde prominenter Vorgänger (Curtis Joseph, Mike Richter) auslöschte. Bereits 2001 sicherten sich die Philadelphia Flyers im Draft die Rechte an Brückler, der mit 16 Jahren als Zweier-Torhüter aus Graz weggegangen ist, um in Amerika seine Hockey-Ausbildung zu perfektionieren.
Brückler hat das College beendet und wechselt im Sommer ins Profilager. Ob nach Europa oder ins Farmteam der Flyers, die bei der WM durch Beobachter vertreten sein werden, hängt nicht zuletzt davon ab, ob die NHL startet oder nicht.
Derzeit sind drei Torhüter bei den Flyers unter Vertrag, zwei weitere sind wie Brückler gedraftet und warten auf ihre Chance.
Patrick Machreich war Nummer 1 bei Graz 99ers
Patrick Machreich weiß bereits, wo er in der nächsten Saison spielt. Der 24-Jährige, einer der wenigen österreichischen Einser-Torhüter der heimischen Liga, wechselt von den Graz 99ers zum Villacher SV. Davor allerdings möchte auch er sich auf internationalem Niveau beweisen. "Es ist aufregend und ein guter Vergleich, wo man steht und ob man eventuell auch einmal auf so einem Niveau spielen kann", erklärte der aus Zell amSee stammende Keeper.
In den Tests gegen Slowenien (zwei Mal 2:2) machten die beiden Torhüter ihre Sache gut. "Ich kann zwischen zwei guten Goalies wählen", erklärt Teamchef Herbert Pöck. Wer in der voraussichtlich vorentscheidenden Partie um den Klassenerhalt am Montag gegen Weißrussland den Kasten hüten wird, steht noch nicht fest.