Deutschland mit Remis gegen Lettland, WM Kader reduziert
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marksoft -
24. April 2005 um 09:46 -
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Schiedlich, friedlich trennte sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in ihrem zweiten Vergleich mit Lettland am Samstagabend in Ravensburg mit 3:3, und am Ende waren (fast) alle zufrieden.DEB-Präsident Hans-Ulrich Esken, der von einer guten Vorbereitung sprach und hofft, „dass wir langfristig den achten Platz in der Weltrangliste halten können“ - Bundestrainer Greg Poss, der sein Team wesentlich konzentrierter als in der ersten Begegnung beider Mannschaften agieren sah und natürlich die 3000 Fans in der ausverkauften Ravensburger Eishalle, die ein über weite Strecken packendes und hochklassiges Eishockeyspiel gesehen haben.
Relativ unzufrieden dürften am Samstagabend wohl nur fünf Nationalspieler gewesen sein: Felix Petermann, David Sulkovsky, Christian Hommel, Sasa Martinovic und Dimitri Pätzold. Sie mussten nach dem Spiel ihre Schläger separat verpacken, und das bedeutete nichts anderes, als dass sie statt zur Weltmeisterschaft nach Wien in den Urlaub fahren können. Greg Poss hat den Fünfen unmittelbar nach der Begegnung eröffnet, dass sie nicht mehr zum Kader für die WM gehören würden.
Dies heißt nicht unbedingt, dass sie schlechter als andere etablierte Kräfte agiert hätten. Aber irgendwo muss der Bundestrainer schließlich einen Schnitt machen, zumal in den nächsten Tagen noch einige frische Kräfte – aus Mannheim, Berlin und aus Übersee - zum Team stoßen werden. Falls sich keine neuen Verletzungen einstellen sollten, wird der Kader des letzten Vorbereitungsspieles gegen die USA in Rosenheim 27 Mann umfassen. Und daraus muss Poss dann nochmals zwei Spieler aussortieren, sodass er mit 25 Nationalspielern den Weg nach Wien antreten wird.
Gegen Lettland konnte der Bundestrainer auf jeden Fall schon eine deutliche Leistungssteigerung feststellen: „Wir waren heute viel konzentrierter als in Kaufbeuren. Doch nach dem 2:0 wurden wir unverständlicherweise wieder leichtsinnig.“
In der Tat: Das deutsche Team startete mit viel Elan und spielte die sichtlich überraschten Gäste zu Beginn förmlich an die Wand. Das 1:0 durch Barta im Nachschuss und das 2:0 von Kreutzer nach einem grandiosen Zusammenspiel im Powerplay waren die logische Folge. Doch dann folgte die von Poss monierte Leichtsinnsphase, und schon gelang den Letten mit einem Doppelschlag der Ausgleich. Besonders sehenswert das zweite Tor von Mikelis Redlihs, der die Scheibe mit dem Rücken zum Tor an der blauen Linie annahm, in unnachahmlicher Weise trotz Behinderung zum deutschen Tor zog und Goalie Pätzold keine Chance ließ. Redlihs, der bei Riga 2000 unter Vertrag ist, wurde zum besten Spieler seines Teams gewählt, und es würde niemanden wundern, wenn der 21-Jährige vor einer großen internationalen Karriere stünde.
Bester deutscher Spieler wurde übrigens Kapitän Jan Benda, der nach der zwischenzeitlichen Gästeführung kurz vor Schluss den vielumjubelten 3:3-Ausgleich erzielen konnte.
Am kommenden Dienstag geht es nun in München gegen die USA. Man darf gespannt sein, wie sich das deutsche Team im Vergleich mit den NHL-Profis aus der Affäre ziehen wird. Eine nochmalige Leistungssteigerung scheint allerdings notwendig, will man nicht unter die Räder kommen. Robert Müller und Oliver Jonas im deutschen Tor werden Schwerstarbeit vollbringen müssen.
Tore:
5.01 Min. 1:0 Barta
8.07 Min. 2:0 Kreutzer
16.36 Min. 2:1 Cipruss
18.33 Min. 2:2 Redlihs
29.05 Min. 2:3 Berzins
57.06 Min. 3:3 Benda
Schiedsrichter: Reiber (Schweiz)
Zuschauer: 3.000
(Hockeyweb.de)