Matchpuck KAC: Fünfter Auswärtssieg bringt Titelverteidiger in Front
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marksoft -
7. April 2005 um 21:34 -
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Unglaubliche Finalserie in der Erste Bank Eishockey Liga! Zum fünften Mal in Folge setzte sich die Auswärtsmannschaft durch, der KAC gewann in der Wiener Albert Schultz Halle mit 3:1 und hat damit am Sonntag vor eigenem Publikum den ersten Matchpuck zur Titelverteidigung!Eines ist bereits jetzt gewiss: die Finalserie der Saison 2004/05 geht in die österreichische Eishockeygeschichte ein! Noch nie seit Einführung der Play Offs war es der Fall, dass die ersten fünf Spiele einer Serie jeweils vom Auswärtsteam gewonnen wurde. Wer trauert beim Duell Vienna Cpaitals gegen KAC schon dem Heimrecht hinterher?
Die Caps sind schwer unter Zugzwang. Nachdem sie in Spiel 4 noch obenauf schienen und mit einem Sieg hochmotiviert nach Hause gefahren waren, kam in Spiel 5 die Ernüchterung. Wie schon in den Partien zuvor waren die Klagenfurter in Wien die bessere Mannschaft und kontrollierten das Geschehen am Eis mit einer ausgezeichneten Defensivleistung. Lange Zeit sah es überhaupt nach dem zweiten Auswärts - Shutout in Folge aus.
Nachdem die ersten 20 Minuten zwar unterhaltsam, aber torlos verlaufen waren, ging der zweite Abschnitt klar an den KAC. Vor allem dank der verletzungsbedingten Ausfälle von Bob Wren und Philippe Lakos waren die Rotjacken im Mitteldritte überlegen und machten auch das, was man zum Siegen benötigt: sie trafen das Tor.
Vor allem Verteidiger - Oldie Manny Viveiros war es in dieser Phase, der die Partie zu Gunsten der Gäste drehte. Zuerst traf der Klagenfurter in der 31. Minute mit einem Weitschuss selbst, dann legte er nur 4 Minuten später nach sehenswerter Kombination für Verteidigerkollege Mike Siklenka auf. Dieser traf zum 2:0 und damit waren die Schienen für Auswärtssieg Nummer 5 in dieser Serie gelegt.
Im letzten Drittel schien es dann das Schicksal gut mit den Vienna Capitals zu meinen. KAC Goalie Dan Cloutier musste in der 43. Minute verletzt vom Eis und Backup Enzenhofer kam. Die Wiener waren mit einem Schlag am Eis präsent, drängten auf den Anschlusstreffer, doch es dauerte bis zur 58. Minute, ehe Dieter Kalt umstritten, aber regulär zum 1:2 traf.
Die Capitals hegten Hoffnungen und setzten alles auf eine Karte. Torhüter Chabot ging vom Eis und machte einem Extra - Angreifer Platz. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Darcy Werenka an der Blauen Linie ein folgenschwerer Fehler unterlief. KAC Stürmer Tony Iob schaltete schnell, erhaschte die Scheibe und schoss sie quer übers Feld zum 3:1 ins leere Tor - die Entscheidung!
Am Ende war es also abermals ein Auswärtssieg, der diese Serie einer Entscheidung entgegenführt. Spiel 6 steht am Sonntag in Klagenfurt am Programm und der KAC hat die erste Möglichkeit, seinen 29. Titel zu holen. Eines jedoch spricht gegen den Rekordmeister: die Rotjacken müssen zu Hause antreten - bislang ein unüberbrückbarer Nachteil in diesem Finale!
Die Vienna Capitals müssen somit die nächsten zwei Spiele allesamt gewinnen, um ihrerseits Geschichte zu schreiben: nach 43 Jahren wollte man den Titel nach Wien holen. Noch ist nichts verloren, doch es wird schwieriger, noch dazu spielt man ein eventuelles Spiel 7 wieder in der Bundeshauptstadt. Hält die Auswärtsserie bis dahin oder durchbricht der KAC am Sonntag den Bann und triumphiert vor eigenem Publikum?
[split]Presseaussendung Vienna Capitals[/split]
HEIMFLUCH HÄLT AN: KAC GEWINNT IN WIEN
Und wieder hat das Gastgeberteam verloren: In einer abermals ausverkauften Albert Schultz-Halle setzte sich der KAC mit 3:1 durch und hat nun bereits am Sonntag in Klagenfurt die Chance, österreichischer Meister zu werden.
Wie so oft in dieser Finalserie starteten die Wiener furios, hatten bereits nach 18 (!) Spielsekunden eine hochkarätige Chance auf den Führungstreffer: Bob Wren bediente Mike Craig ideal, der scheiterte nur knapp an NHL-Import Dan Cloutier. In Minute 12 konnte Manuel Latusa eine weitere Möglichkeit für sich verbuchen, nach Querpass der KAC-Abwehr spritzte der Wiener Stürmer dazwischen, wieder rettete die Fanghand Cloutier’s die Klagenfurter vor dem Rückstand.
Nach dem torlosen Eröffnungsdrittel fanden die Rotjacken besser ins Spiel, in den ersten Spielminuten nach Wiederbeginn boten sich den Gästen aus Kärnten nach und nach Einschussmöglichkeiten. In der 31. Minute waren es auch die Klagenfurter, die über den so wichtigen Führungstreffer jubeln konnten: Defensiv-Haudegen Viveiros nahm sich von der blauen Linie ein Herz, Frederic Chabot im Tor der Caps war hoffnungslos die Sicht verstellt – 1:0 aus Sicht des regierenden Meisters. Exakt vier Minuten später brachte Mike Siklenka den KAC in eine hervorragende Ausgangsposition für die verbliebenen Spielminuten. Nach Traumkombination wurde der sträflich vernachlässigte Siklenka angespielt, dieser hatte keine Mühe den zweiten Treffer an diesem Abend zu erzielen.
Die Caps waren bemüht, mussten aber mit Verletzungspech (Lakos mit Schulterverletzung und Wren wieder mit Knöchelproblemen bereits im zweiten Drittel ausgeschieden) und Schiedsrichter Schiffauer kämpfen. Schiffauer legte bei der Spielleitung zweierlei Maß an, akzeptierte vor allem das ständige Halten der Kärntner. Durch diese widrigen Umstände kamen die Wiener zunehmend außer Tritt, auch die Leistenzerrung von Dan Cloutier in der 44. Spielminute (statt Cloutier kam Enzenhofer) vermochte die Vienna Capitals nicht noch einmal ins Spiel zu bringen. Trotzdem wurde es gegen Ende nochmals spannend. Trainer Jim Boni riskierte bereits zweieinhalb Spielminuten vor der Schlusssirene alles, nahm Chabot für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Dieter Kalt erzielte in der 58. Minute den Anschlusstreffer, doch nicht einmal eine Minute später waren alle Träume, den Ausgleich vielleicht doch noch zu schaffen, zerplatzt: Darcy Werenka verlor den Puck an der blauen Linie des KAC, Tony Iob ließ sich nicht zweimal bitten und traf aus großer Distanz ins leere Tor zum 3:1-Endstand.
Damit hat es der KAC bereits am Sonntag in der Hand, sich wieder zum österreichischen Meister zu krönen. Doch angesichts der Dramatik in dieser Finalserie, dem Heimfluch und der Tatsache, dass sich die Caps von ihren Fans mit einem Heimsieg in die Sommerpause verabschieden wollen, zeigt, dass die Serie noch lange nicht entschieden ist. Noch fehlt dem KAC ein Sieg – die Vienna Capitals werden alles daran setzen, die Klagenfurter Führung Sonntag zu egalisieren. Die Fans werden die Caps in jedem Fall auch im Süden Österreichs unterstützen: Zwei Fanbusse rollen als moralische Unterstützung an…
[split]Spielstatistiken[/split]
EV Vienna Capitals - EC KAC 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
Zuschauer: 4.500
Referees: Schiffauer G.; Längle M., Neuwirth K.
Tore: Kalt D. (57:50 / Lukas R., Latusa M.) resp., Viveiros E. (30:30 / Iob A., Washburn S.), Siklenka M. (34:30 / Ressmann G., Ban C.), Iob A. (58:30 / Washburn S.)
Goalkeepers: Chabot F. (58 min. / 30 SA. / 2 GA.) resp. Enzenhofer H. (16 min. / 15 SA. / 1 GA.), Cloutier D. (43 min. / 22 SA. / 0 GA.)
Penalty in minutes: 16 resp. 12
Die Kader:
Capitals: Wren B., König C., Dolezal C., Winkler S., Latusa M., Chyzowski D., Craig M., Peintner M., Jäger B., Kalt D., Tsurenkov Y., Baumgartner G., Suorsa J., Cseh C., Chabot F., Pfeffer T., Lakos P., Wieselthaler L., Werenka D., Kasper P., Lukas R., Altmann M.
KAC: Horsky P., Ressmann G., Hager G., Schuller D., Ban C., Schaden M., Welser D., Ibounig C., Wilfan F., Iob A., Washburn S., Kraiger J., Ofner H., Cloutier D., Enzenhofer H., Ivanov I., Viveiros E., Reichel J., Ratz H., Fearns K., Siklenka M.
Finale (Best of Seven)
EV Vienna Capitals - EC KAC 2:3 (1:2, 2:1, 0:5, 5:4 n. P., 1:3)