Danke für's mitspielen! Meilenweit entfernt von ihrer Form waren die Vienna Capitals im dritten Finale gegen den KAC und gingen vor heimischen Publikum sang und klanglos mit 0:5 unter. Der Titelverteidiger ging mit dem zweiten Auswärtssieg in der Serie mit 2:1 in Führung und hat einen Vorteil: am Dienstag geht es in Klagenfurt in Spiel 4."Und so spielt man Eishockey", sangen die KAC Fans fast den gesamten Abend über in der Wiener Albert Schultz Halle. Oftmals wird der Gesang als überheblich angesehen, doch in diesem dritten Finalspiel spiegelte es die Kräfteverhältnisse wieder. Der KAC lieferte dem Gewinner des Grunddurchganges, den Vienna Capitals, ein Lehrspiel, das Spuren hinterließ.
Drittes Finale, dritter Auswärtssieg! Das Heimrecht scheint in der Finalserie der diesjährigen Erste Bank Eishockey Liga wenig Glück zu bringen. Enttäuschend verlief der zweite Heimauftritt der Vienna Capitals vor einer abermals ausverkauften Albert Schultz Halle. Bis auf die Anfangsphase hatten die Wiener dem erneut sensationell souverän aufspielenden Meister wenig entgegenzusetzen. Von der vielgelobten Offensivpower der Hauptstädter war gar nichts zu sehen und in der Defensive leistete man sich Aussetzer, die zu insgesamt fünf Treffern führten.
Die Capitals hatten den um eine Spur besseren Start in diese Partie und fanden die ersten Möglichkeiten vor, aber es waren die Rotjacken, welche in Führung gehen. Mit einem Power Play Treffer konnte der KAC einen schweren König Fehler nützen und durch Iob mit 1:0 in Führung gehen. Zum dritten Mal in dieser Finalserie waren die Klagenfurter erstmals vorne.
Das zweite Drittel war dann eine Vorführung der Rotjacken, wie man eine Heimmannschaft neutralisiert. Mit perfektem Spiel im Mitteldrittel wurden die Wiener vor eine unlösbare Aufgabe gestellt und zu folgenschweren Fehlern gezwungen. Drei Treffer ließen die Klagenfurter im zweiten Drittel folgen und konnten mit einem beruhigenden 4:0 in die zweite Pause gehen.
Das Schlussdrittel wurde vom KAC dann souverän über die Bühne gebracht, es gelang sogar noch ein weiterer Treffer. Die Wiener mussten eine 0:5 Schlappe schlucken und müssen nun am Dienstag in Klagenfurt das Gesetz der Auswärtsserie fortsetzen: nur ein Sieg bewahrt sie vor dem ersten Matchball des KAC.
[split]Presseaussendung Vienna Capitals[/split]
EIN ABEND ZUM ABHAKEN
Über der Finalserie 2004/05 liegt weiter der Fluch der Heimniederlagen: Wieder konnte das Auswärtsteam einen Sieg landen, diesmal war der KAC eine Klasser besser, gewann in der ausverkauften Albert Schultz-Halle ungefährdet mit 0:5.
Diesen Abend sollten die Cracks der Vienna Capitals am besten schnell vergessen. Der KAC geht in der best-of-seven-Serie nach dem heutigen Auswärtserfolg neuerlich in Führung. Dabei hätten die Wiener nicht schlecht begonnen, dominierten die ersten 10 Spielminuten und hatten hochkarätige Einschussmöglichkeiten. So etwa Bob Wren in der vierten Spielminute oder Peter Kasper in Minute 11, der das Ziel nur knapp verfehlte. Doch dann kam die Wende: Philippe Lakos wurde von Referee Wohlgenannt auf die Strafbank geschickt, der KAC agierte abgeklärt und verwandelte seine erste Power-Play-Möglichkeit in diesem Spiel gleich zum ersten Treffer. Tony Iob wurde von der Verteidigung sträflich alleine gelassen – Iob hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz vorbei an Frederic Chabot zur 0:1-Führung einzunetzen.
Der Mittelabschnitt war dann in der Hand der Gäste aus Klagenfurt, die mit effizienter Spielweise das Spiel binnen acht Spielminuten entschieden: Zuerst war es Legionär Washburn, der mit einem Weitschuss alle überraschte (23.), Lindner im Konter und nach Schuss ins kurze Eck sowie Jens Kraiger erhöhten schließlich noch auf 4:0 aus Sicht der Rotjacken. Damit war das Match praktisch schon zur Halbzeit entschieden, auch ein Time-Out der Capitals konnte am Stärkenverhältnis auf dem Eis nichts mehr ändern.
Die Caps bemühten sich, hatten jedoch kaum Puckglück – und fanden, sofern sich Dieter Kalt & Co. durch die Abwehrreihen des KAC kämpfen konnten, ihren Meister in Schlussmann Dan Cloutier, der heute nicht in Schwierigkeiten zu bringen war. Auf der anderen Seite führte der KAC vor, wie einfach das Tore-Schießen geht: Dave Chyzowski war auf der Strafbank – die Klagenfurter zeigten eine schöne Kombination in numerischer Überzahl und schon stand es 0:5. In den verbliebenen Spielminuten passierte nicht mehr viel, beide Teams bereiteten sich schon auf das nächste Duell am Dienstag vor. Dann haben die Caps wieder die Möglichkeit, mit einem Auswärtssieg auf 2:2 zu stellen (Spielbeginn 19.15 Uhr, live auf Premiere Austria).
[split]Spielstatistiken[/split]
EV Vienna Capitals - EC KAC 0:5 (0:1, 0:3, 0:1)
Zuschauer: 4.500
Referees: Wohlgenannt Mag. C.; Längle M., Peiskar W.
Tore: Iob A. (16:21 / Washburn S., Welser D.), Washburn S. (22:50 / Viveiros E.; 41:47 / Viveiros E., Ibounig C.), Lindner H. (28:41 / Washburn S., Cloutier D.), Kraiger J. (30:04 / Ban C., Cloutier D.)
Goalkeepers: Chabot F. (60 min. / 31 SA. / 5 GA.) resp. Cloutier D. (60 min. / 21 SA. / 0 GA.)
Penalty in minutes: 10 resp. 24 (Misconduct - Ratz H.)
Die Kader:
Capitals: Wren B., König C., Dolezal C., Winkler S., Latusa M., Chyzowski D., Craig M., Peintner M., Jäger B., Kalt D., Tsurenkov Y., Baumgartner G., Suorsa J., Cseh C., Chabot F., Pfeffer T., Lakos P., Wieselthaler L., Werenka D., Kasper P., Lukas R., Altmann M.
KAC: Horsky P., Lindner H., Hager G., Schuller D., Ban C., Schaden M., Welser D., Ibounig C., Wilfan F., Iob A., Washburn S., Kraiger J., Ofner H., Cloutier D., Enzenhofer H., Ivanov I., Fearns K., Viveiros E., Reichel J., Ratz H., Siklenka M., Schellander P.
Finale (Best of Seven)
EV Vienna Capitals - EC KAC 1:2 (1:2, 2:1, 0:5)