Bärenstark: KAC holt mit Sieg in Wien Heimrecht!
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marksoft -
29. März 2005 um 21:31 -
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Heimvorteil ade: die Vienna Capitals haben gleich zum Auftakt der Best of Seven Finalserie gegen den KAC vor eigenem Publikum mit 1:2 verloren und sind damit ins Hintertreffen geraten. Der Titelverteidiger zeigte seine Zähne: gegen den Sieger des Grunddurchganges präsentierte man sich bärenstark und kompromisslos, gewann am Ende im Herzschlagfinish.3 Siege fehlen dem KAC noch zur erfolgreichen Titelverteidiung. Gleich zum Auftakt der Finalserie gegen die Vienna Capitals setzten sich die Rotjacken auswärts mit 2:1 durch und holten sich damit den Heimvorteil ins eigene Lager!
Das erste Finale der Erste Bank Eishockey Liga bot das, was man sich erhoffen durfte: Play Off Eishockey pur, viele kämpferische Szenen, Tempo, Torchancen und große Einzelleistungen. Der KAC startete bärenstark in die Partie und schien damit auch die Vienna Capitals zu überraschen. Mit konsequentem Forechecking, harter Arbeit an Mann und wenn nötig auch Icings ließ man die Wiener nie ins Spiel kommen.
Als dann nach einem überflüssigen Pfeffer Foul das anstehende Power Play von Welser zum 1:0 genutzt werden konnte, hatten die Rotjacken endgültig Oberwasser. Dieses verloren sie aber im Mitteldrittel nach und nach. Von der souveränen Leistung des ersten Abschnittes war kaum mehr etwas zu sehen und zusäztlich schwächte man sich mit insgesamt 10 Strafminuten.
Die Caps verabsäumten es in dieser Phase, den Ausgleich zu erzielen. Sie hatten die Chancen, verwerteten aber keine einzige davon und auch nach 40 Minuten blieb es beim Minimalvorsprung der Klagenfurter.
Das Schlussdrittel sollte noch einmal einiges an Spannung mi sich bringen. Die Wiener waren weiterhin bemüht, der KAC nun aber wieder konzentrierter. Als die Hausherren gerade Schwung aufnahmen, um in der Schlussphase doch noch den Umschwung zu schaffen, war es Ofner, der in der 52. Minute zum 2:0 für den KAC abstaubte.
Die Wiener schienen geschlagen, doch nach einem Time Out von Trainer Jim Boni rappelte man sich noch einmal hoch. Die Chancen mehrten sich wieder, doch Dan Cloutier im Tor der Rotjacken schien unüberwindbar. Bis zur letzten Minute, in der Dave Chyzowski dann doch noch jubeln durfte. Er staubte zum 1:2 ab und die Caps waren haarscharf am Ausgleich dran. Doch die Rotjacken gingen als Sieger vom Eis und in der Serie mit 1:0 in Führung.
Fazit:
Der KAC hatte doch den Vorteil auf seiner Seite! Die Wiener wirkten nach einer Woche Pause erst in der Schlussphase so richtig im Spiel, während der Titelverteidiger von der ersten Sekunde präsent war. Zudem agierten die Rotjacken überaus konsequent, ließen sich in der Defensive auf keine Mätzchen ein und entschärften die starken Offensivwaffen der Wiener oftmals bereits im Mitteldrittel.
Dass auch Goalie Dan Cloutier noch einen ausgezeichneten Tag erwischte, half den Rotjacken ebenfalls weiter. Aber auch bei den Caps war Chabot gut in Form, wurde aber bei weitem nicht so oft und so gefährlich geprüft wie sein Kollege gegenüber.
Spiel 1 endete mit einer Überraschung und der Führung für die Rotjacken, die Wiener werden sich aber daran aufrichten können, dass man, je länger die Partie dauerte, besser ins Spiel kam. In Klagenfurt wird man am Donnerstag mit Sicherheit selbst von Anfang an anwesend sein und vom KAC nicht mehr überrascht werden können.
Die Klagenfurter haben einmal mehr bewiesen, was Erfahrung alles ausmachen kann und sich zumindest einen ersten kleinen Vorteil verschafft. Noch ist aber nichts entschieden, denn zum Titel braucht man vier Siege - und die können auch die Wiener noch erreichen.
[split]Presseaussendung Vienna Capitals[/split]
TAKTISCHE MEISTERLEISTUNG BRINGT KAC IN FÜHRUNG
Der Klagenfurter AC geht in der Finalserie der Erste Bank Eishockey Liga mit 1:0 in Führung: In einem knappen und von Taktik geprägten Spiel setzten sich die Kärntner knapp mit 2:1 durch.
Der Erfolg der Rotjacken war vor allem auf eine taktische Meisterleistung zurückzuführen: Der KAC stand kompakt in der Defensive, konzentrierte sich auf Manndeckung der wichtigsten Caps-Spieler – und nutzte die wenigen sich bietenden Chancen mehr als effizient. Dabei hätte das Spiel ganz anders beginnen können: Angetrieben von 4500 enthusiastischen Caps-Fans, die mit einer tollen Choreographie eine würdige Final-Stimmung in die restlos überfüllten Albert Schultz-Halle zauberten, hätte Bob Wren nach nur 30 Sekunden die schnelle Führung auf der Kelle gehabt. Doch Wren’s Schuss wurde von KAC-Torhüter Cloutier abgefangen, die Kärntner kamen immer besser ins Spiel.
Ein Power-Play wurde von den Klagenfurtern in der neunten Minute zum wichtigen Führungstreffer genutzt. Thomas Pfeffer musste wegen unkorrekten Körperangriffs zwei Minuten auf der Strafbank absitzen, als Daniel Welser ein Gestocher vor dem Wiener Tor zum 1:0 aus Sicht des KAC nutzte: Die Caps brachten den Puck nicht aus ihrem Drittel, immer wieder prallten Schüsse zurück zu den Kärntnern – der Schuss von Daniel Welser nach exakt 8:41 Minuten fand den Weg an Goalie Frederic Chabot vorbei ins Tor.
Die Caps verdauten den Rückstand schnell, im zweiten Drittel übernahmen die Gastgeber schließlich die Kontrolle über das Spiel. Der KAC agierte nicht mehr so diszipliniert wie im vorherigen Abschnitt, musste vier Unterzahlsituationen überstehen. Den Wienern wollte aber trotz numerischer Überlegenheit kein Treffer gelingen, immer wieder fehlten einige Zentimeter beim entscheidenden Pass. So retteten die KAC-Cracks trotz eines Schussverhältnisses von 16:3 (!) für die Wiener, bei denen Philippe Lakos und Yuri Tsurenkov die größten Chancen zu verbuchen hatten, ihren knappen Vorsprung über das zweite Drittel.
Auch im dritten Abschnitt verlagerten sich die Kärntner darauf, die Führung über die Runden zu bringen – das Caps-Feuerwerk wollte sich auf der anderen Seite jedoch nicht wirklich entzünden. Just als die Wiener einen Gang höher schalteten und den Ausgleich vor Augen hatten, zerstörte der Treffer von Harald Ofner zum 0:2 vorerst alle Ausgleichs-Ambitionen. Capitals-Trainer Jim Boni reagierte mit einem Time Out, versuchte seine Jungs noch einmal nach vorne zu peitschen und dem Spiel eine entscheidende Wende zu geben. Torhüter Chabot wurde exakt 64 Sekunden vor Schluss für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen, alles wurde versucht, um Cloutier & Co. endlich bezwingen zu können. Dave Chyzowski gelang dann in Minute 59:17 auch der Anschlusstreffer. Die Fans bebten, skandierten „Ausgleich, Ausgleich“ – doch die Klagenfurter, bei denen Viveiros in der entscheidenden Phase eine 2-Minuten-Strafe ausgesprochen bekam, hielten dem Druck stand und retteten den Vorsprung über die Distanz.
Doch noch ist für die Vienna Capitals kein Grund, Trübsal zu blasen – die best-of-seven-Serie ist noch lang, am Donnerstag in Klagenfurt wird es schon wieder besser für Bob Wren, Dieter Kalt & Konsorten laufen. Die Fanclubs der Vienna Capitals wollen ihre Cracks auch auswärts unterstützen: Trotz Donnerstag-Termin sind Fanbusse geplant.
[split]Statistikinformationen[/split]
EV Vienna Capitals - EC KAC 1:2 (0:1, 0:0, 1:1)
Zuschauer: 4.500
Referees: Schiffauer G.; Berneker T., Peiskar W.
Tore: Chyzowski D. (59:17 / Lukas R., Kalt D.) resp., Welser D. (08:41 / Washburn S., Iob A.), Ofner H. (51:03 / Fearns K., Ivanov I.)
Goalkeepers: Chabot F. (59 min. / 25 SA. / 2 GA.) resp. Cloutier D. (60 min. / 42 SA. / 1 GA.)
Penalty in minutes: 22 (Misconduct - Jäger B.) resp. 20
Die Kader:
Capitals: Wren B., König C., Dolezal C., Winkler S., Latusa M., Chyzowski D., Craig M., Peintner M., Jäger B., Kalt D., Tsurenkov Y., Baumgartner G., Suorsa J., Cseh C., Chabot F., Pfeffer T., Lakos P., Wieselthaler L., Werenka D., Kasper P., Lukas R., Altmann M.
KAC: Horsky P., Lindner H., Hager G., Schuller D., Ban C., Schaden M., Welser D., Ibounig C., Wilfan F., Iob A., Washburn S., Kraiger J., Ofner H., Cloutier D., Enzenhofer H., Ivanov I., Fearns K., Viveiros E., Reichel J., Ratz H., Siklenka M., Schellander P.
Finale (Best of Seven)
EV Vienna Capitals - EC KAC 0:1 (1:2)