99ers klagen bei Sportgericht in Lausanne ein
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marksoft -
25. März 2005 um 05:49 -
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Der Ärger über die nicht geschafften Play Offs liegt den Graz 99ers noch immer schwer im Magen. Weiterhin im Mittelpunkt ihrer Überlegungen ist die Partie gegen Innsbruck und das nicht gegebene Tor in der Schlussphase. Genau dieser Punkt ist es, der den Steirern fehlte. Daher klagten sie am gestrigen Donnerstag in Lausanne vor dem Obersten Sportgericht.Ende Februar mussten sich die Graz 99ers gegen den HC Innsbruck mit 2:3 geschlagen geben - dabei hatte man eigentlich den Sieg schon in der Tasche. In den letzten Spielsekunden erzielten die Steirer selbst das 3:2 und wähnten 2 Punkte auf ihrer Seite. Aber der Schiedsrichter gab das reguläre Tor nicht und die Grazer verloren am Ende noch im Penalty Schießen.
Dieser eine Punkt war es am Ende, der den Steireren den Einzug ins Halbfinale ermöglicht hätte. Der Ärger bei den Grazern war bereits nach dem Spiel groß, ein Einspruch beim zuständigen Verbandsausschuss wurde aber abgewiesen.
Daher geht man nun vor das Sportgericht in Lausanne. Man wolle aber auf keinen Fall die Meisterschaft beeinflussen, denn diese solle sportlich zu Ende gehen. Den Steirern geht es nach Aussage ihres Präsidenten Pildner-Steinburg um Schadenersatz vom ÖEHV und im die Änderung der Statuten.
Nachstehend die Erklärung der Graz 99ers:
Es geht den Graz 99ers nicht darum, die laufende Meisterschaft zu unterbrechen oder zu beeinflussen, diese wird bis zum Spruch des Gerichts bereits lange entschieden sein. Die Meisterschaft der ERSTE BANK-Eishockeyliga 2004/2005 war äußerst spannend, sportlich hochwertig und hat eine im österr. Eishockey seit sehr langer Zeit nicht da gewesene Euphorie, u.a. auch in Graz, mit sich gebracht. Somit hat sich die EBL verdient, ordnungsgemäß und sportlich zu Ende gebracht zu werden.
Vereine der ERSTE BANK-Liga leisten seit Jahren hervorragende und professionelle Arbeit, werden jedoch von einem ÖEHV bevormundet, der es bis heute nicht geschafft hat, seine Strukturen neuzeitlich auszurichten und mit höchst dubiosen Entscheidungen die Arbeit der Vereine massiv negativ beeinträchtigt.
Dem Präsidenten, Dr. Dieter Kalt und seinen Vorstandskollegen scheint es bis heute nicht bewusst zu sein, daß sie den Aufschwung im österreichischen Eishockey, von welchem auch die bevorstehende Weltmeisterschaft in Wien getragen wird, in erster Linie der hervorragenden Arbeit der Vereine der ERSTE BANK-Liga verdanken.
Insbesondere die in der laufenden Saison mehrfach nachhaltig gegen Graz gerichteten willkürlichen Entscheidungen, zuletzt betreffend den Spielausgang vs HC Innsbruck „Die Haie“, vom 27.02.2005, sind Anlaß für den Präsidenten, Mag. Jochen Pildner-Steinburg, diesen Schritt gegen den ÖEHV zu setzen, weil es sich u.a. die Mannschaft nicht verdient hat, durch äußerst dubiose Entscheidungen des ÖEHV um die Früchte ihrer sehr harten Arbeit gebracht worden zu sein. Anderseits sind die Bestimmungen des Verbandes so ausgelegt, bzw. werden so angewendet, daß sie ein „fair trial“, wodurch der Sport geprägt sein sollte, nicht zulassen.
In seiner Entscheidungsfindung gegen die Graz 99ers ist der Verband von den seinerseits ständig gepredigten Prinzipien der Wettbewerbserhaltung und Fairness weit entfernt und offensichtich von subjektiven Beweggründen geleitet.
Die Graz 99ers sind nicht mehr bereit, ohne sich dagegen massiv zur Wehr zu setzen, die Diktatur des ÖEHV weiterhin zu erdulden und wollen mit dieser Maßnahme ein weiteres Zeichen für eine erfolgreiche Zukunft des Eishockeysports in Österreich unter neuzeitlichen, fairen und demokratischen Bedingungen setzen, wie es in anderen Sportverbänden in Österreich als selbstverständlich realisiert ist.
Das sind wir unseren Spielern, Sponsoren, Zusehern und dem Eishockeysport insgesamt schuldig.
Mag. Jochen Pildner-Steinburg
(Präsident)