Die Vienna Capitals haben es geschafft! Erstmals seit ihrer Bundesligazugehörigkeit erreichten die Hauptstädter ein Finale. Im dritten Semifinalduell gegen den VSV sorgte man zwischenzeitlich für einiges Zittern, ließ die Adler einen 0:3 Rückstand aufholen und siegte am Ende doch noch mit 5:3.Eishockey - Wien steht Kopf! Die Vienna Capitals sind ihrer Favoritenrolle im Halbfinale gegen den VSV gerecht geworden und haben den Vizemeister der vergangenen Saison mit einem 3:0 - Sweep aus dem Bewerb geworfen!
Der Weg zur Entscheidung gestaltete sich aber schwieriger, als man nach einem starken Beginn der Wiener erwarten hätte können. Die Partie begann hochemotional und zwei kleine Rangeleien in den ersten 120 Sekunden zeigten, dass sich die Villcher noch nicht geschlagen geben wollten.
Doch die Wiener starteten perfekt in die Partie und gingen durch einen Blue Liner von Darcy Werenka in der 4. Minute in Führung - ein Power Play Treffer, der den Wienern die Verkrampftheit nahm. Die Capitals übernahmen das Kommando und schienen die Entscheidung herbeizwingen zu wollen. Als die Villacher selbst in Überzahl die Chance hatten, den Ausgleich zu erzielen, gelang den Hausherren das 2:0. Ein sehenswerter Shorthander von Kapitän Dieter Kalt sorgte für die beruhigende Pausenführung der Hauptstädter.
Auch im Mittelabschnitt änderte sich vorerst nichts am Bild der Partie. Die Wiener hatten das Heft fest in der Hand und schienen einem klaren Sieg entgegenzusteuern. Bis zur 25. Minute, denn dann nahmen die Gäste aus Kärnten die Fäuste zu Hilfe und fanden so ins Spiel zurück.
Die Jungspunde Ulrich und Steinwender nahmen sich die Caps Spieler Suorsa und Wieselthaler zur Brust und siegten in den direkten Faustkämpfen. Letzten Endes mussten die beiden VSV Spieler und Wieselthaler mit Spieldauerstrafen vom Eis und Suorsa für 2 Minuten auf die Bank. Dennoch waren die Wiener die heimlichen Sieger der Rauferei, denn nach Ablauf der Suorsa - Strafe hieß es 3 Minuten Power Play für die Hauptstädter und als dann auch noch Doyle raus musste, nützten die Wiener die Chance und stellten auf 3:0. Craig traf mit einem One Timer aus spitzem Winkel.
Doch die Adler gaben nicht auf, waren nach der Rauferei so richtig heiß und ein Scharfschuss von Gauthier sorgte für den ersten Erfolg. Nachdem der Videobeweis erstmals in dieser Saison eingesetzt worden war hieß es nur noch noch 1:3 und die Villacher waren wieder da.
Als dann Lanzinger im Power Play auch noch das 2:3 ins Netz brachte, waren die Villacher endgültig in der Partie und die Wiener retteten sich mit dem knappen Vorsprung in die zweite Pause.
Auch im letzten Abschnitt drückten die Villacher auf das nächste Tor und in der 43. Minute war es dann so weit: das Unmögliche war geschafft, als Doyle bei angezeigter Strafe für die Wiener das 3:3 gelang und die Aufholjagd der Adler erfolgreich beendete.
Es sollte das letzte Tor der Kärntner in dieser Saison bleiben, denn die Wiener antworteten perfekt auf den Ausgleichsschock und kamen 113 Sekunden nach dem Ausgleich durch den nächsten Craig Kracher zur 4:3 Führung - die Entscheidung!
Der nächste Schock nicht nur für den VSV, sondern für ganz Eishockey - Österreich folgte in der 51. Minute: Adler Goalie Reinhard Divis musste abermals an seiner Schulter verletzt vom Eis und wurde von Backup Prohaska ersetzt. Der Ersatzmann sollte eine fehlerlose Schlussphase abliefern, die Niederlage konnte aber auch er nicht mehr verhindern.
Die tragische Figur der Schlussphase sollte NHL Import Jason Krog werden. Der VSV Stürmer musste gleich zwei Mal in Folge auf die Strafbank und schwächte seine Mannschaft damit in der wichtigsten Phase der Partie. Die Wiener konnten Power Play 1 nicht nützen und drohten im zweiten Power Play abermals den Ausgleich zu kassieren. In der 59. Minute fuhr Gauthier im Break alleine auf Chabot zu, doch der Wiener Schlussmann, der ansonsten oft unsicher wirkte, sorgte für den Game Winning Save und hielt damit das 4:3 für seine Mannschaft.
Praktisch als Dankeschön traf im Gegenzug Baumgartner im Power Play zum 5:3 und ließ die Albert Schultz Halle endgültig zum Tollhaus werden. Selbst einige Mätzchen der Villacher in den Schlussminuten wurden ob der Feierlichkeiten auf den Rängen gelassen hingenommen und nach der Schlußsirene feierten dann alle Wiener Fans den ersten Finaleinzug in der Geschichte der Vienna Capitals.
Fazit:
Ein verdienter Sieg der Wiener, die mit dem Sweep gegen Villach einmal mehr ihre Favoritenrolle auf den Meistertitel untermauerten. Die bessere Mannschaft setzte sich am Ende gegen einen VSV durch, der nie homogen wirkte und seinen Zenith überschritten zu haben scheint. Die Adler überzeugten ca. 15 Minuten lang, als sie ihre Aufholjagd bis zum 3:3 aufs Eis legten, um dann abermals durch Undiszipliniertheiten alles wieder zu verlieren.
Bei den Wienern war es an diesem Abend Mike Craig, der alle überstrahlte und seine ständige Torgefährlichkeit mit zwei Treffern krönte. Ebenfalls positiv zu erwähnen war Kapitän Dieter Kalt, der wohl seine beste Saisonleistung zeigte.
Beim VSV wirkte einzig Gauthier in der Lage, das Gehäuse der Wiener in Gefahr zu bringen, in der Defensive zeigten Weinrich und Stewart eine abgeklärte Leistung. Verlierer des Spiels war Jason Krog, der nicht zur Geltung kam und seiner Mannschaft zudem durch Strafen die letzten Chancen raubte.
Erwähnenswert auch die gute Leistung von Schiedsrichter Wohlgenannt, der konsequent seinen Stil durchpfiff und die Partie fast immer unter Kontrolle hatte. In der Schlussphase hielt der dem allgemeinen Druck stand, wenngleich einige knappe Entscheidungen im Nachhinein durchaus auch in die andere Richtung gehen hätten können. Damit haderte auch der VSV, doch der Schiedsrichter war es in dieser Serie nicht, dass die Adler am Ende ohne Play Off Sieg in den Urlaub fahren müssen.
Für die Caps bedeutet der Sweep eine Woche Pause vor dem ersten Finale, das am 29. März in der Albert Schultz Halle stattfinden wird. Ob eine so lange Pause in den Play Offs gut ist, oder doch ein durchgehender Spielrhythmus von Vorteil sein wird, kann man spätestens dann sehen. Egal wer der Gegner sein wird: die Capitals gehen als Favorit in dieses Finale. Das erste Saisonziel ist erreicht, jetzt geht es für die Hauptstädter noch um die Krönung einer (fast) perfekten Saison.
[split]Presseaussendung Vienna Capitals[/split]
Um 21.48 Uhr hatten es die Vienna Capitals geschafft: Mit einem 5:3-Sieg in der restlos ausverkauften Albert Schultz-Halle schickten die Wiener den VSV mit einem „Sweep“ in die Ferien. Danach wurde der Kagraner Eispalast zum Tollhaus –Mike Craig, Darcy Werenka & Co. jubelten noch lange mit den Fans.
Alle Spieler der Vienna Capitals waren sich vor Spielbeginn bewusst, dass der dritte Sieg in der best-of-five-Serie gegen den VSV ein hartes Stück Arbeit werden würde. Die Caps führten nach 30 Minuten schon mit 3:0, dann drehten die Kärntner – mit dem Rücken zur Wand – jedoch noch einmal auf, schafften in der 43. Minute sogar den Ausgleich. Doch Mike Craig traf postwendend, nur 113 Sekunden später, zum wichtigen 4:3. In den Schlussminuten sorgte Gregor Baumgartner in 2-Mann-Überzahl schließlich für den 5:3-Endstand.
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel in der Albert Schultz-Halle keine Grenzen mehr, die Fans forderten die Caps-Cracks nochmals aufs Eis, um den ersten Finaleinzug in der Geschichte der Vienna Capitals in gebührendem Rahmen (nämlich mit Ehrenrunde) feiern zu können.
Schade nur, dass der VSV die Saison mit großer Aufregung beendete: Wieder, übrigens zum dritten Mal im dritten Spiel in dieser Serie, waren die Draustädter mit dem Schiedsrichter unzufrieden. Rob Doyle verhöhnte Spielleiter Wohlgenannt kurz vor Spielende und kassierte als Resultat eine Spieldauerdisziplinarstrafe – Doyle verließ jedoch trotzköpfig nicht die Strafbank und beendete die Saison lieber erste Reihe, fußfrei. Schon im Mitteldrittel sorgte der Villacher Paul Ullrich für Kopfschütteln: Er attackierte zunächst Surosa von hinten und schlug auf den Caps-Stürmer ein, obwohl sich dieser nicht wehrte. Die logische Strafe: Hitzkopf Ullrich wurde vorzeitig unter die Dusche geschickt.
Doch dies störte die Caps an diesem Abend nicht mehr, zu sehr freute man sich über das Erreichen des Finales. Die Fans skandierten „Finale!“ und stimmten „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ an… das Saisonziel Finalqualifikation war kurz vor zehn Uhr erreicht. Nun können sich die Wiener in aller Ruhe auf die in einer Woche beginnende Finalserie vorbereiten. Der KAC stellte währenddessen in einer harten Partie gegen die Innsbrucker Haie auf 2:1, die Rotjacken besiegten die Tiroler nach 4:0-Führung erst im Penalty-Schießen.
Der Run auf die Finaltickets startet im Übrigen am Freitag, den 25. März: Ab 16 Uhr werden die Kassen im Foyer der Albert Schultz-Halle aufgesperrt, für Abo-Besitzer (die natürlich auch für die entscheidenden Spiele der Meisterschaft ein Vorkaufsrecht besitzen) stehen wieder zwei Kassen exklusiv zur Verfügung. In den Vorverkauf gelangen zunächst Karten für die ersten beiden feststehenden Finaltermine in der Albert Schultz-Halle. Und vielleicht können die Fans ja am Ende der Finalserie ein weiteres Fest mit ihren Vienna Capitals feiern...
[split]Spielstatistiken[/split]
EV Vienna Capitals - EC VSV 5:3 (2:0, 1:2, 2:1)
Zuschauer: 4.500
Referees: Wohlgenannt Mag. C.; Berneker T., Peiskar W.
Tore: Werenka D. (03:38 / Wren B., Chabot F.), Kalt D. (17:28 / Lukas R., Chyzowski D.), Craig M. (29:10 / Werenka D., Chyzowski D.; 44:53 / Peintner M., Lakos P.), Baumgartner G. (58:30 / Suorsa J., Tsurenkov Y.) resp., Gauthier D. (31:28), Lanzinger G. (33:29 / Krog J.), Doyle R. (43:00 / Herzog S.)
Goalkeepers: Chabot F. (60 min. / 34 SA. / 3 GA.) resp. Prohaska G. (9 min. / 8 SA. / 1 GA.), Divis R. (50 min. / 31 SA. / 4 GA.)
Penalty in minutes: 37 (Game Misconduct - Wieselthaler L.) resp. 108 (Misconduct - Gauthier D., Game Misconduct - Ullrich P., Game Misconduct - Steinwender R., Misconduct - Doyle R., Game Misconduct - Doyle R.)
Die Kader:
Capitals: Wren B., König C., Dolezal C., Winkler S., Latusa M., Chyzowski D., Craig M., Peintner M., Jäger B., Kalt D., Tsurenkov Y., Baumgartner G., Suorsa J., Cseh C., Chabot F., Pfeffer T., Lakos P., Wieselthaler L., Werenka D., Kasper P., Lukas R., Altmann M.
VSV: Frei C., Gauthier D., Moreau E., Schlacher M., Lanzinger G., Krog J., Raffl T., Wiedmaier S., Herzog S., Schildorfer D., Petrik N., Divis R., Prohaska G., Doyle R., Wild R., Hohenberger H., Oraze M., Weinrich E., Stewart M., Steinwender R., Ullrich P.