Köln - Ingolstadt 4:2 - Nervöser Auftakt
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marksoft -
19. März 2005 um 06:27 -
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Die Partie begann für die Kölner Haie äußerst ungünstig. Erst verdarb der Hallen-DJ die Einlaufzeremonie, dann schickte Schiedsrichter Dimmers Kölns Stürmer Tino Boos nach 8 Sekunden direkt auf die Strafbank.Nach 74 Sekunden lagen die Haie bereits mit 0:1 zurück, Jakub Ficenec hatte die Gelegenheit für Ingolstadt zum 0:1 genutzt, seinen Schuss fälschte Craig Ferguson noch ab. In der Folgezeit ergab sich ein sehr nervöses Spiel, zunächst noch ohne Play-off-Intensität, dafür mit vielen Fehlpässen und wenigen Torchancen. Der Ausgleich für die Haie fiel in der 16. Minute praktisch aus dem Nichts. Ingolstadts sonst so sicherer Torhüter Jimmy Waite führte die Scheibe außerhalb seines Torraums und spielte sie ohne Bedrängnis auf Kölns Stürmer Eduard Lewandowski, der keine Mühe hatte, das Spielgerät ins leere Tor einzuschieben.
Doch noch immer prägten taktische Geplänkel die Partie, die Mannschaftsaufstellungen waren vom ersten Bully an Makulatur und beide Trainer wechselten ihre Reihen bei Spielunterbrechungen ständig ein und aus, je nach dem, was der Gegner gerade aufs Eis brachte. Schiedsrichter Dimmers klärte die Herren Zach und Kennedy über die entsprechenden Wechsel- Regularien auf.
Im zweiten Abschnitt gab es kein Ende der beiderseitigen Nervosität, Ingolstadt hatte die erste Großchance durch einen Schuss von Ken Sutton, als Chris Rogles bereits geschlagen war, doch Stéphane Julien warf sich in den Schuss und lenkte den Puck über das Tor. Die weiteren Torchancen im zweiten Drittel ergaben sich für beide Teams bezeichnenderweise in Unterzahl (Lewandowski für Köln, Cameron Mann für Ingolstadt), ein weiteres Indiz dafür, dass beide Teams ihren gewohnten Rhythmus noch nicht gefunden hatten.
Im Schlussdrittel ertönte dann der Weckruf: Gleich zu Beginn des letzten Abschnitts ließ Ingolstadt eine “2 gegen 1”- Situation des Kölner Paradeblocks zu: Dave McLlwain ging am linken Flügel durch, spielte auf den mitgelaufenen Alex Hicks und der ließ Jimmy Waite keine Chance. Nun ging es los, die Play-offs hatten endlich begonnen. Ingolstadt machte Druck, Köln hielt mit Mann und Maus dagegen. Auch die Intensität wurde erhöht, was vor allem Jean-Yves Roy von den Haien zu spüren bekam, als Adam Ward ihn hart in die Bande checkte. Ward erhielt 2+10 Strafminuten und Köln nutze die Chance zu einem Powerplay-Treffer. Ingolstadt hatte das Kölner Überzahlspiel bis dahin sehr gut neutralisiert und Julien durch direkte Manndeckung aus dem Spiel genommen. Doch einmal kam der schussgewaltige Kanadier doch zum Zug - sein Schuss landete am Schlittschuh von Ken Sutton und prallte direkt auf den Schläger von Tino Boos, der zum 3:1 einschoss. In der 58. Minute jubelten die Kölner erneut, doch Schiedsrichter Dimmers ließ per Videobeweis feststellen, dass der Puck nicht im Ingolstädter Tor gelandet war. Statt dessen kam Ingolstadt noch in derselben Minute zum Anschlusstreffer durch Brad Burym. Ron Kennedy versuchte nun alles, nahm Waite in der Schlussminute vom Eis, doch Julien machte mit einem famosen Empty-Net-Goal (Schuss über die gesamte Eisfläche) alles klar.
Nach dem Spiel erübrigten sich weitere Kommentare, die Serie wird sehr eng und vermutlich auch sehr lang - wie erwartet.
Tore:
0:1 (01:14) Ferguson (Ficinec/Sutton)
1:1 (15:10) Lewandowski (Furchner)
2:1 (41:22) Hicks (McLlwain/Lüdemann)
3:1 (56:09) Boos (Julien/Furchner)
3:2 (57:30) Burym (Armstrong/Ward)
4:2 (59:27) Julien (Lüdemann/Lewandowski)
Strafminuten: Köln 8 , Ingolstadt 10+10 Ward
Zuschauer: 10.850
Schiedrichter: Dimmers
(Hockeyweb.de)