Die Vienna Capitals haben einen ersten Schritt in Richtung Finale gemacht. Der Sieger des Grunddurchganges setzte sich dank eines guten Mitteldrittels und eines Hattricks des überragenden Bob Wren gegen Vizemeister Villach am Ende sicher mit 5:2 durch und ging in der Halbfinalserie mit 1:0 in Führung.Ausverkauft! Die Erwartungshaltung in der Hauptstadt ist riesengroß: die Caps "müssen" ins Finale - so die Meinung. Das wollen aber die Villacher verhindern und gingen nach dem glücklichen Rutsch ins Halbfinale hochmotiviert in diese Partie gegen den Sieger des Grunddurchganges.
Während der VSV auf Kromp und Rac verzichten musste, konnten die Wiener erstmals seit Wochen wieder komplett antreten. Selbst der angeschlagene Kapitän Dieter Kalt spielte durch und auch Mike Craig ließ sich den ersten Play Off Auftritt nicht nehmen.
Dennoch gehörte das erste Drittel den etwas spritzigeren und torgefährlicheren Villachern. Nach einem ersten Abtasten war es Doyle, der in der 7. Minute zur ersten Chance der Partie kam und nur 3 Minuten später sorgte NHL Crack Ethan Moreau für das 1:0 des VSV. Er nützte einen Ausrutscher von Kasper, schnappte sich die Scheibe und düpierte Caps Goalie Chabot mit einem Bauerntrick. Werenka sass dabei auf der Strabank.
Der Treffer weckte die Hausherren auf und nachdem Wren in der 12. Minute noch knapp scheiterte traf der Liebling der Caps Fans in der 15. Minute zum 1:1 Ausgleich. Ein Solo im Power Play wurde von ihm mit einem Schuss ins Kreuzeck abgeschlossen.
Die Freude darüber währte aber nicht lange, denn nur 37 Sekunden nach dem Ausgleich zeigte auch Moreau ein Solo und schloss zur 2:1 Führung des VSV ab. Capitals Goalie Chabot sah dabei ganz und gar nicht gut aus und die Adler konnten beruhigt in die erste Pause gehen.
Erwartungsgemäß drückten die Wiener im Mittelabschnitt auf den Ausgleich. Abermals war es ein Power Play, das ein Tor der Hauptstädter brachte. Robert Lukas zog von der blauen Linie ab und schoss durch Freund und Feind hindurch. Reinhard Divis im Tor des VSV hatte keine Abwehrchance und musste das 2:2 akzeptieren.
Die Wiener blieben weiter am Drücker und ließen dem VSV nun keine echte Chance. Peintner hatte die Führung bereits am Schläger, aber es blieb Kapitän Dieter Kalt überlassen, das 3:2 zu machen. Wieder war es ein Überzahltreffer. Die Hälfte der Partie war zu diesem Zeitpunkt gerade gespielt. Auch in weiterer Folge waren die Wiener das bessere Team und wieder Bob Wren scorte in der 38. Minute das 4:2 - die Vorentscheidung!
Die Adler versuchten im letzten Abschnitt die Partie offen zu halten und kamen dennoch nie richtig zur Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Im Gegenteil: Wren vollendete seinen perfekten Abend in der 49. Minute mit seinem dritten Tor und traf zum Endstand von 5:2. Danach war die Partie entschieden und das 1:0 der Caps in der Best of Five Serie stand fest.
Die Villacher Adler scheiterten vor allem an ihrer Disziplinlosigkeit im Mitteldrittel. Drei der fünf Gegentreffer fielen in Unterzahl. Auch wenn die Kärntner die Schuld am Ende beim Schiedsrichtertrio suchten - deren Leistung war gut und die ausgesprochenen Strafen gingen auf beiden Seiten in Ordnung.
Die Wiener können nun ruhig nach Villach fahren und am Dienstag versuchen, die Tür ins Finale noch weiter aufzustoßen. Ein Sieg in Villach und man hätte wohl mehr als ein Bein in diesem Finale. Der VSV muss am Sonntag aber alles versuchen, um den Ausgleich in der Serie zu schaffen. "Es war nur das 1:0 in der Serie, noch fehlen uns zwei Siege", stapelte Caps Coach Jim Boni nach dem Spiel tief. Die richtigen Karten hat seine Mannschaft bereits in der Hand, jetzt müssen die Caps ihre Trümpfe nur noch ausspielen.
[split]Presseaussendung Vienna Capitals[/split]
Frühlingszeit = Play-Off-Zeit. Rechtzeitig mit dem Einzug der frühlingshaften Temperaturen begann heute in der Erste Bank Eishockey Liga die entscheidende Phase der Meisterschaft. Die Vienna Capitals starteten hervorragend in die Halbfinal-Serie, sie gewannen gegen Villach mit 5:2 und können somit beruhigt in das Spiel am Sonntag gehen.
Die Vienna Capitals waren sich vor Play-Off-Start bewusst, dass die Saison mit den Halbfinal-Spielen von Neuem beginnt, Präsident Dkfm. Hans Schmid betonte: „Es kann alles passieren, alle vier Teams können nun Meister werden. Unsere Spieler wissen aber, was sie in dieser Phase zu tun haben.“ Der Villacher SV kam durch die späte Play-Off-Qualifikation offensichtlich hochmotiviert in den Hexenkessel der Albert Schultz-Halle und es schien, als ob dem regierenden Vizemeister aus Kärnten auch der bessere Start in die Partie gelang. In der elften Spielminute nutzten die Draustädter (Darcy Werenka hütete die Strafbank) eine numerische Überzahl zur Führung, NHL-Import Ethan Moreau bezwang Frederic Chabot im Tor der Wiener. Die Caps antworteten– wie auch der Gegner trafen sie im Power-Play. Der Villacher Lanzinger nahm eine 2-Minuten-Auszeit, Bob Wren packte einen tollen Schuss aus – schon stand es wieder 1:1.
Postwendend reagierten nun wieder die Villacher, mitten in die Freundenfeiern der Wiener Fans platzte das Tor von Moreau, welches nur 38 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer fiel. Mit diesem Spielstand ging es auch in die erste Pause, doch ab dem zweiten Drittel schienen die Wiener wie verwandelt. Sie brauchten anscheinend nur ein Drittel, um den Motor wieder auf Hochtouren laufen lassen zu können. Die Draustädter agierten zu undiszipliniert, verbrachten zu viele Minuten auf der Strafbank und wurden fortan Minute um Minute mehr im eigenen Drittel eingeschnürt. Die Folge: Nur fünf Sekunden Power-Play waren gespielt, als Robert Lukas sich in der 22. Minute ein Herz nahm und mit seinem Schuss durch Freund und Feind VSV-Goalie Divis überraschte und somit für den neuerlichen Ausgleich der Gastgeber sorgte. In dieser Tonart ging es weiter. Als der VSV wieder einmal als Folge vieler unnötiger Undiszipliniertheiten Strafen ausfasste (Stewart 2 Minuten, Wiedmaier 10 Minuten), nutzten die Caps zum dritten Mal an diesem Abend eine numerische Überzahl. Dieter Kalt sorgte nach Zuspiel von Abwehr-Routinier Peter Kasper für die erstmalige Führung der Capitals an diesem Abend. Die Stimmung kochte indessen in der Albert Schultz-Halle, dies beflügelte die Mannschaft von Jim Boni sichtlich. In der 38. Minute erhöhte Bob Wren noch vor der Pause mit einem Schlenzer ins Kreuzeck für das wichtige 4:2 aus Sicht der Wiener.
Im letzten Spielabschnitt warteten die Capitals gekonnt auf Breaks, eine sich ergebende Chance wurde wiederum von Bob Wren verwertet. Jari Suorsa, heute einer der Aktivposten, verfehlte nur knapp das Tor von Divis, der Puck prallte von der Bande jedoch genau auf Bob Wren. Wren, der an diesem Abend der große Star des Spiels war, hatte keine Mühe, um den entnervten Divis ein weiteres Mal zu bezwingen.
Die Spieler wurden nach dem wichtigen Eröffnungssieg in der Serie gegen Villach mit Standing Ovations und der Welle von den begeisterten Fans in die Kabinen begleitet, am Sonntag geht es weiter, dann müssen die Caps in der Villacher Messehalle antreten.
[split]Spielstatistiken[/split]
EV Vienna Capitals - EC VSV 5:2 (1:2, 3:0, 1:0)
Zuschauer: 4.000
Referees: Schimm W.; Längle M., Mutz W.
Tore: Wren B. (14:45 / Werenka D., Lukas R.; 37:51 / Craig M., Chyzowski D.; 48:20 / Suorsa J., Baumgartner G.), Lukas R. (21:28 / Chyzowski D., Werenka D.), Kalt D. (30:27 / Kasper P., Latusa M.) resp., Moreau E. (10:41; 15:23 / Hohenberger H., Doyle R.)
Goalkeepers: Chabot F. (60 min. / 30 SA. / 2 GA.) resp. Divis R. (60 min. / 32 SA. / 5 GA.)
Penalty in minutes: 16 resp. 28 (Misconduct - Wiedmaier S.)
Die Kader:
Capitals: Wren B., König C., Dolezal C., Suorsa J., Latusa M., Chyzowski D., Podloski R., Peintner M., Jäger B., Kalt D., Tsurenkov Y., Baumgartner G., Craig M., Chabot F., Cseh C., Pfeffer T., Lakos P., Wieselthaler L., Werenka D., Kasper P., Lukas R., Altmann M.
VSV: Raffl T., Lanzinger G., Wiedmaier S., Herzog S., Petrik N., Schildorfer D., Krog J., Schlacher M., Moreau E., Gauthier D., Divis R., Prohaska G., Stewart M., Weinrich E., Steinwender R., Hohenberger H., Wild R., Doyle R., Oraze M.
Halbfinale (Best of Five)
EV Vienna Capitals - EC VSV 1:0 (5:2)