Black Wings Präsident dementiert Konkurs Gerüchte
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marksoft -
10. März 2005 um 08:22 -
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Kein Tag ohne News der krisengeschüttelten Black Wings aus Linz. Nachdem sich in den letzten Tagen die Gerüchte überschlagen haben, gibt es nun eine erste Stellungnahme des Vereins. Konkursgerüchte seien falsch und man bastle bereits an der Mannschaft 04/05. Wie es tatsächlich um die finanzielle Situation aussieht ist allerdings weiterhin völlig unklar.Noch immer kein Aufatmen gibt es für die Eishockeyfans in Linz. Seit Tagen gibt es immer wieder beunruhigende News, die sich mit unklaren Aussagen aus Vereinskreisen abwechseln. Weiterhin im Raum stehen die großen finanziellen Probleme der Linzer, die mit Altschulden in die laufende Saison gestartet sind und diese angeblich noch immer nicht abgebaut haben. Dazu gesellen sich ausstehende Spielergehälter ebenso wie offene Lieferantenrechnungen. Hockeyfans.at berichtete bereits in den letzten Tagen über die Entwicklungen in Linz.
Nun gibt es erstmals auch konkrete Aussagen der Vereinsführung in Person von Präsident Steinmayr zur aktuellen Situation. Die Lage sei ernst, aber nicht aussichtslos wird Steinmayr in der heutigen Tagespresse zitiert. Gebetsmühlenartig wiederholen die Black Wings, dass man ohne Altlasten in die nächste Saison starten wolle und das Budget zu 80% ausfinanziert sei. Zudem liege ein unterschriftsreifer Sponsorenvertrag über 250.000 Euro am Tisch. Wie man die Altlasten von ca. 500.000 Euro jedoch über den Sommer abbauen will, darauf gibt es keinerlei Antwort aus der Linzer Chefetage. Der ominöse Sponsorenvertrag soll laut Spekulationen die Verlängerung mit Namenssponsor Superfund sein – wieder gebunden an genau definierte Erfolge.
Der Druck auf Präsident Steinmayr ist mittlerweile sehr groß. Von allen Seiten hagelt es Kritik, doch selbst treibende Kräfte im Hintergrund, die mit neuer Vereinsführung weitermachen wollen, schaffen es nicht, einen alternativen Präsidenten zu präsentieren. Von Konkurs könne keine Rede sein, meinte Steinmayr gestern und bezeichnete alle, die Gegenteiliges behaupten als Lügner. Genaue Vorstellungen, wie es zeitlich nun weitergehen soll, scheinen aber auch die Linzer nicht zu haben. Da heißt es in den nächsten 8 bis 15 Tagen gebe es eine Entscheidung, dann wieder in den nächsten 1 bis 3 Monaten.
Trotz allen Ungemachs gibt es zumindest innerhalb der Mannschaft teilweise positive Signale, wenngleich die Unsicherheit groß ist. „Wir kennen uns wirklich nicht mehr aus. Mit uns wird verhandelt, gesagt, alles wird gut und dann hört man die Gerüchte über einen Konkurs“, meinte ein Spieler gegenüber Hockeyfans.at. Im Hintergrund gibt es Gespräche mit der Mannschaft über Vertragsverlängerungen. Trainer Harand soll ebenso bereits ein Angebot haben wie „Co“ Rick Nasheim. Ebenfalls gibt es Angebote an die Leistungsträger, wobei einige zumindest zugesichert haben, mit ihrer Entscheidung die jetzige Situation abzuwarten. Szücs und Lukas haben zwar Angebote anderer Vereine, fühlen sich den Black Wings aber nach Jahren der Zusammenarbeit so verpflichtet, dass man zuerst mit den Linzern verhandeln will. Es müsse aber Garantien geben. Ziemlich sicher nicht mehr in Linz spielen wird nur Kent Salfi, der mit Salzburg in Verbindung gebracht wird.
Ein Riss geht auch durch die Fangemeinde. Alle stehen sie hinter der Mannschaft und dem Eishockey in Linz, doch auch von Seiten der Fans wächst der Druck auf den Vereinspräsidenten. Vor allem die ständigen Versprechen, die sich später als nicht richtig herausstellen, stoßen vielen auf. Aktionen für das letzte Heimspiel werden vorbereitet: pro Eishockey und Mannschaft, aber teilweise contra Vorstand. Kein Wunder, dass die letzten Tage beim Präsidenten Zeichen hinterlassen haben. Von Amtsmüdigkeit ist die Rede.
Nichtsdestotrotz haben die Linzer noch zwei Spiele in der laufenden Saison zu absolvieren. Sportlich ist alles bereits gelaufen und man will zumindest im letzten Heimspiel am Sonntag gegen Salzburg den Fans einen entsprechenden Saisonabschluss bieten. Denn diese haben immer zur Mannschaft gestanden – in einer Saison, die für die Black Wings nicht einfach war und ist.