Keine Play Offs, kein Geld - wie geht es in Linz weiter?
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marksoft -
9. März 2005 um 07:35 -
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Die Play Offs nicht mehr erreichbar, finanziell schwer angeschlagen und die Zukunft mehr als ungewiss. Bei den Black Wings aus Linz blickt man bangen Tagen und Wochen entgegen. Zu Beginn der Saison 2004/05 hatten die Black Wings bereits in ihrer Eröffnungspressekonferenz darauf hingewiesen, dass man die wohl schwerste Saison seit Bundesligazugehörigkeit vor sich habe. Vor allem die Altlasten aus dem Jahr davor drückten stark auf das Budget der Linzer, das aber laut damaligen Aussagen von Präsident Steinmayr noch einmal angehoben worden war. Glaubt man heutigen Meldungen der OÖ Krone war jedoch schon der Stand der Passive zu diesem Zeitpunkt mit über 400.000 Euro außerordentlich hoch. Bei einem Budget für die laufende Spielzeit von ca. 1,5 bis 1,7 Millionen Euro hätte man über 2 Millionen Euro benötigt, um jetzt zumindest ausgeglichen bilanzieren zu können.
Dies ist sich, wie man nun täglich in kleinen Dosen in Erfahrung bringt, nicht ausgegangen und die Black Wings dürften laut heutigen Pressemeldungen bereits seit einigen Monaten diversen Zahlungen nicht mehr nachgekommen sein. Nicht nur Spielergehälter sind im Rückstand, auch andere Rechnungen sollen offen sein. Am gestrigen Dienstag wurde auch aus diesem Grund die Vereinshomepage von Gläubigern abgeschaltet. Somit sind die Black Wings weder übers Internet, noch über E-Mail erreichbar.
Der Druck auf Präsident Steinmayr wächst damit immer weiter und alles deutet derzeit auf einen Konkurs der Oberösterreicher hin. Offensichtlich hofft man dann darauf, im Anschluss in den Ausgleich gehen zu können und schließlich ohne Altlasten weiterzuspielen.
Doch wie Hockeyfans.at in den letzten Tagen immer wieder aus Gerüchten vernommen hat, gibt es in Linz Bestrebungen, die in Richtung Ablöse des bestehenden Vorstandes gehen. Dies würde jedoch vermutlich nur nach einer Neugründung des Vereines gehen, da man sonst erneut Altlasten zu tragen hätte. Wie gegenüber Hockeyfans.at bestätigt wurde, gab es hierzu in den letzten Monaten bereits mehrfache Geheimtreffen diverser Interessenten, die einen Alternativplan ausarbeiten wollen. Selbst grundsätzliche Sponsorenzusagen soll es bereits geben, jedoch nur, wenn die aktuelle Vereinsführung nicht mehr aktiv ist bzw. ein schlüssiges Konzept vorgelegt werden kann. Doch auch der aktuelle Präsident Steinmayr will erneut wichtige Sponsoren an der Angel haben, die angeblich nur dann einsteigen, wenn er an der Spitze steht. Das hat man jedoch in Linz in den vergangenen Wochen sehr oft gehört.
Erste Abspaltungen scheint es im Verein auch im Nachwuchsbereich zu geben. Auch hier kursieren Gerüchte, wonach zwischen 5 und 10 Nachwuchsspieler, die zum Teil auch den österreichischen Nationalteams angehören, dem Verein am vergangenen Wochenende den Rücken gekehrt haben und ab sofort in Wels auf eigene Faust trainieren sollen. Angeblich plant man einen eingenen Verein für den Linzer Nachwuchs. Gerüchte über einen Brief, der Nachwuchsspieler auffordern soll, ihre Ausrüstungen aus den Kabinen zu sichern, da sie ansonsten in eine mögliche Konkursmasse fallen, wurden zwar immer wieder bestätigt, das Schreiben selbst konnte jedoch bislang noch nicht sichergestellt werden.
Unruhige Zeiten haben die Black Wings auf alle Fälle schon hinter und wohl auch in der nahen Zukunft noch vor sich. Trotz allem gibt es immer wieder Meldungen von Spielern, die weiterhin erwägen, in Linz zu bleiben. Die Finanzen müssten dazu aber in der kommenden Saison passen, ist immer wieder zu hören. Das scheint derzeit auch die größte Hürde zu sein, wenn es um eine Saisonplanung 2005/06 geht. Wohin die Reise führt, weiß derzeit keiner: von Konkurs, über Auflösung bis zur Nationalliga oder Bundesliga Teilnahme ist alles möglich...