Black Wings kämpfen weiter ums Überleben
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marksoft -
8. März 2005 um 10:58 -
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Unruhe bei den Black Wings! Genau am Tag des Schicksalsspiels in Innsbruck, in dem es für die Linzer darum geht, ihre Play Off Chancen zu wahren oder den Sommerurlaub zu planen, tauchten wieder Gerüchte über finanzielle Probleme bei den Oberösterreichern auf.Und es geht weiter... die Black Wings Linz halten die gesamte Eishockeyszene Österreichs in Atem. Nachdem ihr Präsident, Wolfgang Steinmayr, in den letzten Wochen und Monaten immer betont hatte, dass man die kommende Saison bereits zu 80% ausfinanziert hätte und schon mit Spielern verhandeln würde. Heute sieht das alles anders aus.
Bereits am vergangenen Sonntag waren erste Gerüchte aufgetaucht, wonach die finanzielle Situation bei den Oberösterreichern stark angespannt sein soll. Dies wurde indirekt von Steinmayr in der heutigen Tagespresse auch bestätigt. Man werde die Saison fertig spielen, wie es dann weitergehen soll, werde man danach entscheiden. Selbst die bereits getätigte Zusage, dass er selbst weitermachen wolle, wird von Steinmayr wieder zurückgenommen.
Damit scheinen selbst kursierende Gerüchte über einen Konkurs, der seit Sonntag immer wieder genannt wird, nicht mehr ganz so unmöglich zu sein, wie von allen gedacht wurde. Dass die Black Wings finanzielle Probleme haben ist seit Monaten bekannt. Zwar hatten die Verantwortlichen immer wieder betont, durch neue Sponsoren die Probleme beseitigt zu haben und die Spielergehälter auszahlen zu können, doch das dürfte tatsächlich nicht so sein. So wurde gegenüber Hockeyfans.at am Montag bestätigt, dass manche Spieler der Oberösterreicher auf Teile ihres Gehaltes seit Jänner warten müssen!
Unter diesem Gesichtspunkt scheint es auch nicht verwunderlich, dass die Mannschaft in Linz vor der Auflösung steht. Noch immer hat man mit keinem Spieler einen Vertrag verlängert und selbst Spielern mit mehrjährigen Verträgen wurde nahe gelegt, sich nach Alternativen umzusehen, da man Kosten sparen müsse. Die Leistungsträger sind allesamt mit anderen Vereinen in Verbindung und dürften wohl ausnahmslos Oberösterreich verlassen. Bemerkenswert, dass die Mannschaft trotz der Probleme bislang so gekämpft hat und immer noch Play Off Chancen besitzt.
Im Raum steht damit die grundsätzliche Frage nach der weiteren Bundesligazugehörigkeit der Black Wings. Ohne Spieler und finanziell am Boden wird es für die Linzer schwer werden, einerseits eine Mannschaft zu formen, andererseits ein Budget auf die Beine zu stellen. Somit ist der Gang in die Nationalliga möglich. Ob man das grundsätzliche Aus in Erwägung zieht ist bislang nicht zu erfahren.
Für die Erste Bank Eishockey Liga wäre der Verlust eines weiteren Vereins eine mittlere Katastrophe. Nicht nur, dass man das schwer erarbeitete Ansehen ankratzen würde, sind auch Planungen über eine Ligagesellschaft nach Vorbild der DEL davon betroffen. Zudem hatte zuletzt immer wieder auch Dornbirn einem Aufstieg die kalte Schulter gezeigt und möchte noch mindestens ein Jahr in der Nationalliga bleiben.
Wie es in Linz weitergehen soll ist noch völlig unklar und wird sich laut Aussagen von Präsident Steinmayr in den nächsten 8 Tagen entscheiden. Selbst ein Rücktritt jenes Mannes, der seit der Bundesligazugehörigkeit das Ruder in Linz in Händen hat ist nicht ausgeschlossen. Ob das eine Lösung wäre ist unklar, denn bislang fehlte es immer wieder an Nachfolgern, die bereit waren, den Verein zu übernehmen. Für die Fans in Linz, die bekanntlich sehr begeisterungsfähig sind und die Liga stark belebten, wird die kommende Woche somit zur Zitterpartie. Das Heimspiel am kommenden Sonntag dürfte das letzte Gastspiel dieser Saison in Linz sein – oder sogar für länger?