99ers schießen sich gegen Linz zu Play Off Chancen
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marksoft -
4. März 2005 um 21:22 -
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Des einen Freud, des anderen Leid! Die Graz 99ers sind wieder voll im Play Off Geschäft, nachdem sie im Vierpunktematch gegen die Black Wings Linz einen verdienten 6:2 Heimsieg feiern konnten. Die Oberösterreicher haben somit alle Nachteile im Kampf um die Play Offs gegen sich und fielen auf Rang 6 zurück.Spielbericht von Philipp Grill
Ein, wieder einmal, vorentscheidendes Spiel in Sachen Play-Offs. Die Graz 99ers, Sechster mit 2 Punkten Rückstand auf Platz 4 gegen die Black Wings Linz, Fünfter mit einem Punkt Rückstand.
3100 Zuseher bekamen in den ersten fünf Spielminuten drückende 99ers präsentiert. Linz ohne Torschuss, die einzigen Schüsse die abgegeben wurden waren Befreiungsknaller die zu unzähligen Icings führten. Die erste gute Chance hatte Harand in der 10.Minute in Unterzahl, jedoch war sein Schüsschen keine schwere Aufgabe für Machreich.
Die 99ers zwar spielerisch überlegen aber noch ohne gefährliche Chancen gegen die gut formierte Black Wings Defense. Erst in Minute 11 hatte Fekete die 100% am Schläger als er völlig freistehend, nach einer schönen Direktpass – Kombination, aus kurzer Distanz, den Puck neben das völlig offene Gehäuse setzte.
Und so kam es wie es kommen musste: Die Black Wings kamen im Power Play, Selmser saß wegen unerlaubten Körperangriffs, zur 1:0 Führung. Rebek bringt die Scheibe an der Bande nicht unter Kontrolle, Salfi geht konsequent zur Sache, schöner Pass auf Straka, der tunnelt Machreich, Führung für die Black Wings. der Spielverlauf wurde völlig auf den Kopf gestellt.
Mit der Führung eilten die Linzer auch in die Kabine zur ersten Drittelpause.
Der Beginn des 2.Drittels war ein Spiegelbild des Ersten, mit einer Ausnahme, die 99ers verwerteten ihre Chancen. Nach 90 Sekunden hatte Tropper Pech, als er nur die Stange traf, aber in der 23.Minute war Nestak zum ersten Mal geschlagen: Lange auf Göttfried, der fackelt nicht lange, Schuss ins lange Eck, Ausgleich zum 1:1.
Das Spiel nun richtig scharf, vor allem die etwas offensiveren Linzer belebten das Match. Ignatjevs gleich mit der nächsten Chance, im Konter zeigte abermals Nestak sein Können, zwei Glanzparaden gegen Kerth. Gegen das 2:1 war er machtlos. Tropper, hinter dem Tor stehend, Pass genau in den Slot, Selmser steht goldrichtig, 2:1 für die 99ers.
Ab Minute 30 verflachte das Spiel etwas, die 99ers nicht mehr so druckvoll, die Linzer ohne Konzept nach vorne. Und dennoch, zwei Tore gab es im 2.Drittel noch zu bejubeln.
38:44 gespielt, Pollross zeiht seitlich aufs Tor von Nestak, ist schon über der Torlinie, knallt den Linzer Schlussmann die Scheibe an den Rücken, und der Puck kullert schlussendlich zum 3:1 ins Tor. Die Linzer Antwort folgte prompt: Genau 63 Sekunden später, Power Play für die Black Wings, Elick hämmert den Puck durch die Schoner Machreichs zum 3:2 ins Netz.
Auf ging´s in ein fulminantes Schlussdrittel. Und diesmal, kamen die Linzer aggressiver aus der Kabine. Vor allem die 1.Sturmlinie um Straka gab ordentlich Gas. Nach knapp 3 ½ Minuten die Entscheidung im Spiel. Tropper bekam 2min wegen Beinstellens, die Linzer nun im Power Play und ein jeder weiß um die Stärke der Black Wings im Überzahl - Spiel.
Doch anstatt des möglichen Treffers zum 3:3 fingen sich die Linzer einen Shorthander zum 4:2 ein.
Und nun bitte festhalten. Kämpferherz Schurian wird von Norris auf die Reise geschickt, Schurian alleine auf Nestak. Und wie oft fuhr er schon ein Break eins gegen eins, letzte Saison gegen Villach blieb Prohaska 4(!!!) mal im direkten Duell gegen Schurian Sieger. Doch heute, diesen Tag sollte sich der gebürtige Villacher rot im Kalender anstreichen, traf er. Und wie noch dazu: Täuscher links, Täuscher rechts, Nestak zu Boden, Haken nach rechts, über den nun liegenden Linz – Goalie ins Paradies. Schurian inklusive 3000 99ers Fans trauten ihren Augen nicht, die anschließende Jubel Orgie des Publikumlieblings nur verständlich.
Die Linzer ab diesem Zeitpunkt völlig gebrochen, die 99ers erspielten sich Chancen im Minutentakt. Das nicht mehr Tore fielen lag einzig und allein an Pavel Nestak. Heute bewies dieser Teufelskerl warum die ganze Erste Bank Eishockeyliga hinter ihm her ist. Wahnsinnig geile Saves, tolle Leistung des Tschechen.
So toll er auch hielt, zweimal schlug es dann dennoch ein. Das 5:2 erzielte Rebek, nach einem abgefälschten Schuss von der Blauen in der 15.Minute. Und knapp 3 Minuten vor Schluss kam auch der Kapitän zu seinem Tor: Lange auf Schurian, der lässt weiterlaufen auf Kerth, mutterseelenallein vor Nestak, Haken, backhand unter die Latte. 6:2 der Endstand, noch 4 Runden im Grunddurchgang zu spielen, der Krimi geht weiter.
FAZIT:
9 Punkte aus den letzten 5 Spielen, die 99ers sind spitz auf die Play-Offs, das bekamen heute auch die Black Wings aus Linz zu spüren.
Die Linzer spielten vor allem im 1.Drittel in der Defensive sehr stark, nach vorne ging allerdings überhaupt nichts. Einzig das Tor zum 1:0 und eine Harand Chance konnten die Black Wings verbuchen. Der frühe Ausgleich im 2.Drittel brach den Linzern das Genick. Je länger sie in Führung geblieben wären, desto schwieriger, und umso nervöser, wäre es für die 99ers geworden. Doch so kam auch der schnelle Rückstand nach knapp 27 Minuten, ehe man im 3. Drittel nach dem 4:2 durch Schurian auseinanderbrach.
Wenn sie gefährlich wurden, dann im Power Play. Elick, der neben Nestak und Straka zu den besten Linzern zählte, erwies sich einige Male sehr gefährlich für die 99ers Hintermannschaft. Auch die beiden Tore der Black Wings kamen im Überzahlspiel zustande.
Doch noch sollte man die Linzer nicht abschreiben. Zwar zeigt das Formparameter nach unten, aber letztendlich ist man nur einen Punkt hinter Platz 4.
Und was soll man zu den 99ers noch sagen? Nach der Capitals - Heimpleite sprach Präsident Pildner-Steinburg schon von den Planungen für die nächste Saison. An die Play-Offs verschwendete er keine Gedanken. Jetzt, 4 Runden vor Schluss steht man punktegleich mit dem VSV auf Platz 4, zwei Punkte nur hinter den Innsbruckern.
Die 99ers präsentierten sich von ihrer besten Seite: Als Team aufgetreten, gekämpft, gerackert, jeder für jeden, das simple Erfolgsgeheimnis der Grazer. Schurian´s Tor in Unterzahl spiegelt die 99ers im Moment wieder: Es läuft und läuft und läuft...
Eine wirklich geschlossen starke Leistung der Zettel – Truppe.
Zeit zum Verschnaufen gibt es keine. Sonntag in Salzburg muss der nächste Sieg her, ehe es am kommenden Dienstag, den 8.März 2005 in Liebenau zum nächsten Entscheidungsmatch gegen den VSV kommt. Und da wird St. Liebenau wieder brennen, ein heißer Tanz für die Villacher.
Die Linzer treffen am Sonntag zuhause auf den KAC, am Dienstag gastierten die Black Wings in Innsbruck. Die Spannung steigt, noch 4 Runden, man kann gespannt sein.
[split]Spielstatistiken[/split]
Graz 99ers - EHC Superfund BW Linz 6:2 (0:1, 3:1, 3:0)
Zuschauer: 3.100
Referees: Repnik W.; Peiskar W., Rainer H.
Tore: Göttfried G. (22:23 / Lange H., Kerth W.), Selmser S. (27:06 / Tropper M., Mattie J.), Pollross M. (38:44 / Göttfried G., Brunnegger M.), Schurian R. (45:19 / Norris W.), Norris W. (54:04 / Rebek J., Selmser S.), Kerth W. (56:52 / Lange H., Gruber G.) resp., Straka J. (15:36 / Salfi K., Harand C.), Elick M. (39:47 / Judex A., Kniebügel P.)
Goalkeepers: Machreich P. (60 min. / 19 SA. / 2 GA.) resp. Nestak P. (60 min. / 30 SA. / 6 GA.)
Penalty in minutes: 24 (Misconduct - Tropper M.) resp. 10
Die Kader:
Graz 99ers: Lange H., Schurian R., Göttfried G., Pollross M., Preis P., Kerth W., Iberer M., Selmser S., Norris W., Tropper M., Fekete D., Bartholomäus W., Machreich P., Rebek J., Hala J., Bartolone C., Mattie J., Hutzl F., Iberer F., Gruber G., Krainz M., Brunnegger M.
Linz: Salfi K., Harand C., Eichberger T., Holzleitner A., Obermayr G., Steinmayr P., Straka J., Huber M., Kniebügel P., Judex A., Divis R., Teppert A., Nestak P., Mayer M., Simonton R., Ignatsevs V., Elick M., Mayr M., Privoznik G., Mana M.