Lockout: NHL-Saison endgültig abgesagt
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marksoft -
17. Februar 2005 um 05:10 -
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Die mit Spannung erwartete und von der NHL angekündigte Pressekonferenz hat die monatelange Ungewissheit über die laufende Spielzeit endgültig beendet. NHL-Commissioner Gary Bettman sagte offiziell die Saison 2004/05 ab, nachdem auch die in den letzten beiden Tagen intensivierten Gespräche mit der Spielergewerkschaft NHLPA zu keinem Ergebnis führten. "Das ist ein sehr trauriger Tag, den wir alle gerne vermieden hätten", so Bettman zum Abschluss seines Statements vor der Presse. Zwar war man sich in den letzten 48 Stunden näher gekommen als in den ganzen Wochen und Monaten zuvor, aber dennoch war die Lücke zwischen den Angeboten beider Seiten zu groß, um wenigstens noch eine verkürzte Saison zu retten.
Zum ersten Mal bot die Gewerkschaft an, eine Gehaltsobergrenze von 49 Millionen Dollar pro Team zu akzeptieren, aber die Different zu den Vorstellungen der Klubbosse betrug 6,5 Millionen Dollar. Auf 30 Teams hochgerechnet also ein Unterschied von über 200 Millionen Dollar.
Gleichzeitig machte Bettman klar, dass das vorgelegte Angebot der NHL, das "beste sei, was die Spieler bekommen können". Jede zukünftige Lösung wird weit unter diesem Angebot liegen. "Die NHL wird nur unter einem komplett anderen ökonomischen System wieder spielen", machte Bettman klar.
Zudem bestehe man auf eine festgelegte Verbindung zwischen Einnahmen und Ausgaben für die Spieler. Darauf hatte die Liga in ihrem letzten Vorschlag verzichtet.
Als Verlierer dürfen sich vor allem die Spieler und Gewerkschaftsboss Bob Goodenow fühlen, die scheinbar den Ernst der Lage und die Unnachgiebigkeit der NHL-Bosse unterschätzt haben. Die Zukunft der Gewerkschaft wird zudem durch die Absage der Saison stark bedroht. Und auch die Spieler selbst werden zukünftig bei weitem nicht mehr das verdienen, was sie sich vorgestellt hatten.
Aber auch die Klubbesitzer blicken durch den Imageverlust und dem sicher schwindenden Faninteresse keiner rosigen Zukunft entgegen.
Aber es gibt auch Gewinner, zumindest jenseits des großen Teiches. Für die österreichischen Klubs heißt das, dass vor allem Salzburg, Villach und Klagenfurt durch die abgesagte Spielzeit mächtig profitieren und die NHL Cracks bei ihnen bleiben können. Interessant dürfte werden, ob nun auch die Black Wings Linz am Markt der NHL Spieler zuschlagen werden. Günstige NHLer gibt es nun am Markt auf alle Fälle ausreichend.
(www.hockeyweb.de)