Graz 99ers mit Comebacksieg gegen VSV
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marksoft -
1. Februar 2005 um 21:27 -
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Was für eine Aufholjagd der Graz 99ers. Mit 0:3 lagen sie im Mitteldrittel gegen Vizemeister VSV bereits in Rückstand, dann verletzte sich Villachs Torhüter Divis und Prohaska kam ins Tor. Mit ihm kam auch der Umschwung und die 99ers drehten die Partie noch! 5:3 hieß es am Ende und die Steirer sind nun punktegleich mit den Kärntnern.Spielbericht von Philipp Grill
Schnelle Tore, ein Stichwort für die 99ers in den letzten Spielen. So auch heute. Exakt 96 Sekunden gespielt, erstes Break der Adler aus Villach, die 99ers zu weit aufgerückt, two on one, Lanzinger verzögert den Pass auf Schildorfer wunderbar, der lässt sich dann nicht zweimal bitten und netzt zum 1:0 für den VSV. Die 99ers, die ohnehin stark verunsichert ins Spiel gingen, konnten sich kaum aus den Angriffen der Villacher befreien. Nach einem Steinwender Schuss und einer Doppelchance durch Gauthier und Schildorfer hätte es schon nach 5 Minuten 0:2 oder höher stehen können, ja sogar müssen. Erst in der 10.Spielminute die erste Torchance der 99ers, Schurian verfehlte jedoch das Tor.
Der VSV weiterhin klar dominierend, und diese Überlegenheit setzten sie nun auch in Tore um: 13:05 gespielt, satter Hohenberger Schuss, Moreau steht genau richtig, 0:2, die 99ers im 1.Drittel chancenlos, die Villacher hingegen im mit einer unglaublichen dominierenden Spielweise. Die Leistung der 99ers wurde mit der Pausensirene zu Recht durch Pfiffe quittiert. Mit teilweise Schüssen kurz vor der Blauen suchten sie ihr Glück. Ideenlos, ohne Kampfgeist, schlechtes Auftreten der Grazer.
Im 2.Drittel ein weit besseres Spiel der 99ers, druckvoller und vor allem engagierter gingen die Grazer ans Werk, zunächst jedoch unbelohnt. Die Tore, so schien es, schossen heute nur die Villacher. Scheibenverlust von Schurian, Moreau zieht alleine auf Machreich, Haken und backhand zum 0:3, die 99ers nun mehr oder weniger stehend k.o.
Doch vor dem Tor, die Szene, die den Villachern das Genick brach. Kurz vor dem 0:3 scheiterten Rebek, Norris und Tropper an Divis. Der verletzte sich aber beim Wahnsinns - Save gegen Tropper an der Schulter, für ihn kam Prohaska ins Tor.
Keine 2 Minuten später, und schon stand Prohaska im Mittelpunkt. Genau 28:55 gespielt, Mattie schießt, Prohaska rutscht der Puck durch die Schoner, Tropper drückt ihn wenige Zentimeter vor der Torlinie drüber, 1:3 Anschlusstreffer. „Eiergoalie, Eiergoalie“ hallte es durch Liebenau, und das Schlimme für jeden VSV – Fan, sie mussten den Grazern Recht geben. 29 Sekunden später, Gruber schießt von der Blauen, Prohaska legt geradezu bravourös für Selmser auf, 2:3, die 99ers wieder im Spiel. Wieder 30 Sekunden später: Prohaska lenkt einen Schuss von der Mittellinie mit Mühe und Not gerade noch ab! Logischerweise die Villacher total von der Rolle, die Abwehr ohne Konzept und orientierungslos. Und nach 31:31 der Ausgleich, wieder ein klassisches Abprallertor. Tropper zieht ab, Rebek kommt mit Schwung aus dem Rücken der Abwehr und lässt Prohaska abermals alt aussehen. 3:3, der Bunker kochte.
Die Villacher kamen kaum aus dem eigenen Drittel, ein Spiegelbild des 1.Drittels, nur konnte da der VSV noch die Akzente setzen. Mit 3:3 retteten sich die Adler in die Drittelpause.
Aber es sollte nichts helfen. Zwei Minuten im 3.Drittel gespielt, Schurians Schuss lenkt Prohaska direkt an Norris weiter, 4:3, die 99ers haben das Match gedreht.
Die Entscheidung in der 46.Minute. Tropper, der ein bärenstarkes Spiel machte, nimmt hinter dem Villacher Gehäuse die Scheibe an, fährt in halbschräge Position vors Tor, traumhafter Drehschuss, 5:3.
In der Folge die 99ers auf Ergebnis halten orientiert, der VSV konnte nicht mehr nachlegen.
FAZIT:
Ein Spiel mit 2 Gesichter: Divis und Prohaska. Bis zu Divis` Verletzung in Minute 26 der VSV in allen Belangen überlegen, die 99ers ohne den Funken einer Chance. Mit Prohaska, trat das genaue Gegenteil ein. Der VSV verunsichert, es passte vorne und hinten nicht mehr zusammen, man spürte wie nervös die Vorderleute Prohaskas wurden.
Die 99ers können sich heute bei Prohaska für 2 Punkte und der noch lebenden Hoffung auf die Play-Offs bedanken. Gegen Divis hätte es wohl nicht zum Sieg gereicht, so aber sind die 99ers wieder im Rennen um einen Top 4 Platz.
Die Villacher müssen sich, sofern Divis länger ausfallen sollte um einen neuen Torhüter umsehen, denn ein Prohaska in heutiger Form dürfte das Ende der Play-off Träume bedeuten.
Die stärksten Spieler des heutigen Abend Mark Tropper, der sich neben Norris und Lange in Reihe 1 pudelwohl fühlte, auf Seiten der Grazer mit 2 Treffern und 2 Assists und Ethan Moreau für den VSV.
Weiter geht’s für beide Teams übermorgen. Die Grazer im nächsten Schicksalsspiel zuhause gegen die Red Bulls Salzburg, der VSV muss zu den Vienna Capitals.
Graz 99ers - EC VSV 5:3 (0:2, 3:1, 2:0)
Zuschauer: 2.500
Referees: Dremelj I.; Siegl A., Neuwirth K.
Tore: Tropper M. (28:55 / Mattie J., Norris W.; 46:14 / Norris W., Rebek J.), Selmser S. (29:24 / Gruber G., Kerth W.), Rebek J. (31:31 / Tropper M., Norris W.), Norris W. (41:59 / Schurian R., Tropper M.) resp., Schildorfer D. (01:30 / Lanzinger G., Gauthier D.), Lanzinger G. (13:10 / Petrik N., Hohenberger H.), Moreau E. (26:45)
Goalkeepers: Machreich P. (60 min. / 25 SA. / 3 GA.) resp. Divis R. (26 min. / 7 SA. / 0 GA.), Prohaska G. (33 min. / 19 SA. / 5 GA.)
Penalty in minutes: 2 resp. 4
Die Kader:
Graz 99ers: Göttfried G., Selmser S., Tropper M., Fekete D., Privoznik P., Lange H., Preis P., Pollross M., Kerth W., Kühn G., Norris W., Schurian R., Machreich P., Bartholomäus W., Mattie J., Iberer F., Brunnegger M., Bartolone C., Krainz M., Hala J., Rebek J., Gruber G.
VSV: Rac W., Vnuk T., Sivec C., Moreau E., Gauthier D., Kromp W., Krog J., Lanzinger G., Wiedmaier S., Herzog S., Petrik N., Schildorfer D., Raffl T., Divis R., Prohaska G., Doyle R., Stewart M., Wild R., Hohenberger H., Oraze M., Steinwender R.