Black Wings mit Heimsieg gegen Graz auf Rang 3

Der Sieger im Vierpunktespiel zwischen Graz und Linz kommt aus Oberösterreich! Die heimischen Black Wings setzten sich in einer schwachen Partie mit 3:2 gegen die 99ers durch und setzten sich damit in der Tabelle auf Rang 3. Noch wichtiger für die Linzer: sie haben nun schon 8 Punkte Vorsprung auf Graz.Das Duell zwischen den Black Wings Linz und den Graz 99ers war vor der Partie von allen Seiten als „Vierpunktespiel“ hochstilisiert worden. Entsprechend hoch waren die Erwartungen vor dem Spiel, denn immerhin ging es für die Steirer darum, den Anschluss an die Play Off Plätze zu schaffen, die Linzer wollten sich weiter absichern. Bei den Black Wings fehlte der verletzte Philipp Lukas, weiterhin dabei der stark angeschlagene Salfi und die ebenfalls nicht ganz fitten Perthaler, Eichberger, Judex und Nestak. Wie gegen die Vienna Capitals wirkten die Hausherren von Beginn an völlig orientierungslos, ließen sich von den Grazern überrollen und kassierten abermals ein schnelles Gegentor. Nach nur 62 Sekunden war es Selmser der den bereits am Boden liegenden Nestak bezwang und den Traumstart der 99ers perfekt machte. Und auch in weiterer Folge waren es die Steirer, welche die klar besseren Chancen hatten und eigentlich höher in Führung gehen hätten müssen. Pollross schoss nach 2 Minuten knapp drüber und eine halbe Minute später stand schon wieder Nestak zwei Mal in Folge im Mittelpunkt. Erst dann konnten sich die Black Wings etwas erholen und von der Umklammerung der Gäste befreien, doch fürs erste brachten sie nach vorne ganz wenig zusammen. Gefährlich wurden sie in der Anfangsphase überhaupt nicht. Die erste wirklich gefährliche Situation brachte Mickey Elick auf das Tor von Machreich, doch dieser stand goldrichtig. Aus diesem Angriff resultierte schließlich ein Power Play, nachdem Selmser für zwei Minuten vom Eis musste. Die Black Wings machten Druck und kamen prompt auch zum Ausgleich. 1 Sekunde bevor die Grazer wieder komplett waren, hob Perthaler einen Abpraller mit der Backhand ins Tor und ließ die knapp 2.900 Fans in der Linzer Eissporthalle erstmals jubeln. Nun war die Partie ausgeglichen und beide Seiten fanden noch ihre Chancen vor – es blieb aber beim 1:1 Unentschieden. Im zweiten Drittel änderte sich wenig an der nicht vorhandenen Attraktivität der Partie. Beide Teams brillierten durch Fehlpässe, Fehler en masse und katastrophalem Spielaufbau. Einen dieser groben Schnitzer konnten dann die Black Wings in der 25. Minute nützen. Ignatjevs fing einen Lange – Befreiungsschlag noch im Angriffsdrittel mit der Hand ab, legte sich die Scheibe selbst vor, lief noch ein paar Schritte und traf dann mit einem harten Schlagschuss zum 2:1. Die Grazer waren aber alles andere als geschockt und gaben ihrerseits nun Gas. Es war vor allem Warren Norris, der immer wieder an Pavel Nestak im Linzer Tor scheiterte. Letzten Endes war es Göttfried, der den Zwischenstand wieder ausglich. Etwas mehr als 28 Minuten waren gespielt und die Steirer hofften wieder. Die Hoffnungen schienen sich zu bestätigen, denn Norris und Selmser fanden zwei Riesenchancen vor, vergaben aber alleine vor Nestak kläglich. Auf der anderen Seite war es Kniebügel, der vor dem Tor über die Scheibe schlug und im Gegenzug scheiterte auch noch Göttfried am guten Nestak. Als schließlich Jeremy Rebek in der 38. Minute auf die Strafbank musste, war dies so etwas wie die Vorentscheidung. Die Black Wings drückten auf die Führung und nachdem Posmyk mit einem harten Schuss noch gescheitert war, traf Elick nach schöner Vorarbeit von Salfi zum 3:2. Das Ganze 35 Sekunden vor der zweiten Sirene, was psychologisch vor allem den Linzern enormen Auftrieb geben sollte. Davon war aber im letzten Drittel nichts zu spüren. Die Black Wings verlagerten ihre Ambitionen völlig in die Defensive, zogen sich weit zurück und lauerten auf Konterchancen. Ganze drei Mal schoss man in diesem Abschnitt nur auf das gegnerische Tor! Die Grazer wirkten aber wenig einfallsreich, die Abwehrmauer der Oberösterreicher zu durchbrechen, versuchten ihr Glück zu oft mit tiefen Scheiben ins Angriffsdrittel und wenn sie einmal vor das Tor der Linzer kamen, war da noch immer ein Pavel Nestak. In der Schlussphase hatten die Grazer dann sogar noch numerischen Vorteil, als Szücs auf die Bank musste. Doch die Grazer kamen einfach nicht richtig ins Power Play und auch als man in der letzten Minute Machreich vom Eis nahm, war man nicht mehr gefährlich. Es blieb beim 3:2 Heimsieg der Linzer und die Grazer mussten ohne Punkte nach Hause reisen. Fazit Es war ein Spiel der Marke „Not gegen Elend“, das man in dieser Form selten in der Bundesliga zu sehen bekommt. Beide Mannschaften spielten wenig berauschend, zeigten außerordentlich viele Eigenfehler und brachten damit immer wieder den Gegner in gute Positionen. Am Ende waren die Linzer die bessere zweier schlechter Mannschaften und konnten sich über zwei wichtige Punkte freuen. Nicht, weil man damit nun schon auf Rang 3 in der Tabelle liegt, sondern da man sich gegenüber den Verfolgern unter dem Strich weiter absetzen konnte. Bester Mann der Linzer war an diesem Abend klar Pavel Nestak, der seine Black Wings mehrmals mit tollen Saves rettete. Insgesamt konnte er 35 von 37 Schüsse entschärfen. Sensationell auch die Ausbeute der Black Wings im Power Play, wo man zwei Möglichkeiten eiskalt ausnützte. Das musste man auch, denn die Linzer Stürmer haben dieser Bezeichnung abermals nicht entsprochen und überzeugten erneut eher durch Harmlosigkeit. Bei den Grazern lief ebenso wie bei den Linzern herzlich wenig zusammen. Auffällig vor allem ihre Abschlussschwäche. Mit etwas mehr Effizienz vor dem Tor wäre durchaus ein klarer Sieg möglich gewesen, denn immerhin hat man den Gegner in fremder Halle mit 37:25 Schüssen dominiert. Auffällig bei den Steirern vor allem Warren Norris, der alles versuchte, aber auch viel vergab. Negativer Höhepunkt der Partie war eine Unsportlichkeit durch den Grazer Hala abseits des Spielgeschehens. Es war im Mitteldrittel, als der Linzer Perthaler im Zweikampf mit Hala zu Boden ging und sich aufzurappeln versuchte. Das Spiel ging bereits wieder in die andere Richtung, aber Hala setzte zum Stockstich auf die Kniekehle des Linzer Kapitäns an und schlug zu… alles abseits der Kameras und Schiedsrichteraugen. Ein Foul mit klarer Verletzungsabsicht, das durchaus ein Nachspiel haben könnte. Die Steirer geraten durch diese Niederlage immer weiter außer Blickkontakt mit dem Play Off Strich. Zwar hat man noch zwei Spiele weniger am Konto als die Black Wings, ist aber selbst nach Verlustpunkten noch vier Zähler hinter den Oberösterreichern. Nun geht es in der nächsten Runde gegen die Red Bulls Salzburg. Auch diese zeigten zuletzt einen Aufwärtstrend und wenn man diese Partie nicht gewinnen kann, ist der Play Off Traum nur noch sehr vage. Die Black Wings haben aus ihren letzten drei Spielen drei Punkte geholt und können mit der Ausbeute der letzten Woche durchaus zufrieden sein. Nun müssen sie am Donnerstag nach Klagenfurt. Dort kann man durchaus auch verlieren, doch wenn die Oberösterreicher auch dort punkten könnten, wäre ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Play Off Teilnahme getan. EHC Superfund BW Linz - Graz 99ers 3:2 (1:1, 2:1, 0:0)
Zuschauer: 2.917
Referees: Schimm W.; Längle M., Sporer M.
Tore: Perthaler C. (15:53 / Ignatsevs V.), Ignatsevs V. (24:46 / Perthaler C.), Elick M. (39:25 / Salfi K.) resp., Selmser S. (01:02 / Kerth W.), Göttfried G. (28:14 / Tropper M.)
Goalkeepers: Nestak P. (60 min. / 37 SA. / 2 GA.) resp. Machreich P. (59 min. / 25 SA. / 3 GA.)
Penalty in minutes: 8 resp. 14

Die Kader:
Linz: Huber M., Harand C., Eichberger T., Holzleitner A., Teppert A., Steinmayr P., Szücs M., Kniebügel P., Judex A., Perthaler C., Salfi K., Nestak P., Mayer M., Simonton R., Wieltsch P., Posmyk M., Ignatsevs V., Elick M., Mayr M., Privoznik G., Mana M.

Graz 99ers: Göttfried G., Selmser S., Tropper M., Fekete D., Privoznik P., Lange H., Preis P., Pollross M., Kerth W., Kühn G., Norris W., Schurian R., Strömberg C., Machreich P., Bartholomäus W., Iberer F., Brunnegger M., Bartolone C., Krainz M., Hala J., Rebek J., Gruber G.