Gespräche abgesagt! Die Zukunft der NHL liegt völlig im Dunkeln
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marksoft -
7. Januar 2005 um 00:16 -
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"Es gibt keinen Grund warum wir uns treffen sollten.", bringt Devils GM und Governor Lou Lamoriello die Lage auf den Punkt. Ohne ein neues Angebot der NHLPA gibt es keinen Grund das für den 14. Jänner angesetzte Treffen der Streitparteien weiter aufrecht zu erhalten. Es sei schön langsam die Frage erlaubt ob sich die Verantwortlichen beider Seiten, vor allem die der Spielergewerkschaft, auch nur annähernd über die Tragweite der momentanen Situation bewusst sind.Das vorzeitige Saisonaus steht kurz bevor. Aufgrund des Verhandlungsstillstands und der aktuell nicht zu erwartenden Annäherung in den Streitpunkten setzte der Geschäftsführende Vizepräsident der NHL, Bill Daly, die 30 Clubs davon in Kenntnis das der Verhandlungstermin von der NHL nicht in Anspruch genommen wird: "Nach der Absprache mit allen Clubs und der Tatsache das keine positive Entwicklung in Aussicht sei bzw. weiteren Angebote von der Spielergewerkschaft vorgelegt wurden haben sich alle Vereine einstimmig dafür entschieden, dass es unter dem momentanen Status Quo keinen Grund für weitere Verhandlungen gibt.", erklärt Daly.
Seit den letzten Gesprächen vom 14. Dezember gab es keine weiteren Verhandlungen mehr. Sollte die NHL das am 14. geplante Treffen als Druckmittel für ein weiters Entgegenkommen der NHLPA gedacht haben so ist diese Taktik de facto in die Hosen gegangen. Die Spielergewerkschaft rührt sich nicht vom Fleck, im Gegenteil: "Die Absage ist Sache der Liga welche von uns nicht weiter kommentiert wird.", gibt NHLPA Senior Direktor Ted Saskin kurz und nüchtern ein entmutigendes Proforma-Statement ab.
Seit dem 14. September sorgt der Lockout bei allen NHL-Fans für Tristesse pur. Angesichts der neuesten negativen Entwicklungen ist die Saison 04/05 wohl zu 99% Geschichte, eine endgültige Absage steht kurz bevor. So lange sich die NHLPA gegen die sinnvolle und nötige Einführung von Salary Caps und Gehaltsobergrenzen wehrt, so lange gibt es keine NHL-Spiele denn die von der Gewerkschaft als Durchbruch gefeierte 24% Gehaltskürzung ist keine dauerhafte und tragbare Lösung. In einigen wenigen Jahren würde die Liga vor den gleichen Problemen stehen.
Werfen sich zwei Fragen auf: Was passiert mit dem NHL-Draft 2005 und was - nicht daran zu Denken - wenn es zu Saisonbeginn im Herbst 2005 noch immer keine Lösung gibt?
Die mit dem Lockout verbundenen Konsequenzen sind schwerwiegend, in ihrer Größe aber noch unabsehbar. Die Tatsache, dass Wochenlang kein einziges Wort zwischen den Konfliktparteien ausgetauscht wurde, ist jedenfalls ein Armutszeugnis das seines Gleichen sucht. Feststeht, dass der NHL und vorrangig den Spielern ihre Fangemeinde offensichtlich keinen Pfifferling wert ist.